So viel verdient Rietbergs Bürgermeister nebenher

Rietberg. Zwischen rund 7.800 Euro und 14.100 Euro im Monat verdienen die Bürgermeister in Nordrhein-Westfalen. Die Besoldungsgruppen (B2 bis B11) richten sich nach der Größe der Gemeinde. Rietberg fällt mit 30.932 Einwohnern am Stichtag 1. Januar 2021 eigentlich in die Besoldungsgruppe B5 (9.467,89 Euro monatlich). &bdquo;Für Bürgermeister Andreas Sunder gilt die Besoldungsgruppe B4, die für Städte mit 20.000 bis 29.999 Einwohner festgesetzt ist", teilte Stadtsprecher Juergen Wohlgemuth auf Nachfrage mit. Das sind 8.909,07 Euro im Monat. Hinzu kommt eine steuerfreie Aufwandsentschädigung von zehn Prozent der laufenden Bezahlung sowie weitere Bezüge durch Nebentätigkeiten außerhalb von Sunders hauptamtlicher Tätigkeit. &bdquo;Insgesamt habe ich 2019 mir persönlich zustehende Nebeneinnahmen in Höhe von 7.100 Euro, und 2020 in Höhe von 6.800 Euro erzielt, die ich alle selbst versteuern muss", teilte Sunder jetzt mit. Jährlich 4.800 Euro als "Chef vom Dienst" im Gartenschaupark Auf die Pflicht des Bürgermeisters, Nebentätigkeiten vor Übernahme seiner Tätigkeit dem Rat gemäß des nordrhein-westfälischen Korruptionsbekämpfungsgesetzes anzuzeigen und zu veröffentlichen, hat die Gemeindeprüfungsanstalt (GPA) NRW in ihrer jüngst vorgelegten Prüfung der Stadt Rietberg im Jahr 2020 hingewiesen. Die GPA hat außerdem festgestellt, dass die Stadt mit ihrer Richtlinie zur Verhütung und Bekämpfung von Korruption zwar grundsätzliche Regelungen für Sponsoringmaßnahmen aufgestellt habe, diese jedoch noch nicht alle zu berücksichtigenden Belange im Zuge der Gewährung von Sponsoringleistungen abbilde. Die GPA empfiehlt der Stadt darum, ihre Richtlinie um Regelungen zu Sponsoringleistungen zu ergänzen oder hierfür eine eigene Dienstanweisung zu erlassen. Seine Tätigkeit als beratendes Mitglied/Beanstandungsbeamter im Verwaltungsrat/Risikoausschuss der Sparkasse Gütersloh-Rietberg bekam Andreas Sunder eigenen Angaben zufolge mit 1.800 Euro für 2019 und 1.500 Euro für 2020 vergütet. Hinzu kamen Einnahmen in Höhe von je 4.800 Euro in 2019 und 2020 für einen Minijob als &bdquo;Chef vom Dienst"/Parkbetreuung in der Gartenschaupark Rietberg GmbH sowie je 500 Euro für beide Jahre als Mitglied im Beirat der VGW GmbH Rheda-Wiedenbrück. Die Sitzungsgelder als Mitglied der Verbandsversammlung im Zweckverband der Sparkasse Gütersloh-Rietberg (je 50 Euro in 2019 und 2020) sowie als Vorsitzender des Aufsichtsrates und der Gesellschafterversammlung der Gartenschaupark Rietberg GmbH (je 180 Euro für 2019 und 2020) hat der Bürgermeister an die Stadt abgeführt. Für manche Tätigkeiten bekommt Sunder kein Geld Ohne Vergütung leistet Sunder folgende Nebentätigkeiten im öffentlichen Dienst: Seine Mitgliedschaften in der Mitgliederversammlung und der Arbeitsgruppe OWL im nordrein-westfälischen Städte- und Gemeindebund Düsseldorf, im Fachbeirat &bdquo;Tourismus" der OWL-Marketing, in der Gesellschafterversammlung der Pro Wirtschaft GT, in der Verbandsversammlung und dem Verwaltungsausschuss des Zweckverbands Infokom Gütersloh, in der Gesellschafterversammlung der Kommunale Beteiligung Lokalfunk im Kreis Gütersloh, im Energiebeirat Rietberg RWE AG, in der Gesellschafterversammlung der Netzgesellschaft Ostwestfalen mbH Soest sowie als Mitglied der Gesellschafterversammlung und Aufsichtsrat der Stadtwerke Rietberg-Langenberg GmbH. 2012 erstmals gewählt, 2018 im Amt bestätigtUnentgeltlich engagiert sich der Rietberger Bürgermeister zudem als stellvertretendes Mitglied der Verbandsversammlung des Sparkassen- und Giroverbands Westfalen-Lippe in Münster, als Vorsitzender des Vorstandes der Bürgerstiftung Rietberg, als Vorsitzender des Aufsichtsrates und der Gesellschafterversammlung der Stadtmarketing Rietberg GmbH, als Vorsitzender des Kuratoriums der Stiftung der Sparkasse Rietberg für Kultur, Sport und Heimatpflege und als Verbandsvorsteher des in der Abwicklung befindlichen Zweckverbandes Martinschule Rietberg-Verl. Der in Rietberg am Pulverdamm aufgewachsene Andreas Sunder wurde im Oktober 2012 erstmals zum Bürgermeister gewählt und 2018 für weitere sieben Jahre im Amt bestätigt. Sollte der jetzt 47-jährige ehemalige Polizist 2025 aus dem Amt scheiden, erhält er eine Pension von rund 33,5 Prozent seiner letzten Dienstbezüge. Diese steht jedem Bürgermeister in NRW nach achtjähriger Dienstzeit und bei Vollendung des 45. Lebensjahres zu.

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