Kreis Gütersloh

Blitzer Nico jagt wieder Raser: "Er steht da nicht zum Geldverdienen"

Blitzer Nico hat den Standort gewechselt. Er steht jetzt an der Borgholzhausener Straße. Der Kreis Gütersloh führt eine Liste mit Brennpunkten - geht's dabei auch um lukrative Einnahmequellen?

Blitzer Nico hat wieder Position an der Borgholzhausener Straße unweit der Einmündung Kök bezogen. | © Anke Schneider

28.01.2020 | 28.01.2020, 17:00

Werther. Im November 2018 feierte Nico hier seine Premiere, jetzt geht der mobile Blitzer des Kreises Gütersloh abermals an der Borgholzhausener Straße auf die Jagd nach Verkehrssündern. Kurz hinter dem Ortseingangsschild in Höhe der Aufmündung Kök hat die Radaranlage Position bezogen.

Am Erfolg dürfte es keinen Zweifel geben: „Die Straße ist hier sehr breit und sehr gerade – viele Autofahrer sind zu schnell unterwegs", hat Bernhard Riepe von der Abteilung Straßenverkehr festgestellt.

Liste mit Brennpunkten im Kreis Gütersloh

Eine Woche lang wird Nico in Werther stehen. Nachdem er seinen vormals festen Standort an der Haller Westumgehung mit Eröffnung der A 33 aufgegeben hat, wechselt er im wöchentlichen Rhythmus seinen Standort. „Das hat sich bewährt", bilanziert Riepe.

Man führe beim Kreis eine Liste mit Brennpunkten, an denen trotz Tempolimits hohe Geschwindigkeiten gefahren werden. „Manche Standorte haben wir auch aufgrund von Beschwerden aus der Bevölkerung ausgewählt." Der Kreis nähme solche Eingaben durchaus ernst, betonte er.

Nico kann nur an großen Seitenstreifen stehen

Weil Nico Platz braucht – die Radaranlage ist auf einen mobilen Anhänger aufgesetzt – kann sie nur an entsprechend großen Seitenstreifen oder Banketten stehen.

„Dass der Standort an der Borgholzhausener Straße Sinn macht, brauche ich Ihnen nicht zu erklären", so Riepe. Viele Autofahrer würden ungebremst in den Ort hineinfahren oder schon Gas geben, wenn sie den Ortsausgang noch gar nicht erreicht haben. „Eigentlich müssten hier Maßnahmen zur Verkehrsberuhigung installiert werden", findet Riepe. Da es sich hier aber um eine Landesstraße handeln würde, könne der Kreis nichts machen.

Lukrative Einnahmequelle für den Kreis?

Dass der Standort an der Borgholzhausener Straße nicht zuletzt eine lukrative Einnahmequelle für den Haushalt des Kreises bedeutet, ist für Riepe zweitrangig: „Der steht da nicht zum Geldverdienen, sondern um die Verkehrssicherheit zu erhöhen."

Dennoch dürften viele Autofahrer demnächst Post vom Kreis bekommen: Bei seiner viertägigen Premiere 2018 hat Nico 800 Mal ausgelöst, 20 Autofahrer verloren damals ihren Führerschein.