Glühweinfenster und Co.: Ein Hauch von Weihnachtsmarkt im Kreis Gütersloh

Rheda-Wiedenbrück. Schausteller und Gewerbetreibende aus dem gastronomischen Bereich sind kreativ geworden und wollen wenigstens etwas vorweihnachtliches Ambiente in die Wiedenbrücker Innenstadt bringen. Dabei haben sie nicht nur ihren Umsatz im Kopf, sondern denken auch an die Menschen, die sich in Zeiten von Corona über jede Abwechslung freuen. Seit 17 Jahren verwöhnt Janida Schneider aus Lippstadt die Besucher des Christkindlmarktes mit Crépes. &bdquo;Wenn ich nach Wiedenbrück komme, ist das für mich wie nach Hause zu kommen", sagt sie. Deshalb sei sie sehr enttäuscht gewesen, dass der Markt abgesagt wurde. Zudem fehlen der Schaustellerin Einnahmen. Doch sie versucht, das Beste aus der Situation zu machen. So bietet sie seit Oktober in einem Laden in Lippstadt den hauchdünnen französischen Pfannkuchen an. &bdquo;Und das läuft richtig gut", berichtet Janida Schneider. Jeden Tag geöffnet Sogar einige Stammkunden aus Rheda-Wiedenbrück seien eigens angereist und meinten, dass so etwas doch auch in Wiedenbrück möglich sein könnte. Sie schauten sich für die 44-jährige Unternehmerin um – und fanden einen geeigneten Standort. Luca und Melissa Baldessarini vom Eiscafé Garda waren sofort bereit, Familie Schneider ihre im Winter geschlossenen Geschäftsräume zu überlassen. Geöffnet hat Schneider montags bis freitags ab 12 Uhr, samstags ab 10 Uhr und sonntags ab 14 Uhr. Gleich nach dem Wiedenbrücker Weihnachtsmarkt 2019 hatte sich Evelyn Steffensmeier an ihre Nähmaschine gesetzt und Körnerkissen hergestellt, damit sie genug Ware für den vierwöchigen Markt im Dezember 2020 hat. Dann kam Corona. &bdquo;Das war schon ein Schock, als wir erfuhren, dass es keinen Weihnachtsmarkt geben wird." Sie sei durch den Einkauf von Stoffen und Körnern enorm in Vorleistung gegangen. Eine Lösung musste her. Die fand die &bdquo;Stoffzauberin" im ehemaligen Geschäft von Kräuter-Fischer. Klaus und Raphaela Fischer, die ihr Lädchen aus Altersgründen aufgegeben haben, sagten sofort Ja. Glühweinfenster &bdquo;Das Beste war, dass das Mobiliar noch im Geschäft stand", so Evelyn Steffensmeier. Noch bis zum 30. Dezember gibt es bei ihr auch Tees zu den klassischen Körnerkissen und den Spezialanfertigungen mit Kragen für den verspannten Nacken. Gefüllt sind die wärmenden Helferchen mit Bioweizen vom Hof Vollmer, Zirbenspänen aus Österreich, Kräutern oder Rapssamen. Geöffnet ist Stoffzauber Steffensmeier an der Marienstraße montags bis freitags ab 14.30 Uhr und samstags ab 9 Uhr. An der Langen Straße wollte die Anker Villa ursprünglich neben der Hütte mit der Lebendigen Krippe Glühwein anbieten. Doch das wurde nicht erlaubt. Also öffnete Danielle Korfmacher ein Glühweinfenster. Hier bietet sie mit ihrem wärmenden Rebensaft auch andere Heißgetränke für unterwegs an. &bdquo;Es macht uns unglaublich viel Spaß, obwohl wir immer ein bisschen unter dem Druck stehen alles richtig zu machen", sagt Danielle Korfmacher. Ordnungsamt kontrolliert, ob sich Gäste an Regeln halten Das Ordnungsamt kontrolliere regelmäßig, ob die Kunden auch zügig weitergehen und sich keine Grüppchen bilden. &bdquo;Wir hoffen nun, dass wir bis Weihnachten weitermachen können", spricht Korfmacher von begeisterten Kunden. Und das Café, dessen Einnahmen erheblich zurück gegangen sind, freut sich auch. Geöffnet ist täglich außer Dienstag und Mittwoch ab 11 Uhr. Am Klingelbrink bietet Elmar Gröne ein verkleinertes Christkindlmarktsortiment als Essen to go an. Dazu gehören Grünkohl und andere Eintöpfe sowie Backschinken im Fladenbrot. &bdquo;Wir möchten den Menschen zeigen, dass wir auch ohne Weihnachtsmarkt für sie da sind", betont Gröne. Der verkauft aus seiner Fleischerei über die Gasse täglich ab 17 Uhr. Auch Bäckerei Vorbohle, das Kaffeekontor und das Hohenfelder Brauhaus haben sich Gedanken gemacht, um den Besuchern etwas Besonderes zu bieten. Ein Spaziergang durch Wiedenbrücks Innenstadt lohnt sich also auch in diesen Tagen auf jeden Fall.

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