CDU büßt auch in Schloß Holte-Stukenbrock weiter Stimmen ein

Schloß Holte-Stukenbrock. Auch wenn bis Redaktionsschluss noch nicht alle Wahlbezirke ausgezählt waren, stand dennoch vorher fest: CDU-Kandidat Christian Haase hat das Direktmandat gewonnen. Sein Konkurrent von der SPD, Ulrich Kros, wird es wegen seines schlechten Listenplatzes nicht in den Bundestag schaffen. Fest steht auch, dass die Stadt SHS nicht länger eine CDU-Hochburg ist. Noch 2013 wählten in fast allen Wahlbezirken der Stadt mehr als 50 Prozent der Wahlberechtigten mit ihrer Zweitstimme die CDU. 2017 waren es im Schnitt 10 Prozent weniger, dieses Mal war es nicht viel anders. Das sagen zumindest die Zahlen, die bis zum ungewohnt frühen NW-Redaktionsschluss vorlagen. CDU-Vorsitzender Maik Dück sagte dennoch, er sei mit dem Abschneiden vor Ort sehr zufrieden. Er hätte sich zwar mehr erhofft, aber der Bundestrend habe sich auch in SHS durchgeschlagen. Mit einer anderen Strategie hätte man besser abgeschnitten – und auch wenn der Kandidat der CDU &bdquo;ein paar mehr sensible Momente" gehabt hätte. Die SPD hat vermutlich ähnlich viele Zweitstimmen wie vor vier Jahren bekommen. &bdquo;Die Ergebnisse sprechen erst einmal für uns", sagt Bjarne Gottschick. Für ihn ist es nach der – für die SPD – desaströsen Kommunalwahl vor einem Jahr die zweite Wahl als SPD-Mitglied. »Das geht gar nicht« &bdquo;Dass Olaf Scholz so gut dasteht, hätte vor einem Jahr niemand erwartet." Gottschick rechnet fest damit, dass Scholz Kanzler wird und eine rot-grün-gelbe Koalition anführen wird. Das Abschneiden des SPD-Kandidaten Ulrich Kros bezeichnet er als &bdquo;überraschend gut" angesichts der jahrzehntelangen Dominanz der CDU-Kandidaten in SHS und gerade auch im Kreis Höxter. Das Abschneiden der SPD auf Bundesebene macht ihm Mut für die anstehende Landtagswahl. &bdquo;Die Stimmung pro SPD ist bei den Bürgern deutlich positiver", sagt er. &bdquo;Die Menschen sind viel offener auf uns zugegangen." Der FDP, 2017 in SHS die heimliche Wahlsiegerin, konnte, so der Stand bis Redaktionsschluss, ihr gutes Ergebnis verteidigen. So sieht sich auch die FDP als Wahlgewinnerin. &bdquo;Top Ergebnis, gute Arbeit", sagt Olaf Pretel. Auch das Abschneiden der Direktkandidatin Tanja Kuffner (knapp 10 Prozent in SHS) findet er erstaunlich gut, obwohl sie im gesamten Wahlkampf gar nicht in SHS anwesend war. Überhaupt nicht verstehen kann er das Abschneiden der AfD im Ort (zwischen 8,75 und 16,5 Prozent der Zweitstimmen). &bdquo;Das geht gar nicht." Die FDP wird auf jeden Fall mitregieren, denkt er, persönlich favorisiert er eine Koalition mit den Grünen unter Führung der CDU. 7.500 Briefwahlzettel Schon bevor die 7.500 Briefwahlzettel abschließend ausgewertet waren, sah es auch für die Grünen gut aus. Sie verbessern sich um einige Punkte auf mehr als 11 Prozent der Zweitstimmen im Gesamtergebnis. Ihr Direktkandidat Nik Riesmeier kommt in SHS auf knapp 13 Prozent. &bdquo;Das beste Ergebnis auf Bundesebene", das betont Philipp Ashton. Über ein paar Prozent mehr hätte er sich aber gefreut. Die Grünen wollen gerne mit einer starken Stimme für den Klimaschutz mitregieren. Bürgermeister Hubert Erichlandwehr (CDU) findet die Zustimmung für die AfD erschreckend hoch. &bdquo;Es war aber auch schon zu spüren", räumt er ein. Damit, dass die Kleinstpartei &bdquo;Die Basis" relativ viele Stimmen erhalten hat, hat er ebenfalls gerechnet. Der Basis sind Menschen zugeneigt, die die Corona-Schutzmaßnahmen ablehnen. Laschet werde, davon ist der Bürgermeister überzeugt, der neue Kanzler – &bdquo;er war schon immer mein Kandidat". Kritik übt Hubert Erichlandwehr an allen Direktkandidaten im hiesigen Wahlkreis. Sie hätten alle mehr um SHS kämpfen müssen.

Meistgelesen