
Rietberg. Bürgermeister Andreas Sunder möchte zur Kommunalwahl am 14. September erneut antreten, um seine kommunalpolitische Arbeit in Rietberg fortzuführen. Das gab er jetzt bei einem Pressegespräch im Café Münte – mit Fensterblick auf das Rathaus – bekannt.
Überraschende Neuigkeit dabei: „Ich werde mich erstmals als parteiloser, unabhängiger Kandidat um das Amt bewerben“, erzählt der 51-Jährige. 2012 und 2018 war er noch als Kandidat der Freien Wählergemeinschaft (FWG, jetzt umbenannt in UWG) ins Rennen gegangen, unterstützt von SPD und Grünen. Dieses Dreierbündnis stärkt ihm auch diesmal den Rücken.
„Er wird ja seine Amtsführung nicht anders gestalten“, sagt UWG-Chef Josef Beermann. „Wir sind froh, dass es jetzt raus ist und er sich zur Wiederwahl stellt.“ „Never change a winning team“ (verändere niemals ein siegreiches Team), kommentiert die Grünen-Fraktionsvorsitzende Gabi Siepen. „Es ist wichtig, dass wir das gemeinsame Ziel haben, Rietberg zu gestalten“, betont die SPD-Fraktionsvorsitzende Christiane Schneiders.
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Bürgermeister verzichtet bewusst auf Ticket einer Partei
Die SPD-Mitglieder werden noch über die Unterstützung von Andreas Sunder abstimmen. „Aber alle, mit denen ich schon gesprochen habe, können sich das gut vorstellen“, sagt sie.
Andreas Sunder verzichtet bei seiner Bewerbung bewusst auf das Ticket einer Partei oder Wählergemeinschaft. „Als Einzelbewerber kann ich noch mehr unterstreichen, was ich mit dem Bürgermeisteramt verbinde – und zwar ein überparteiliches Amt, frei von Parteizwängen, ausschließlich der Sache dienlich.“ Die Menschen würden Lösungen ohne Parteistreit und parteiideologischen Blockaden erwarten, meint er.
In diesem Jahr erfolgt die Bürgermeisterwahl wieder gemeinsam mit der Ratswahl. 2012 und 2018 wurde Andreas Sunder in isolierten Wahlen gewählt – vor 13 Jahren trat er die Nachfolge von André Kuper (CDU) an, der vom Rietberger Rathaus aus in den NRW-Landtag wechselte. „Ich habe ein gut bestelltes Rathaus übernommen“, sagt Andreas Sunder rückblickend.
Bürgermeister aus Kreis Gütersloh hat verschiedene Motivationen
Er habe die Entscheidung, erneut zu kandidieren, wohlüberlegt. „Dieses Amt bringt große Herausforderungen mit sich“, sagt er, „wir sind immer wieder mit neuen Aufgaben konfrontiert.“ Wachsende Aufgaben, komplexe Konflikte, klamme Kassen und der ständige Druck, funktionieren zu müssen – aber: „Ich fühle mich noch nicht durch das Amt verbraucht.“ Im Gegenteil, er habe immer noch große Lust darauf.
Gleich mit vier Punkten unterstreicht er seine Motivation, erneut zu kandidieren. Der erste sei der Rückhalt in der Stadtgesellschaft. „Auch nach 13 Jahren erfahre ich von den Bürgerinnen und Bürgern immer noch positives Feedback.“ Er bewege sich gerne in der Stadtgesellschaft.
„Fragen Sie mal meine Frau, wie das ist, mit mir am verkaufsoffenen Sonntag durch die Stadt zu gehen – an Einkaufen ist da kaum zu denken“, erzählt er schmunzelnd.
Familie ist in Planung des Rietberger Bürgermeisters involviert
Als zweiten Punkt nennt er „das tolle Team“ im Rathaus und das gute Klima dort. Seinen Mitarbeitern hat er seinen Entschluss, erneut zu kandidieren, bereits mitgeteilt.
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Drittes bewege ihn auch die vertrauensvolle Zusammenarbeit im Stadtrat dazu, seinen Hut erneut in den Ring zu werfen. „Wir pflegen hier ein faires und anständiges Miteinander“, sagt er und schließt dabei auch explizit die Fraktionen mit ein, die nicht zu seinem Unterstützerkreis gehören.
Punkt vier auf der Motivationsliste sei seine Familie, so der Bürgermeister, „meine tolle Frau Kerstin“ und die vier Kinder Josefina, Lewin, Tizian und Marie. Gerade erst hat das Paar einige Tage zum Wandern in Eisenach verbracht. „Im Urlaub kann ich gut abschalten.“ Und er verreise nie ohne seine Laufschuhe, verrät Andreas Sunder.