Hausarztpraxis im Kreis Gütersloh vorläufig geschlossen – das steckt dahinter

Steinhagen. &bdquo;Das trifft uns wirklich hart“, sagt Dr. Arno Schäfer. Der Facharzt für Innere Medizin blickt mit Sorgenfalten auf der Stirn zu seiner Kollegin Dr. Susanne Wiese. Zusammen betreiben sie die Gemeinschaftspraxis am Markt 19. Zusammen müssen sie jetzt auch mit einem schweren Wasserschaden umgehen, der für ihre Patientinnen und Patienten nicht folgenlos bleiben wird. Vor zweieinhalb Wochen wurde das Malheur in dem rund sechs Jahre alten Ärztehaus am Steinhagener Marktplatz entdeckt. &bdquo;Aus der Decke in der Tiefgarage tropfte auf einmal das Wasser“, erzählt Schäfer. &bdquo;Wir haben nichts gemerkt.“ Wie sich herausstellte, war ein technischer Defekt in einem Spülkasten für den Schaden verantwortlich. &bdquo;Es handelt sich also nicht um einen baulichen Mangel“, wie Susanne Wiese betont. Das Leitungswasser drang in der Folge in den Boden der Praxis ein und tropfte schließlich von der Decke des Untergeschosses. Die Folgen sind immens. Zwei Drittel der Praxis sind vom Wasser beschädigt worden &bdquo;Das Wasser ist in die Trockenbauwände in unserer Praxis hochgezogen“, erzählt Arno Schäfer. &bdquo;Glücklicherweise hat sich nur an einer Stelle etwas Schimmel gebildet“, fährt Susanne Wiese fort. &bdquo;Wir hatten mit Schlimmerem gerechnet. Trotzdem sind zwei Drittel von unserer Praxis vom Wasser beschädigt worden. Unter anderem das Labor, ein Teil des Empfangs und alle sanitären Anlagen.“ Andere Mieter in dem Gebäude seien nicht betroffen. Die Schäden sollen in den kommenden Wochen behoben werden. Über eine Komplettschließung einer der größten Steinhagener Hausarztpraxen haben Schäfer und Wiese nicht lange nachgedacht. Eingeschränkter Betrieb soll ab 19. Mai wieder möglich sein Das sei angesichts der &bdquo;desaströsen hausärztlichen Versorgungslage derzeit in Steinhagen“ einfach nicht möglich, sind sich die beiden Mediziner einig. Darum wollen sie in den folgenden Wochen improvisieren und bitten dafür um das Verständnis ihrer Patientinnen und Patienten. Lesen Sie auch: Gütersloher Hausarzt verlässt Praxis nach 28 Jahren – sein Nachfolger steht schon fest Und das ist der Plan: Die Praxis bleibt von Freitag (9. Mai) an für die Dauer von einer Woche geschlossen. Diese Zeit nutzt das Team für die Umstrukturierung der Praxis. Patientinnen und Patienten können allerdings weiterhin per E-Mail (info@hausarzt-steinhagen.de) und über die Hotline (Tel. 05204 995940) Kassenrezepte bestellen. Ab Montag, 19. Mai, soll ein eingeschränkter Betrieb wieder möglich sein. Allerdings wird ein Großteil der Räumlichkeiten, 200 von 300 Quadratmetern, dann mit einer Plane abgehängt sein. Ansprechbarkeit der Praxis wird vorerst reduziert sein &bdquo;Wir werden dann alle Untersuchungen durchführen können“, kündigt Susanne Wiese an, jedoch werde das Praxis-Team aufgrund der fehlenden Räumlichkeiten nicht so viele Menschen wie üblich versorgen können. &bdquo;Unsere Ansprechbarkeit wird circa um die Hälfte reduziert sein“, schätzt Susanne Wiese. Während vor der Plane der Betrieb, so gut es eben geht, wieder aufgenommen wird, sind auf der anderen Seite Trockner aufgebaut. Darüber hinaus werden in dem betroffenen Bereich die Wände zunächst auf eine Höhe von 60 Zentimetern aufgerissen und die Dämmung erneuert. Lesen Sie auch: Hausärztemangel in Gütersloh: Diese Praxis sucht jetzt dringend Verstärkung In der Tiefgarage soll mit einem Saugmechanismus die Feuchtigkeit aus dem Gebäude gezogen werden. Dazu muss die Garage zum Teil geräumt werden. &bdquo;In Absprache mit dem Gesundheitsamt und unter Einhaltung aller Hygienevorschriften werden wir alles tun, um die Patientenversorgung in einem eingeschränkten Rahmen aufrechterhalten zu können“, versprechen die beiden Hausärzte. Sanierungsarbeiten werden vermutlich bis zu acht Wochen dauern Susanne Wiese und Arno Schäfer gehen davon aus, dass die Sanierungsarbeiten mindestens acht Wochen dauern werden. &bdquo;Die Dauer hängt natürlich davon ab, wie erfolgreich die Trocknung des Gebäudes verläuft und wie schnell die benötigten Handwerker zur Verfügung stehen. Wir benötigen Experten für Trockenbau und Sanitär, Tischler und Maler“, zählt er auf. Um die entstandenen Schäden kümmern sich unterdessen die Versicherungen.

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