Waldbesucher ignorieren Regeln: Drastische Maßnahme ärgert Anwohner im Kreis Gütersloh

Schloß Holte-Stukenbrock. Der Holter Wald ist eines der größten, zusammenhängenden Waldgebiete im Kreis Gütersloh und ohne Zweifel ein schützenswertes Areal. Seit 2008 ist der Holter Wald als Naturschutzgebiet (NSG) ausgewiesen – mit besonderen Verhaltensregeln für Besucher. Die Maßnahmen, die die Forstverwaltung Tenge-Rietberg nun umgesetzt hat, gehen Spaziergängern und Wanderern zu weit. Vor allem die Verlegung des Holter Waldwegs, ehemals A9, stößt auf Unverständnis. Die Forstverwaltung hätte mit mehr Fingerspitzengefühl vorgehen sollen, sagt eine Anwohnerin, die ihren Namen nicht genannt wissen will. Der Forstbetrieb widerspricht und rechnet mit Konflikten. Mehr dazu: Unerlaubtes Pilzesammeln: Förster aus Kreis Gütersloh verärgert über Waldbesucher Der Holter Wald ist im Privatbesitz der Familie Tenge-Rietberg. An den Zugängen des NSG stehen Hinweisschilder, die über die Verhaltensregeln informieren. Unter anderem ist es verboten, die befestigten Wege zu verlassen. Viele Besucher halten sich nicht an die Regeln Auch der Kreis Gütersloh informiert auf seiner Internetseite: &bdquo;Der Holter Wald bietet Spaziergängern viel Ruhe und Naturerlebnis. Damit das so bleibt, hat die Untere Landschaftsbehörde zusammen mit der Biologischen Station Kreis Paderborn-Senne ein Wanderwegekonzept erstellt. Bitte bleiben Sie bei Besuchen des Holter Waldes auf den markierten Wegen und parken Sie nur an den vorgesehenen Stellen.“ Doch daran halten sich viele Besucher nicht. Anfang des Jahres hat Förster Robert Willeke deswegen Hinweisschilder anbringen lassen, um so der Trampelpfadbildung Herr zu werden. Die &bdquo;NW“ berichtete. Diese drastische Maßnahme soll verhindern, dass Spaziergänger und Wanderer sich eigene Weg durch den Wald suchen. Die Anwohnerin, die sich bei der &bdquo;NW“ gemeldet hat, geht gern und häufig mit ihrem Hund im Holter Wald spazieren. Sie kennt den Wald seit Jahrzehnten und bestätigt, dass sich einige Besucher falsch benehmen und auch uneinsichtig sind. Manche Wegsperrungen hält sie daher für sinnvoll. Vor allem auf Flächen mit schützenswerten Arten und Rückzugsorte für Tiere, insbesondere Höhlenbrüter. Anwohnerin kann Sperrungen nicht nachvollziehen Auch die Sperrung des Trampelpfades am Wanderparkplatz Sender Straße. Der sei erst als Abkürzung entstanden, als der Geh- und Radweg an der Sender Straße wegen der Bautätigkeiten gesperrt war. Einige Trampelpfade seien aber sehr alt, es habe sie schon vor dem Schutzstatus gegeben, sagt sie. Die Sperrung des Holter Waldwegs am Landerbach kann sie indes nicht nachvollziehen. Bislang führte der auch auf offiziellen Karten und Werbematerial der Stadt SHS ausgewiesene Wanderweg auf einem Teilstück den Landerbach entlang. Nun steht dort ein grünes Schild: &bdquo;Achtung. Kein Durchgang.“ Am Landerbach selbst ist der Wanderweg über zwei Brücken erreichbar, es ist der kürzeste Weg von Sende aus in den Holter Wald. Lesen Sie auch: Verbot vom Tisch: Reiten im Wald ist im Kreis Gütersloh wieder erlaubt Wie Förster Robert Willeke mitteilt, sollen die Brücken mittelfristig abgerissen werden. Das sei mit den Behörden abgestimmt. Der idyllische Weg am Landerbach wird trotz des Verbotes weiterhin begangen. Nur wenige Meter neben dem alten Weg, der nun mit Ästen versperrt ist, ist bereits ein neuer, breiter Trampelpfad entstanden. &bdquo;Wege werden immer wieder aufgeschnitten und Schilder entfernt“, sagt der Förster. Sonntags sind Parkplätze und Wege zugeparkt Der Schilderung der Anwohnerin, dass es sich um eine überschaubare Anzahl an Besuchern handele, widerspricht er. Vor allem sonntags seien Parkplätze und Wege mit Autos zugeparkt. Die Anwohnerin führt als Vergleich das Furlbachtal an, ebenfalls ein Naturschutzgebiet. Dort führen unbefestigte Pfade den Furlbach entlang. Sie nennt es ein &bdquo;schonendes Kooperieren zwischen Mensch und Natur“. Das Sperren der Querwege im Holter Wald sei einfach ärgerlich, findet sie. Förster Robert Willeke sagt, dass den Besuchern an der 1.000-jährigen Eiche entgegengekommen sei und ein Rundweg offengehalten wurde. An anderer Stelle werden die Verbote nicht aufgeweicht.

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