Ex-Koch von Oetker-Restaurant kann im Kreis Gütersloh für Zuhause gemietet werden

Versmold. Michael Freimuth weiß ziemlich genau, wie es in fremden Küchen aussieht. &bdquo;Die meisten sind gleich angeordnet“, sagt der Versmolder Koch. Er gastiert regelmäßig an anderer Leute Herdplatten. Nicht etwa, um zu plaudern, sondern um - ja richtig - zu kochen. Michael Freimuth ist ein Koch zum Mieten. &bdquo;Das Besteck ist meistens in einer bestimmten Schublade“, erklärt der 51-Jährige. Meistens links neben dem Herd. Wenn Messer und Gabel anders deponiert sind, liegen dort zumindest praktische Küchenhelfer wie Pfannenwender. &bdquo;Irgendwie total witzig“, findet der gelernte Koch, der hauptberuflich in einem Bielefelder Betriebsrestaurant tätig ist. &bdquo;Wenn ich einmal in einer fremden Küche war, merke ich mir, wo was liegt.“ Lesen Sie auch: TV-Dreharbeiten laufen: Promi-Koch besucht Bauernhof zwischen Gütersloh und Bielefeld Und er kommt oft in neue für ihn unbekannte Kochecken und Küchen. Denn Michael Freimuth hat sich über die vergangenen Jahre einen kleinen Nebenjob aufgebaut. Das Konzept ist denkbar simpel: Er kauft hochwertige Lebensmittel ein, kommt zu seinen Kunden nach Hause und zaubert ein Menü nach Wunsch. Selbst wenn die Küche nicht den Anforderungen entspricht, bringt der Pop-Up-Gastronom alles mit, was er braucht. Kunde macht Freundin nach Candle-Light-Dinner einen Heiratsantrag Dabei erlebt Freimuth allerlei skurrile, aber auch schöne Gegebenheiten. Einmal bat ein junger Mann um seine Dienste. Der Koch bekam den Schlüssel zur Wohnung und zauberte ein Candle-Light-Dinner für den Kunden und dessen Freundin. &bdquo;Nach dem Essen hat er ihr einen Heiratsantrag gemacht“, berichtet der Versmolder. &bdquo;Später kam eine Nachricht von dem Kunden. Die Braut hat ja gesagt.“ Das ist eine berührende Geschichte, wie sie Michael Freimuth mag. Nicht so sehr mag er unaufgeräumte Küchen. Etwas Platz zum Arbeiten benötigt der Gastronom schon. &bdquo;Das kläre ich aber in einem Vorgespräch ab. Ich kann alle nötigen Geräte mitbringen, wenn das erforderlich sein sollte.“ Grundsätzlich stünde dem kulinarischen Vergnügen mit dem &bdquo;Mietkoch“ nichts im Wege. Geschirr und Besteck hat er sowieso dabei. Denn der Kunde soll sich fühlen, wie im Restaurant in den eigenen vier Wänden. Aber da gibt es noch etwas, was Michael Freimuth so gar nicht mag - ein technisches Hilfsmittel, das in immer mehr Küchen Einzug hält. &bdquo;Ich würde bei meinen Vorführungen nie mit einem Thermomix kochen.“ Veganes Menü auf Hochzeit stellt Koch vor Herausforderungen Der Versmolder hält die Allzweck-Waffe von Vorwerk für &bdquo;überflüssig“. Denn sie würden nicht ausreichend heizen, eine Kombination vieler Speisen in einem Gerät funktioniere nicht. &bdquo;Ich habe einen Herd, Töpfe, Pfannen und einen Mixer. Damit kann man alles machen.“ Solches Equipment nimmt Freimuth auch für einen seiner nächsten Aufträge mit: Bei einer Hochzeit soll er ein veganes Menü kochen. Das stellt den Koch zwar vor Herausforderungen, allerdings keine unlösbaren. Schließlich bringt er jede Menge Erfahrung mit. Der 51-Jährige stammt gebürtig aus Herne. Erste Erfahrungen in der Gastronomie sammelte er im zarten Alter von 13 Jahren. Damals half er mit seinem Zwillingsbruder in einem Ausflugslokal am Spülbecken aus. Die Leidenschaft der beiden war geweckt. Nach Sylt und München ist er jetzt hauptberuflich in Bielefeld tätig Auch der Bruder entschloss sich, eine Kochlehre zu absolvieren. Michael Freimuth war in vielen Städten wie Berlin, München, Westerland auf Sylt oder Ilsenburg im Harz unterwegs und sammelte Erfahrungen. Eine weitere Station führte ihn zu Dr. Oetker nach Bielefeld. Nun also das Kleingewerbe in Versmold. Aber ihn hier zu finden, ist gar nicht so einfach. Denn seine Homepage ist offline, Präsenzen in den sozialen Medien gibt es nicht. &bdquo;Das meiste läuft über Mund-Zu-Mund-Propaganda.“ Und das laufe gut, trotz einer negativen Google-Rezension: &bdquo;Kann ja sein, dass das Essen gut ist der Fahrstil ist jedenfalls schlecht“, schreibt eine Nutzerin. Sie hat offenbar das auffällige Liefermobil gesehen. Etwas Werbung gibt es dann eben doch. Über die Kritik kann Michael Freimuth nur lachen. Denn über sein Essen gab es nach eigenen Angaben jedenfalls noch keine negativen Bemerkungen.

Meistgelesen