Diese mobile Hundeschule in SHS kommt zum Training ins Haus

Schloß Holte-Stukenbrock. Isabelle Kipp hat ein Problem mit Frida – vielmehr: hatte. Hundetrainerin Chantal Berkenmeyer hat ihr geholfen, Fridas ausgeprägten Jagdtrieb zu kontrollieren. Das sei eine große Herausforderung für die Trainerin, die Besitzerin und die Hündin, sagt Chantal Berkenmeyer. &bdquo;Das ist die Königsdisziplin.“ Chantal Berkenmeyer hatte schon immer einen Hund. Von klein auf. Sie hat zuerst das Friseurhandwerk gelernt, aber als sie 2014 den Golden Retriever-Rüden &bdquo;Boomer“ aufnahm, änderte sich ihr Leben. Sie besuchte mit Boomer eine Hundeschule und bemerkte schnell, dass ihr das Hundetraining auch selbst liegt. Sie arbeitete als Trainerin in der Hundeschule mit, bis ihr ehemaliger Trainer ihr eine professionelle Ausbildung empfahl. So studierte sie drei Jahre Hundetraining und Verhaltensberatung an dem privaten Bildungsinstitut &bdquo;Canis – Zentrum für Kynologie“ und machte dort auch eine Mantrailing-Ausbildung. 2020 war ihr Studium beendet, Chantal Berkenmeyer wagte den Schritt in die Selbstständigkeit.Einzeltraining beginnt immer mit einem Gespräch Sie betreibt eine mobile Hundeschule in SHS, besucht die Hunde und Hundebesitzer zu Hause und geht mit ihnen die gewohnten Wege spazieren. Es sei für das Training enorm wichtig, Hund und Herrchen oder Frauchen im Alltag zu beobachten. Deshalb fängt ein Einzeltraining – sie trainiert auch in Kleingruppen – immer mit einem Gespräch und einem Spaziergang an. Eine bis anderthalb Stunden dauert so ein Erstkontakt. Chantal Berkenmeyer beobachtet in dieser Zeit ganz genau: Wie verhält sich der Hund? Und wie der Besitzer? Und dann gibt sie erste Ratschläge. Im Fall von Isabelle Kipp und Frida musste sie recht deutliche Worte finden. &bdquo;Ich habe Isa ganz schon gepikt“, sagt Chantal Berkenmeyer. Und Isabelle Kipp nickt zustimmend. Heute können die beiden Frauen ganz offen darüber reden und auch Scherze machen. Denn beide wissen: Das Training hat geholfen. "Ich war völlig austauschbar" Isabelle Kipp ist kein Hundehalterneuling. Sie betreibt in der Bielefelder Innenstadt das Hundelädchen &bdquo;Frau Frida“ und verkauft hochwertige Accessoires. Sie hat Frida als Welpe erhalten und im Lauf der Jahre auch schon Hundeschulen besucht. Doch das Problem blieb bestehen, sagt sie. Und das äußert sich so: Frida hat einen ausgeprägten Bewegungsreiz und einen Jagdtrieb. Alles Natürliche, das sich bewegt, weckt die Aufmerksamkeit der 6,5 Jahre alten Hündin. &bdquo;Wenn sich auch nur ein Blatt bewegte, musste sie da hin“, sagt Isabelle Kipp. Fliegen, Schmetterlinge – alles ebenfalls ziemlich spannend. Jogger oder Radfahrer lassen Frida allerdings kalt. Das liege am menschlichen Geruch, erklärt Chantal Berkenmeyer. Menschen konnten Fridas Interesse aber wecken, wenn sie ihr ein Leckerli gegeben haben. &bdquo;Für Futter ist sie mit jedem mitgegangen. Ich war völlig austauschbar. Als Besitzerin tut das richtig weh“, gibt Isabelle Kipp zu. Ein halbes Jahr lang haben Isabelle Kipp und Frida mit Chantal Berkenmeyer trainiert. Was Frida zu einem schwierigen Fall macht, ist ihre Abstammung. Sie ist eine Mischung aus Mops, Beagle und französischer Bulldogge. &bdquo;Die Genetik spielt bei Frida eine wichtige Rolle“, sagt die Trainerin. Als Beagle steckt in ihr der Jagdtrieb, als Bulldogge der Dickkopf.Trainerin bietet auch Zuspruch Völlig falsch sei es, den Hund zu einem Balljunkie zu machen. Dabei werde dem Hund willkürliches Jagdverhalten eingeprägt: hetzen, packen, schütteln, töten. Wenn der Besitzer mit seinem Hund schon Ballspielen will, dann sollte der Hund lernen, sitzen zu bleiben und den Ball erst zu holen, wenn der Besitzer ihn losschickt. &bdquo;Aber besser gar nicht“, schiebt Chantal Berkenmeyer hinterher. Und heute? Isabelle Kipp hat verstanden, dass sie ihrer Hündin die ganze Arbeit abgenommen hatte. Sie hat Frida beigebracht, sich an ihr zu orientieren. Gehen beide heute ohne Leine spazieren, bleibt Frida bei ihr und sucht Blickkontakt. Es gehe nicht darum, den Hund grundsätzlich zu verändern, aber ihm das Jagen auszutreiben und ihn an das Laufen an der Leine zu gewöhnen, sagt Chantal Berkenmeyer. Früher musste Isabelle Kipp ihre Hündin mit verschiedenen Leckerlis bestechen, heute nimmt sie keine mehr zu einem Spaziergang mit Frida mit.Und trotzdem: Den Kontakt zu Trainerin Chantal Berkenmeyer hält Isabelle Kipp auch jetzt noch. Unregelmäßig treffen sie sich auf einen Spaziergang mit ihren Hunden. Immer dann, wenn Isabelle Kipp etwas Zuspruch braucht. Auch das kann eine Hundetrainerin bieten.

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