Könnte die Landesgartenschau nach Verl kommen?

Verl. Verl als Austragungsort einer Landesgartenschau? Die CDU-Fraktion im Rat denkt darüber laut nach und hat die Erarbeitung einer Machbarkeitsstudie beantragt. Das Ziel dieser Studie: Eine möglichen Realisierung im Jahr 2029 zu überprüfen und herauszufinden, in welchen Bereichen der Stadt eine solch überregional bedeutsame Veranstaltung stattfinden könnte. Verl solle sich weiterentwickeln, begründen die Fraktionsvorsitzende Gabriele Nitsch und ihr Stellvertreter Matthias Humpert den Vorstoß ihrer Partei. Verl stehe in sehr vielen Bereichen &bdquo;hervorragend da und ist für Alt und Jung eine attraktive Stadt". Doch die CDU-Fraktion wolle in die Zukunft denken und diese Attraktivität auch ausbauen. Und sie wolle mit ihrem Vorschlag auf die Wünsche vieler Verler Bürger eingehen. Mehr Freizeitangebote, die Verknüpfung von Wegen, ein größeres Radwegenetz und eine bessere Verbindung der einzelnen Stadtteile seien in diversen Befragungen immer wieder genannt worden. Hat Verl das Potenzial? Diese Wünsche zu erfüllen, könne eine Landesgartenschau helfen, glauben die Christdemokraten. Denn das Land Nordrhein-Westfalen bietet die Förderung der Schau als Instrument der Stadtentwicklung an. So heißt es in der Ausschreibung für die Veranstaltung 2029, &bdquo;Landesgartenschauen haben das Ziel, als Teil einer nachhaltigen Stadtentwicklung die Lebens- und Umweltqualität in den Städten und Gemeinden unseres Landes zu verbessern, Umweltbelastungen wie Hitze, Lärm und Staub zu reduzieren und barrierefreie Orte der Begegnung für Jung und Alt sowie des kulturellen und sportlichen Austausches zu schaffen". Die Machbarkeitsstudie soll prüfen, ob es für Verl Potenziale gibt, eine Landesgartenschau durchzuführen, die sich in die Verler Landschaft einbetten lässt, formuliert die CDU in ihrem Antrag. Die Kosten für die Erarbeitung der Studie sollen aus dem Haushaltsansatz für Stadtentwicklung bezahlt werden. Es hagelt auch Kritik Kritik kommt von der SPD. Nicht an der Idee, in Verl eine Landesgartenschau auszurichten, als solcher, sondern am &bdquo;widersprüchlichen Verhalten der CDU", wie Fraktionschef Peter Heethey meint: Auf der einen Seite wolle die CDU in der Pausheide mit einem neuen Gewerbegebiet 100 Hektar Natur &bdquo;zubetonieren, den Pflanzen und Tieren den Lebensraum nehmen und die Lebensqualität vieler Menschen beeinträchtigen", auf der anderen &bdquo;einen botanischen Garten" anlegen. &bdquo;Das passt nicht zusammen." Die FDP ist der Ansicht, dass die Stadt derzeit schon genug Großprojekte zu stemmen habe, und mahnt zur Besonnenheit bei einer Entscheidung über eine Bewerbung. Landesgartenschauen finden in Nordrhein-Westfalen in der Regel alle drei Jahre statt. Die letzte Gartenschau wurde 2017 von der Stadt Bad Lippspringe ausgerichtet. Die nächste Landesgartenschau findet im kommenden Jahr in Kamp-Lintfort statt. Gastgeber der Gartenschau 2023 wird Höxter sein. Für die Veranstaltungen in den Jahren 2026 und 2029 können sich interessierte Kommunen bereits beim Ministerium für Umwelt, Landwirtschaft, Natur- und Verbraucherschutz in Düsseldorf bewerben. Ein bisschen Zeit hat die Stadt noch Die Bewerbungsfrist für die Landesgartenschau 2029 endet am 1. März 2024. Konkurrenz aus dem Ruhrgebiet ist dafür übrigens keine zu befürchten: Mit Rücksicht auf die Planungen des Regionalverbandes Ruhr zur Internationalen Gartenausstellung (IGA) 2027 sind Kommunen des Regionalverbandes im Jahr 2029 bei der Vergabe der Landesgartenschau ausgeschlossen. Eine Landesgartenschau kurz vor oder nach der IGA könnte das Besucherinteresse beeinträchtigen, fürchtet das Land.

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