Nach acht Jahren Diskussion: Schultoilette in Borchen wird endlich saniert

Borchen. Es ist kein besonders teures und auch kein riesengroßes Projekt, aber eins, über das seit Jahren in der Gemeinde Borchen hin- und herdiskutiert wurde. Nun endlich werden die Schultoiletten in Alfen, die sich seit dem Bau der Schule im Jahr 1964 kaum verändert haben, von Grund auf renoviert. Ins Rollen gebracht hat das Astrid Lagers. Als sie im März 2017 einen Bürgerantrag zur baulichen Erweiterung des Schulgebäudes und Sanierung der Sanitäranlagen stellte, war sie noch nicht bei den Freien Wählern. Die mehrfache Ablehnung dieses Antrags, den 100 Alfener unterzeichnet hatten, habe sie dann dazu veranlasst, auch in die Politik zu gehen. Acht Jahre hat es gedauert bis wirklich etwas an der Grundschule passiert. Selbst die Eigeninitiative durch Eltern sowie eine Zusage der Energiestiftung Sintfeld über 30.000 Euro zur kompletten Modernisierung seien nicht angenommen worden, blickt Astrid Lagers zurück. Sie ist trotz der vielen Rückschläge hartnäckig geblieben und mit Unterstützung der FWB und auch der FDP wurde das Anliegen immer wieder in diversen Ausschusssitzung vorgebracht und bekam letztendlich dann auch die Zustimmung des Rates. &bdquo;Wenn man die Ereignisse noch einmal schwarz auf weiß betrachtet, wird deutlich, wie viel Zeit, Energie und Engagement – insbesondere seitens der Eltern – in dieses Thema geflossen sind“, sagt Lagers, die alles aus den vergangenen acht Jahren chronologisch zusammengestellt hat. Eine wahre Litanei mit vielen Vertröstungen und Absagen. Grundreinigung der WC-Anlage hatte nicht viel gebracht 2017 lehnte der damalige Bürgermeister Reiner Allerdissen eine Sanierung der Schultoiletten ab. Bei einem Ortstermin habe er die Toiletten in einem &bdquo;akzeptablen Zustand“ gesehen, so Lagers. Auch im Haupt- und Finanzausschuss gab es ein Nein. Im Dorf und in den sozialen Medien löste das damals viel Unverständnis aus. Kurz darauf schauten sich die Mitglieder des Bau- und Umweltausschusses das Problem auch noch an und es wurden zumindest eine Grundreinigung, Lüfter und eine Änderung der Spülungsintervalle an den Pissoirs in Angriff genommen. &bdquo;Das hat aber nicht viel gebracht“, weiß Astrid Lagers nicht nur von ihren Kindern, die dort zur Schule gingen. Lesen Sie auch: Toiletten der Grundschule werden zwangsbelüftet Richtig Bewegung bekam das Thema erst wieder, als Uwe Gockel 2020 Bürgermeister wurde. Im Rat wurde der Beschluss gefasst, schnellstmöglich ein Gesamtkonzept zur Umsetzung des Anspruchs auf Betreuung an der Grundschule Alfen zu erstellen mit der dazugehörigen Sanierung oder Erneuerung der Schultoiletten. Es sollte sich trotzdem noch hinziehen. Ein erster, mit Fördergeldern finanzierter Architektenentwurf habe eine erhebliche Flächenerweiterung und eine Verlegung der Schultoiletten an einen anderen Standort vorgesehen. Die Umsetzung sollte erst realisiert werden, wenn finanzielle Förderungen zur Verfügung stehen. Aber die von der Gemeinde beauftragte und seit November 2022 vorliegende Schulentwicklungsplanung einschließlich Raumanalyse ergab für den Grundschulstandort Alfen neue Erkenntnisse: Eine Flächenerweiterung auf etwa 1.400 Quadratmeter (aktuell 1.056) sowie ein Verbleib der Schultoiletten am derzeitigen Standort wurden da als völlig ausreichend beschrieben. Die Toilettenräume werden künftig fugenlos sein Acht Jahre hat es nun gedauert vom ersten Bürgerantrag bis zur Umsetzung. &bdquo;Und das alles für etwas so Selbstverständliches wie kindgerechte Toiletten – ein Grundbedürfnis, das wir unseren Kindern als Teil der nächsten Generation unbedingt gewährleisten sollten. Umso erfreulicher ist es, dass die Sanierungsarbeiten nun laufen und viele Kinder die sanitären Anlagen künftig wieder unbeschwert nutzen können“, so Lagers. Auch interessant: Das Ende der Stinke-Toiletten ist in Sicht Seit Beginn der Sommerferien wird fleißig an der Grundschule gearbeitet. Ende September sollen die Arbeiten abgeschlossen sein, wie die Verwaltung auf Anfrage mitteilte. Zur Überbrückung werde dann ein WC-Container auf dem Schulhof aufgestellt. Die WC-Anlagen sind bereits komplett entkernt worden, sodass eventuelle Urinspuren auch nicht mehr im Putz zurückbleiben und vor allen die alten Wasser und Stromleitungen erneuert werden können. Zudem werden die Toilettenräume künftig fugenlos sein, um eine Geruchsentwicklung zu vermindern. Die Kosten werden laut Verwaltung voraussichtlich bei rund 70.000 Euro liegen. Der Gemeinde Borchen sei es wichtig gewesen, eine zukunftsweisende Gesamtplanung für den Schulstandort vorzunehmen. Dabei sollten der gesetzliche Anspruch auf Ganztagsbetreuung ab dem Jahr 2026, die Entwicklung der Schülerzahlen, eine energieeffiziente, energetisch nachhaltige und lernförderliche Sanierung des Altbaus sowie die Entscheidung, ob die Schultoiletten an ihrem derzeitigen Standort verbleiben sollen berücksichtigt werden, erklärte die Gemeindeverwaltung, warum es dauerte. Immer informiert bleiben: Hier gelangen Sie direkt zum Whatsapp-Kanal der NW Paderborn

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