„Die stinkenden Toiletten aus Bornholte“: Eltern fordern neue Schulklos

Verl-Bornholte. Das knallrote Plakat mit den Beweisfotos endet mit einer Wunschliste: &bdquo;Neue, moderne Toiletten", hat jemand dort notiert und: &bdquo;Es soll nicht mehr stinken." Eltern und Kinder der Grundschule in Bornholte-Bahnhof wollen erreichen, dass die Stadt die sanitären Anlagen in der Einrichtung möglichst rasch erneuert – und der Schulträger will ihnen den Wunsch auch erfüllen. Nicht im kommenden Jahr, dafür ist es bereits zu spät, aber 2023 und damit wohl früher, als die Sanierung eigentlich auf der Agenda stand. Obgleich sich Schulleitung und Verwaltung einig sind, dass es eigentlich noch nicht nötig ist. Lesen Sie auch: Toiletten in der Gütersloher Innenstadt bald an allen Tagen bis 22 Uhr auf &bdquo;Die stinkenden Toiletten aus Bornholte" ist das Plakat der Grundschulkinder überschrieben, das die Eltern unlängst dem Bürgermeister im Rathaus überreicht hatten. Sie kritisieren den Zustand der sanitären Anlagen an mehreren Punkten: &bdquo;Es stinkt sehr", &bdquo;das Wasser ist sehr kalt", &bdquo;manchmal funktioniert die Spülung nicht", &bdquo;die Abflüsse sind gammelig". Daneben die Fotos von Standtoiletten mit Druckspülung, von Wandurinalen, abgenutzten Wasserhähnen und einem Bodeneinlauf, dem der Zahn der Zeit sichtlich zugesetzt hat. "Sie das selbst wegputzen lassen hilft mehr als schimpfen" Otfried Morck, Rektor der Grundschule Kaunitz-Bornholte, beschrieb bei einem Ortstermin mit den Mitgliedern des Ausschusses für Bildung, Sport, Kultur und Generationen die Situation hingegen etwas anders, als sie auf dem Plakat dargestellt wird. &bdquo;Die Toiletten sind in Ordnung. Sie sind sauber, funktionieren und riechen nicht. Sie sehen nur nach siebziger Jahre aus." Auch die Lüftung der Toiletten sei ok. &bdquo;Morgens, wenn die Schule beginnt, stinkt es nicht. Erst am Mittag, bevor die Putzfrau kommt." Die Begründung dafür lieferte Morck gleich mit. Es sei nämlich in jedem Schuljahr das gleiche Problem, dass die Hinterlassenschaften in den Toiletten nicht abgespült würden, dass nicht ins dafür vorgesehene Wandporzellan, sondern an die Fliesen daneben uriniert werde. Sein Resümee: &bdquo;Es gibt kein Funktionsproblem der Toiletten, es gibt ein Verhaltensproblem der Kinder." Das bekämpfen die Lehrer dann pädagogisch nachhaltig: &bdquo;Wir lassen sie das selbst wegputzen – das hilft mehr als schimpfen." "Nach drei Wochen haben die ersten Jungs schon die Wand angepinkelt" Trotzdem unterstützte der Schulleiter ganz grundsätzlich den Wunsch der Kinder und ihrer Eltern. Mittelfristig würde es den Toilettenanlagen durchaus gut tun, würden sie modernisiert. &bdquo;Sie sehen nicht gerade schön aus." Ob das allerdings am Ende das Problem löst, ließ Otfried Morck offen und berichtete vom anderen Standort der Grundschule in Kaunitz. Dort waren die WC-Anlagen vor wenigen Jahren erneuert worden. &bdquo;Kaum waren sie drei Wochen in Benutzung, haben die ersten Jungs schon die Wand angepinkelt." Im Jahr 2024 hatte die Stadt die Erneuerung der Schultoiletten in Bornholte-Bahnhof sowieso vorgesehen. Jetzt kommt sie womöglich ein Jahr früher. Dafür sprach sich der Ausschuss einstimmig aus. Vielleicht auch aus der Hoffnung heraus, die die sachkundige Bürgerin der CDU Annegret Schneider abweichend zu Morcks Erfahrung äußerte: &bdquo;Die Kinder würden sicherlich etwas besser damit umgehen, würde die Anlage anders aussehen." Lesen Sie auch: Suche nach öffentlichen Toiletten ist in Gütersloh eine einzige Katastrophe "Die Toiletten sind so alt wie unsere Eltern" Doch eine Einschränkung gibt es. Aufgrund der Vielzahl von Bauprojekten in der Stadt müssen im Rathaus dafür Kapazitäten vorhanden sein. Gegebenenfalls müsste zu Gunsten der Sanierung in der Grundschule Bornholte-Bahnhof etwas anderes zurückgestellt werden. In jedem Fall reicht die Zeit nicht, um die Sanierung gleich noch im kommenden Jahr anzugehen, wie der Leiter des zuständigen Fachbereichs Dirk Hildebrandt klar stellte. Denn die Arbeiten können wegen ihrer Dauer nur in den Sommerferien durchgeführt werden, und für 2022 ist der Vorlauf bereits zu gering. Warmes Wasser zum Waschen der Hände wird es allerdings weiterhin nicht geben. Übrigens wie in allen Schulen in Verl. Dies ist eine Vorsorgemaßnahme gegen die Ausbreitung von Legionellen in den Leitungen. In einem Punkt jedoch widersprachen weder der Schulleiter noch die Vertreter von Rat und Verwaltung dem knallroten Protestplakat und auch die Ausschussmitglieder konnten sich davon an Ort und stelle überzeugen: &bdquo;Die Toiletten sind so alt wie unsere Eltern."

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