Ärger um beliebten Weg im Kreis Gütersloh: Bürger drängen erfolgreich auf Freigabe

Schloß Holte-Stukenbrock. Der Protest der Spaziergänger im Holter Wald zeigt Wirkung. Die &bdquo;NW“ hat mehrfach über den Wegestreit im Holter Wald berichtet, nun stellen die Forstverwaltung Tenge-Rietberg, die Untere Naturschutzbehörde des Kreises und die Stadtverwaltung einen von ihnen ausgehandelten Kompromiss vor. Der Abschnitt des Wanderweges &bdquo;Holter Waldweg“ entlang des Landerbachs wird probeweise wieder für Spaziergänger und Wanderer geöffnet. Der Holter Wald ist ein Privatwald, der seit 2008 nahezu vollständig unter Naturschutz steht und in großen Teilen ein europäisches Schutzgebiet (FFH-Gebiet) ist. Gemäß &bdquo;Landschaftsplan Sennelandschaft“ dürfen nur ausgewiesene Wanderwege und solche Wege, die durch Schotter befestigt sind, im Naturschutzgebiet betreten werden. Trampelpfade gehören explizit nicht dazu, ebenso wenig wie Fahrgassen für Forstmaschinen in Waldbeständen, die sogenannten Rückegassen. Mehr dazu: Unerlaubtes Pilzesammeln: Förster aus Kreis Gütersloh verärgert über Waldbesucher &bdquo;Beim betroffenen Waldabschnitt handelt es sich nicht um städtisches Eigentum, sondern um einen Privatwald, der vom Eigentümer gepflegt und forstwirtschaftlich genutzt wird“, stellt Bürgermeister Hubert Erichlandwehr klar. Vor diesem Hintergrund appelliert er an alle Spaziergänger, die bestehenden Regeln zu beachten. Besucher ignorieren die Sperrungen &bdquo;Spätestens seit der Corona-Zeit hat die Nutzung des Waldes abseits der ausgewiesenen und befestigten Wege leider massiv zugenommen. Dazu kommt eine vielfach manifestierte Uneinsichtigkeit, wenn Besucher darauf angesprochen werden und gebeten werden, auf befestigte Wege zurückzukehren“, berichtet Waldbesitzer Carl Philipp Tenge-Rietberg. Deswegen wurden Anfang des Jahres die Trampelpfade rigoros gesperrt und Besucher auf die geltenden Regelungen hingewiesen. Mit Hinweisschildern. Äste am Boden sollen eine Schranke symbolisieren. Besucher ignorieren die Sperrungen aber. Die Schilder findet Förster Robert Willeke irgendwo ausgerissen im Wald wieder, auch die Sperrungen werden beseitigt. Selbst mehrere Kilogramm schwere und meterlange Äste, mit Gerätschaften von der Forstverwaltung auf den Weg gezogen, haben Unbekannte weggeräumt. &bdquo;Da muss jemand großen Aufwand betrieben haben“, sagt der Förster. Vor allem die Schließung der unbefestigten Wegstrecke des &bdquo;Holter Waldwegs“ entlang des Landerbachs hat bei den Spaziergängern Empörung ausgelöst. Viele haben die Sperrung ignoriert. Kurz nach der Sperrung ist neben dem Weg ein neuer Trampelpfad entstanden. Trampelpfade bleiben weiterhin geschlossen Nach Gesprächen zwischen Stadt-, Kreisverwaltung und Waldeigentümer wird nun ein naturnaher Abschnitt des Weges testweise wieder geöffnet. Die an diesen Weg anschließenden Trampelpfade bleiben weiterhin verschlossen. Auf einer Karte, die auch auf der Internetseite der Stadt veröffentlicht ist, sind diese rot markiert. &bdquo;Die Öffnung erfolgt lediglich testweise. Sie kann auch nur aufrechterhalten werden, wenn die übrigen Wegeschließungen respektiert und beachtet werden“, betont Tenge-Rietberg. Lesen Sie auch: Wolf im Kreis Gütersloh unterwegs? So weist man die Sichtung des Tiers wirklich nach Wie lange die Testphase andauert, teilt er nicht mit. &bdquo;Der Holter Wald ist ein geschützter Naturraum, dessen Erhalt nur durch verantwortungsbewusste Nutzung möglich ist. Die probeweise Wiedereröffnung des Wegabschnitts ist ein Schritt, der eine langfristige Lösung ermöglichen könnte“, sagt er. Dabei soll der Schutz der Natur Vorrang haben. Naturschutzgebiete sind durch Schilder der Unteren Naturschutzbehörde des Kreises Gütersloh gekennzeichnet. Diese sind an den Zugängen gut sichtbar und werden in naher Zukunft durch zusätzliche Informationstafeln ergänzt. Diese Regeln gelten im Holter Wald &bdquo;Der Kreis, die Stadt und der Waldeigentümer stehen Seite an Seite. Es muss allen klar sein, dass bestehende Regeln beachtet werden müssen und das Abladen von Grünschnitt oder Müll, das Entnehmen von Pflanzen und das Laufenlassen von Hunden ohne Leine im Naturschutzgebiet nicht gestattet sind“, betont Nicola Brandstetter, Leiterin der Unteren Naturschutzbehörde des Kreises Gütersloh. Aktuelle News bekommen Sie täglich auf dem Whatsapp-Kanal der NW Gütersloh Gleichzeitig stellt Erichlandwehr in Aussicht: &bdquo;Wenn sich die Testphase bewährt, kann der wiedergeöffnete Abschnitt entlang des Landerbachs langfristig als Wanderweg erhalten bleiben.“

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