Praxiseröffnung in Warburg: Erst Fachärztin und Facharzt, jetzt Hausärztin und Hausarzt

Warburg. Seit gut drei Wochen ist in der ehemaligen Postagentur am Paderborner Tor wieder Betrieb. Die Mediziner Anne Sophia Wieners, Melanie Mertens, Bogdan Preunca und Rosemarie Hoormann haben in den grundsanierten und umgestalteten ehemaligen Ladenräumen eine Gemeinschaftspraxis eröffnet. Die Mutter habe auf eine Nachfolge gehofft, sagt Anne Sophia Wieners (38). Seit 30 Jahren hatte Rosemarie Hoormann in ihrer Praxis am Altstadtmarkt Patientinnen und Patienten behandelt. Sie wolle mit 69 Jahren nun ein wenig kürzer treten und sich auf die Palliativmedizin konzentrieren, sagt die promovierte Fachärztin für Allgemeinmedizin. Acht Monate hatte Wieners nach dem Abschied von Dr. Otto in der Praxis ihrer Mutter ausgeholfen, war zuletzt fünf Jahre am Klinikum Kassel tätig. Sie habe sich selbstständig machen wollen, sagt die promovierte Internistin, und in der Region nach geeigneten Räumen gesucht. Mit dem Angebot, den Platz in den ehemaligen Geschäftsräumen zwischen der Pizzeria Uno und dem verlassenen &bdquo;Büdchen“-Kiosk zu nutzen, nahm Wieners ihre Kolleginnen und Kollegen, die sie aus ihrer Zeit im Klinikum Kassel kannte, mit ins Boot. Man fand in dem Willen, als niedergelassene Ärzte in Warburg neu zu starten, dann sehr schnell zusammen. Neue Praxis in Warburg ist 360 Quadratmeter groß &bdquo;Ein Freundeskreis“, sagt Wieners. Mit Entschlussfreude. Kurz darauf sei im November die Entscheidung für die Gemeinschaftspraxis gefallen. Und in nur drei Monaten seien dann die Handwerker mit den Arbeiten durch gewesen, berichtet Wieners. Unter anderem hatte sie auch als Sportmedizinerin in Paderborn praktiziert. Bei der Sanierung und Neugestaltung der Räume am Paderborner Tor 97 hatten die Ärzte Mitspracherecht und mitgeplant. In der Altstadt seien die Praxisräume &bdquo;doch sehr beengt“, bemerkt Hoormann. Jetzt könnten deutlich mehr Geräte angeschafft werden. &bdquo;Damit haben sich die Voraussetzungen für die Diagnostik deutlich verbessert.“ Lesen Sie auch: Neu in Warburgs Toplage: Arztpraxis anstelle von Kiosk und Kneipe &bdquo;Sechs Sprechzimmer, zwei Diagnostikräume, zwei Behandlungszimmer, ein Laborraum, Konferenzraum und das Wartezimmer“, zählt Wieners beim Gang über den langen Flur zur Empfangstheke auf. &bdquo;Das Herzstück“, betont die Medizinerin. Insgesamt 360 Quadratmeter misst großzügig die Fläche, auf der die vier seit Anfang des Monats die neue Praxis betreiben. &bdquo;Und außerdem ebenerdig“, nennt Melanie Mertens einen weiteren Vorzug. Die gebürtige Hövelhoferin (43) hatte 17 Jahre lang am Klinikum Kassel gearbeitet. &bdquo;Darunter zehn Jahre als Oberärztin in der Onkologie“, sagt sie. Auch Bogdan Preunca (38), gebürtiger Rumäne, war dort zuletzt als Oberarzt tätig. Ab dem Sommer wird mit Szilvia Koncz eine weitere Kollegin dazukommen. Ebenfalls eine Internistin. Hausarzt in Warburg: Der Start in eine neue Rolle Fachärzte für Innere Medizin: &bdquo;Wir behandeln Krankheiten, die aus dem Inneren des Körpers kommen“, findet Mertens einfache Worte für komplexe medizinische Felder, die sie als Allgemeinmedizinerin weiter im Blick behalten wird. Hausärztin, Hausarzt: Das breite medizinische Spektrum mit dem soziologischen zu verbinden, das streben die vier an. Patientinnen und Patienten nicht mehr nur punktuell zu helfen, sondern sie länger zu begleiten, sprechen sie den vertrauensbildenden ganzheitlichen Charakter ihrer neuen Rolle an. &bdquo;Wir freuen uns, zuzuhören, Beziehungen zu unseren Patienten aufzubauen und zu pflegen“, sagt Mertens. Schön, wenn der Hausarzt auch um das Umfeld, die Familie wisse, merkt Preunca an. Alles Gründe für die Selbstständigkeit als Allgemeinmediziner und Hausarzt auf dem Land, in der Kleinstadt. Sie wissen, dass sie sich aufeinander verlassen können, und betonen das Teamwork. Man könne sich gegenseitig vertreten. Und sich das Personal zu teilen, rechne sich wirtschaftlich. Mit guten Mitarbeitenden stehe und falle eine Praxis. Auch interessant: Ärztemangel: Wäre ein Gesundheitszentrum für Warburg eine Lösung? Am Ende des langen Praxisflures blickt der Besucher auf eine größere freie Fläche. Sie werde bei einer neuerlichen Pandemie benötigt, kündigt Mertens an. &bdquo;Abgetrennt und umfunktioniert, um dort infizierte Patienten zu behandeln“, ergänzt Wieners und zeigt auf die Tür am Hintereingang. Ab Herbst werde es auch Infektionssprechstunden geben. Neue Patienten werden noch aufgenommen &bdquo;Patientinnen und Patienten zwischen 0 und 104 Jahren“, sagt Wieners. Neuanmeldungen und Patienten, die ihre Mutter mitbrachte. Bereits jetzt habe man mehr als 500 Patientinnen und Patienten aufgenommen, fügt die promovierte Fachärztin für Allgemein- und Palliativmedizin an. Doch würden auch weiterhin neue angenommen. Kontakt Die neue Hausärztliche Gemeinschaftspraxis ist montags bis freitags von 8 bis 13 Uhr geöffnet. Montags, dienstags und donnerstags auch von 14.30 bis 17.30 Uhr. Unter Tel. 05641 796290 kann ein Termin vereinbart werden. Auch kurzfristig. Per E-Mail ist die Praxis unter der Adresse kontakt@hausaerzte-warburg.de zu erreichen. Weitere Infos stehen auf der Website www.hausaerzte-warburg.de

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