Hunde verstehen lernen: Trainerin aus Rödinghausen über die Sprache der Tiere

Rödinghausen. In ihrer Jugend musste Manuela Koppmann (63) auf die Gesellschaft eines Hundes verzichten. Denn ihre Mutter lehnte Tiere im Haus strikt ab. Dennoch gelang es der heutigen Hundetrainerin, eine tiefe Zuneigung zur Tierwelt aufzubauen: &bdquo;Ich liebe Tiere, ich wollte immer etwas mit Tieren zu tun haben“, offenbart sie. Zunächst hatte sie selbst mehrere eigene Hunde, die &bdquo;alle nicht ganz einfach“ waren. Sie adoptierte zahlreiche Hunde aus dem Tierschutz oder aus schlechter Haltung. Einer ihrer Vierbeiner, eine Schäferhündin, war anfänglich wundervoll und lernfreudig. Jedoch wandelte sich das Verhalten der Hündin unerwartet. &bdquo;Zuletzt griff sie mich aus heiterem Himmel an“, erinnert sich Koppmann betrübt. Noch heute ist es für sie ein schmerzlicher Gedanke, nicht früher erkannt zu haben, wie sehr ihr Tier litt. Ein inoperabler Tumor im Kopf hatte das einst sanfte Wesen der Hündin drastisch verändert. Nach diesem einschneidenden Erlebnis verspürte sie zunächst Unsicherheit im Umgang mit Hunden, die sie jedoch rasch überwand. &bdquo;Es dauerte nicht lange, bis ich einen neuen Hund bekam, und der brachte dann wieder andere Probleme mit sich.“ Darin sah sie jetzt ihre generelle Aufgabe: Hunde und ihre Probleme zu verstehen und ihnen zu helfen. Hundekommunikation: &bdquo;Geduld ist das A und O“ Die meisten Probleme zwischen Mensch und Hund hätten ihren Ursprung in der Kommunikation. &bdquo;Wir Menschen haben irgendein Bild von einem Hund im Kopf, wie er sein sollte. Dabei vergessen viele Menschen, dass der Vierbeiner seinen eigenen Charakter und eigene Erfahrungen mit sich bringt“, erklärt sie. In solchen Situationen kommt es häufig zu Missverständnissen zwischen Mensch und Tier. Genau hier setzt Manuela Koppmann an und hilft, eine Brücke zwischen beiden zu bauen. Um die Fellnase besser zu verstehen, beobachtet die erfahrene Trainerin zu Beginn sowohl den Hund als auch den Menschen. Anschließend versucht sie, die Sprache beider zu entschlüsseln. Für sie ist es das Wichtigste, dass &bdquo;die Kommunikation zwischen Mensch und Hund stimmt.“ Geduld zu haben, ist dabei essenziell. Diese Vermittlungsaufgabe motivierte sie auch dazu, ihren damals gut bezahlten Job aufzugeben, um als Hundetrainerin tätig zu werden. Sie begann ihre Tätigkeit zunächst mit einer mobilen Schule in Löhne und erweiterte ihr Angebot später um einen Trainingsplatz in Bruchmühlen. Lesen Sie auch: Tierische Weihnachten: Selbst gemachte Leckerlis für Haustiere Vom ernsthaften Problemfall zum Dreamteam Dass sich ihr Engagement auszahlte, sah sie an folgender Geschichte: Eine Kundin kam verzweifelt zu ihr. Ihre Schäferhündin war extrem aufgedreht, interessierte sich nicht für sie, sondern ausschließlich für andere Hunde und mochte keine Kinder. &bdquo;Die Frau hat einige Male vor mir gestanden und geweint“, erinnert sich Manuela Koppmann noch genau. Sie kam mit ihrem Tier nicht zurecht; es war nur Stress, und ihr Lebenspartner wollte den Hund bereits abgeben. Lesen Sie auch: Notfallhilfe für den Hund: DRK in Bünde bietet spezielle Kurse Aber die Hundebesitzerin gab nicht auf, sie blieb hartnäckig und beharrlich. &bdquo;Die sind nachher so toll zusammengewachsen“, schwärmt die Trainerin. Gemeinsam schafften sie es, die Hündin in Momenten der Aufregung auf ihre Besitzerin zu konzentrieren und Kinder in Ruhe zu lassen. Zwischen Tier und Mensch entstand in dieser Zeit eine starke Bindung. Für Manuela Koppmann ist dies einer der schönsten und erfolgreichsten Fälle, an den sie sich gerne erinnert. Expertin gibt Tipps für entspanntes Miteinander Abschließend hat sie noch wertvolle Tipps für Hundebesitzer, die Probleme mit ihrem Hund haben. Zunächst solle man sich nicht zu sehr frustrieren lassen und Ruhe bewahren. Jeder Mensch und jeder Hund seien verschieden und interagierten auch ganz unterschiedlich miteinander. Manche Hund-Mensch-Beziehungen benötigten einfach mehr Zeit, um sich zu entwickeln. Sie empfiehlt: &bdquo;Die Sprache des Hundes lernen und Geduld haben.“ Außerdem rät sie, zu Beginn der Beziehung mit dem Vierbeiner feste Regeln zu setzen, damit das Tier weiß, wer die Führung übernimmt. Hier böten sich auch präventive Trainingsmaßnahmen an, um Problemen vorzubeugen. Zudem sei ein fester Rückzugsort, an dem der Hund seine Ruhe haben kann, sehr wichtig für das Tier.

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