Bünde bekommt Millionen-Förderung für das Freibad

Bünde. So richtig damit gerechnet hatte bis Mittwochmorgen noch niemand bei der Stadt - allenfalls gehofft. Von der Mitteilung des Ministeriums für Heimat, Kommunales, Bau und Gleichstellung in NRW war ein Großteil der Beteiligten überrascht. Auf seinen Internetseiten veröffentlichte das Ministerium die Projekte, für die es Fördermittel bereitstellt. Dazu gehört auch das Freibad in Bünde. Mit derzeit knapp 8,7 Millionen Euro rechnet die Stadt Bünde als Investition für den Bau des neuen Freibades. Bei der Ratssitzung Ende genehmigte das Gremium noch einen Zuschlag für eine klimafreundlichere Wärmeversorgung, so dass aktuell sogar mit mehr als 9,1 Millionen Euro kalkuliert wird Vor einigen Wochen zeichnete sich bereits ab, dass sich ein Teil des Projekts als förderfähig erweisen könnte. Für diesen Teil konnte die Kommune Fördermittel in Höhe von 60 Prozent bei der Bezirksregierung beantragen - mit einem gewissen Kraftaufwand. Die positive Überraschung im Rathaus war am Mittwochmorgen groß Nach einer Begehung im Mai mit Vertretern der Bezirksregierung Detmold im Freibad Bünde hätten die Besucher der Stadt nicht allzu viel Hoffnung auf eine finanzielle Zuwendung gemacht, wie Bürgermeister Wolfgang Koch gestern im Rathaus erklärte. Ein Grund für die Skepsis war das eigentliche Ziel des Förderpakets: "Soziale Integration im Quartier." Bürgermeister Wolfgang Koch: "Da schien das Freibad zunächst nicht so gut hineinzupassen." Doch letztlich kam die gute Nachricht für viele der Beteiligten im Rathaus erst am Mittwochmorgen: 4,142 Millionen Euro erhält die Stadt Bünde für Projekte zu diesem Themenbereich - 3,9 Millionen Euro davon entfallen allein auf den Neubau des Freibades. "Das ist eine höchst erfreuliche Nachricht", so Koch gestern im Rathaus. Er dankte allen, die an dem Förderantrag beteiligt gewesen sind - namentlich zwei Mitarbeiter auf dem Bereich Planen und Bauen, Michael Becker und Ralf Müller. Nur ein Teil des Freibadprojekts ist förderfähig Dass die Förderung von 60 Prozent nicht auf die Investitionssumme von 8,7 Millionen Euro angerechnet wird, hängt unter anderem mit dem geplanten 50-Meter-Sportbecken zusammen. Alfred Würzinger, Chef der Energie- und Wasserversorgung Bünde und somit auch der Bünder Bäder GmbH, erklärt: "Förderfähig war hierbei nur ein 25-Meter-Becken. Dass wir nun ein größeres Becken bauen, wirkt sich deshalb aber nicht förderschädlich aus. Die finanzielle Unterstützung für die kleine Beckenversion erhalten wir trotzdem anteilig." Bis zur Ratssitzung Ende Mai kalkulierten Stadt und Politik mit etwa 7,75 Millionen Euro. Wegen des hohen Grundwasserpegels und der instabilen Bodenbeschaffenheit durch Fließsand aus der Else, wurde nach Ansicht der niederländischen Planer Hooper Architects ein Risikozuschlag auf 8,7 Millionen nötig. Das war die Summe, von der man bislang ausging, sie mit großer Kraftanstrengung allein stemmen zu müssen. "Diese Förderung erleichtert uns die Realisierung natürlich kolossal", sagte Wolfgang Koch hocherfreut. Mitarbeiter und Planer lagen zeitweise zwei Monate vor dem Plan Alfred Würzinger ergänzte, dass in dem Förderpaket von Land, Bund und EU mehrere Schwimmbadprojekte unter der Überschrift der "sozialen Integration" gefördert würden. Nachdem der Stadtrat Ende Mai nach einer klimafreundlicheren Lösung für die Wärmeerzeugung gesucht hatte, erklärte der EWB-Chef: "Wir werden sicher nicht auf Abwärme zurückgreifen können." Der Wirkungsgrad sei bei den gegebenen Möglichkeiten zu gering. Stattdessen sieht Würzinger ein Blockheizkraftwerk als die Lösung. Das könnte im Winter das Rathaus und und im Sommer das Freibad beheizen und wäre somit ganzjährig ausgelastet. Würzinger äußerte sich darüber hinaus äußerst positiv zu der Arbeit seiner Mitarbeiter in der Bäder GmbH, aber auch zum Generalplaner. "Die haben erheblich zum Gelingen des Förderantrags beigetragen und haben zeitweise mit ihrer Detailarbeit dafür zwei Monate vor dem Plan gelegen", so der EWB-Chef. Weitere Unterstützung gibt es unter anderem für den "Realisierungswettbewerb Bahnhofsumfeld" (51.000 Euro) oder auch für die "Profilierung und Standortaufwertung / Haus- und Hofflächenprogramm" (36.000 Euro). Letzteres behinhaltet die Unterstützung privater Investitionen in einen Gebäudebestand zur Erhöhung der Attraktivität der Innenstadt. 64.800 Euro gibt es zudem noch die Umsetzung des "Integrierten städtebaulichen Entwicklungskonzepts" (ISEK). Nach den Sommerferien wird das Ministerium der Stadt den Zuwendungsbescheid zustellen.

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