Wölfe im Kreis Gütersloh unterwegs? Diskussion im Netz über vermeintliche Sichtungen

Schloß Holte-Stukenbrock. Wegen der Wegesperrungen im Holter Wald sind Spaziergänger regelrecht auf dem Baum. Jetzt zeichnet sich ein Kompromiss ab. Zudem warnen Hundebesitzer in sozialen Medien vor Wölfen im Holter Wald. Sie wollen gleich mehrere gesehen haben. Der Revierförster bewertet die Schilderungen. Seit einigen Wochen sind unerlaubte Trampelpfade im Holter Wald gesperrt. Der Wald steht seit 2008 größtenteils unter Naturschutz, es gelten besondere Verhaltensregeln für Besucher. Unter anderem dürfen die Wege nicht verlassen werden. Weil Spaziergänger das immer wieder missachtet haben, hat die Forstverwaltung Tenge-Rietberg drastische Maßnahmen ergriffen und alle Trampelpfade gesperrt. Mit Hinweisschildern. Äste am Boden sollen eine Schranke symbolisieren. Selbst schwere und meterlange Äste wurden weggeräumt Besucher ignorieren die Sperrungen aber. Die Schilder findet Förster Robert Willeke irgendwo ausgerissen im Wald wieder, auch die Sperrungen werden beseitigt. Selbst mehrere Kilogramm schwere und meterlange Äste, mit Gerätschaften von der Forstverwaltung auf den Weg gezogen, haben Unbekannte weggeräumt. &bdquo;Da muss jemand großen Aufwand betrieben haben“, sagt der Förster. Auch interessant: Wolf im Kreis Gütersloh unterwegs: Pferdezüchter bangt um seine Tiere Besonders ärgert einige Spaziergänger die Sperrung des Weges am Landerbach. Der offizielle Wanderweg soll nach dem Willen der Forstverwaltung verlegt werden. Nach der mehrfachen Berichterstattung in der &bdquo;NW“ ist der Protest auch ins Rathaus getragen worden. Lesen Sie auch: Waldbesucher ignorieren Regeln: Drastische Maßnahme ärgert Anwohner im Kreis Gütersloh Bürgermeister Hubert Erichlandwehr hatte auf Anfrage bestätigt, dass die Stadt in Gesprächen mit dem Waldbesitzer Tenge-Rietberg sei. In Kürze soll ein Kompromiss vorgestellt werden. Wie der aussieht, wollte weder die Stadt- noch die Forstverwaltung jetzt schon gegenüber der &bdquo;NW“ mitteilen. Gerüchte um Wolfssichtungen bei Facebook &bdquo;Passt auf eure Hunde auf“, warnt ein User auf einer öffentlichen Facebookseite. Im südlichen Holter Wald an der Tenge-Rietberg-Straße seien Anfang Februar zwei Wölfe unterwegs gewesen. Es können auch große, struppige Hunde gewesen sein, heißt es weiter. Die zahlreichen Kommentare reichen von Zustimmung (&bdquo;Ich habe auch schon einen gesehen“) bis hin zu Spott. Ein anderer User schreibt, dass mindestens zwei Wölfe im Holter Wald unterwegs seien. &bdquo;Kein Zweifel, es waren keine Hunde.“ Ein weiterer User sieht eine Diskrepanz zwischen den offiziellen Zahlen und den Sichtungen und schlussfolgert: &bdquo;Wir werden massiv belogen.“ Wolfsichtungen sind im Holter Wald nicht unmöglich, aber eher unwahrscheinlich, sagt Förster Robert Willeke. Spuren hat er noch keine gefunden. Die letzte dokumentierte Wolfsichtung in der Umgebung des Holter Waldes stammt aus dem März 2024. Vermeintliche Wölfe sind vermutlich frei laufende Hunde Einsehbar auf dem Portal des Landesamtes für Naturschutz. Damals wurde ein toter männlicher Welpe aus einem Rudel aus Niedersachsen in Verl gefunden. Er hat einen Zusammenstoß mit einem Auto nicht überlebt. Lesen Sie auch: Wolf im Kreis Gütersloh gesichtet: Ist er schuld am Unfall mit einem Pferd? Oft werde bei den Sichtungen übertrieben, sagt Robert Willeke. Die beiden jetzt gesehenen vermeintlichen Wölfe im Holter Wald hält er für frei laufende Hunde. Denn struppig seien Wölfe nicht. Hunde gehören im Naturschutzgebiet zwar an die Leine, daran halten sich Besitzer aber nicht immer. &bdquo;Mein Hund braucht Auslauf“, kriegt der Förster manchmal zu hören. Und dass gleich zwei Exemplare tagelang durch den Holter Wald streunen, glaubt er auch nicht. Der Holter Wald ist mit seinen mehr als 600 Hektar viel zu klein für ein stetiges Wolfsrevier. Anders sieht es in der Senne aus. Die ist Wolfsland. Was hat es mit einer Jagd im Holter Wald auf sich? Es ist bekannt, dass Wölfe aus der Senne auch mal ihr Revier verlassen. Vor allem Jungwölfe nehmen weite Strecken auf sich, um ein Neues zu finden. Der Holter Wald eignet sich neben der zu geringen Größe auch nicht als Revier, weil er zu stark von Besuchern frequentiert wird. Fotos von den Tieren wurden nicht gepostet. Ein Anwohner berichtet von einer Treibjagd im Holter Wald, die an einem Samstag durchgeführt wurde, ohne Spaziergänger mit Warnschildern darauf hinzuweisen. Männer in gelben Westen waren unterwegs, um das Wild vor die Flinten der Jäger zu scheuchen, beschreibt er. Das sei für Spaziergänger gefährlich, weil horizontal geschossen werde. Förster Robert Willeke bestätigt die Jagd Ende Januar, schildert aber, dass es sich nicht um eine Treibjagd oder Drückejagd gehandelt habe. Die Männer haben versucht, Wildschweine aufzuscheuchen, die Jäger hätten aber in ihren Hochsitzen gesessen und somit schräg nach unten geschossen. Lesen Sie auch: Wölfin läuft plötzlich auf Straße im Kreis Gütersloh und erschreckt Autofahrer &bdquo;Das war ein Morgenansitz“, sagt er. Wäre es eine Treibjagd gewesen, wären auch Hinweisschilder angebracht worden. Das habe er in diesem Fall nicht für notwendig gehalten. Spaziergänger müssen vorerst keine Jagd befürchten, die Jagdsaison ist seit Ende Januar vorbei.

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