Drei neue Biergärten an der Bahnhof-Straße in Schloß Holte-Stukenbrock

Schloß Holte-Stukenbrock. Als die Stadt den Gastwirten im Mai die Möglichkeit eröffnet hatte, unbürokratisch und gebührenlos zusätzliche Außengastronomie anzubieten, war das Interesse verhalten. Allein Hartwig Stenglein, Besitzer der Fußballkneipe &bdquo;balla balla" griff sofort zu. Mittlerweile ziehen weitere Gastronomen nach. Die Bahnhofstraße entwickelt sich zu einer echten Biergartenmeile. Seit dem vergangenen Wochenende ist auch der &bdquo;Foodgarden" auf dem ehemaligen Pollhans-Brey-Gelände geöffnet und ab Freitagabend ein gemeinsamer Biergarten des Bistros &bdquo;Chaplin" und des Caterers &bdquo;La Cuccina" am Bahnhof. Sie wollen eigene Akzente für ihre Kundschaft setzen und auch dem Lockdown trotzen. Kontrollen vom Ordnungsamt Seit Dienstag gilt für die Menschen in Schloß Holte-Stukenbrock die Coronaregionalverordnung. Die befürchtete Schließung vieler Geschäfte, Dienstleister und Gaststätten ist ausgeblieben, dennoch wirken sich die verschärften Kontaktbeschränkungen auf die Gaststätten und Biergärten aus. Es muss weiterhin am Tisch bedient werden, doch an den langen Biertischen dürfen statt bis zu zehn haushaltsfremde Personen nur noch zwei sitzen. Bei Familien können es auch mehr Personen sein. &bdquo;Das müssen wir am Wochenende natürlich kontrollieren", kündigt Ordnungsamtsleiter Egon Henkenjohann an. Weiterhin gilt, dass alle Gäste ihre Adressen und den Besuchszeitraum wegen einer möglichen Nachverfolgung hinterlassen müssen. Auch die Maskenpflicht abseits des Tisches gilt weiterhin für Besucher und Servierer. Foodgarden Seit dem Wochenende steht der Streetfood-Truck von Vahid Sanatjou (&bdquo;Beef Fellas") auf dem Gelände der ehemaligen Gaststätte Pollhans-Brey. In der Woche gibt es Burger to go, am Wochenende öffnet zusätzlich der Getränkeausschank. &bdquo;Eigentlich wäre ich den ganzen Sommer über mit dem Truck unterwegs", sagt Vahid Sanatjou. Hochzeiten, Hausmessen oder Rock am Ring. Mit Beginn der Corona-Pandemie brach das Geschäft weg. Schon im März habe er deshalb mit dem Eigentümer des Geländes vereinbart, dort sein Foodgarden-Konzept zu verwirklichen. Also Essen im Grünen. Der Markt dafür sei vorhanden, nicht nur in Schloß Holte-Stukenbrock. Oft fehlt aber das passende Gelände. Ob der Foodgarden längerfristig dort angesiedelt sein darf, ist noch ungewiss. Die Konzessionen für alle drei temporären Biergärten an der Bahnhofstraße gelten vorerst bis Ende September. Seinen Foodgarden könnte sich Vahid Sanatjou auch auf Pollhans am Pollhanswäldchen vorstellen. Mit der Resonanz des ersten Wochenendes war er sehr zufrieden, doch jetzt muss er kurzfristig umplanen. Statt der langen Biertische mietet er kleine Tische an. So können die 600 Quadratmeter bei Wahrung der Abstände besser ausgenutzt werden. Trotzdem rechnet er mit finanziellen Einbußen und hofft, dass er wenigstens kostendeckend arbeiten kann und die Zeit des Lockdowns wirklich nur dieses Wochenende betrifft. Ferdinand Wurms und Jens Dresselhaus haben an dem Konzept mitgefeilt. Sie haben ein eher jüngeres Publikum im Blick. Neben Streetfood legt ein DJ am Wochenende Loungemusik auf. Ruhig und gemütlich soll es zugehen. An diesem Wochenende kommt ein Crêpes-Stand von Sarah Wurms hinzu, auch eine kleine Bühne für heimische Künstler ist vorgesehen. Zudem hat Vahid Sanatjou den kleinen Sanitarwagen durch einen großen ersetzt, der auch eine Behindertentoilette hat. Dass jetzt gleich drei Biergärten an der Bahnhofstraße existieren, findet er gut. &bdquo;Die Besucher können mal hier mal dort ein paar Stunden verbringen. Am Wochenende mussten wir schon Gäste abweisen, weil wir keinen Platz mehr hatten." Balla balla Seit Pfingsten betreibt Hartwig Stenglein einen Biergarten gegenüber seiner Kneipe. Die ersten Wochen seien sehr gut gelaufen, von der neuen Konkurrenz ist er weniger begeistert als sein Nachbar. &bdquo;Ich habe damit angefangen, und jetzt machen es die anderen nach." Auch er muss investieren, um das Mobiliar auszutauschen. Kleine statt lange Tische. Das Essen aus dem Imbiss nebenan dürfe weiterhin im Biergarten verzehrt werden. Toiletten gibt es im &bdquo;balla balla". Bistro Chaplin und La Cuccina Die beiden Geschäftsleute Udo Völkel (Bistro Chaplin) und Rüdiger Paul (La Cuccina) eröffnen ihren Biergarten am Bahnhof am heutigen Freitag um 17 Uhr. Dass der Start ausgerechnet in den Lockdown fällt, findet Rüdiger Paul gar nicht so schlimm. Das erste Wochenende ist für ihn ein Probelauf. Weniger Gäste seien dabei akzeptabel. Der Biergarten unter den mächtigen, schattspendenden Kastanien soll laut Rüdiger Paul vor allem auch Familien ansprechen. Fahrradstellflächen und Parkplätze sind ausreichend vorhanden, auf dem großen Areal können Kinder spielen. Udo Völkel und Rüdiger Paul wollen sich zudem durch das Angebot absetzen. Udo &bdquo;Charlie" Völkel übernimmt den herkömmlichen Getränkeausschank. &bdquo;Schon früher war hier ein bayrischer Biergarten", sagt Rüdiger Paul. Betrieben hat den Josef Pollmüller. Dessen Vorgänger, Oberteichers Gert, wurde ,der liebe Gott’ genannt, weil er über alles im Dorf genau Bescheid wusste. Für die mediterranen Speisen und das Weinangebot ist Rüdiger Paul zuständig. &bdquo;Als Charlie mir die Idee schilderte, war ich sofort Feuer und Flamme." Italienische Brötchen mit Schinken, Tomaten und zerlaufenem Käse (Panini), Brötchen mit hausgemachtem Pulled Park und BBQ-Dip, andalusisch zubereitete Spare-Rips, Knusperhähnchen, aber auch das Stellwerksbrot bilden den Kern des Snack-Angebotes.

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