Gastronomen im Kreis Gütersloh wollen ihre Innenstadt mit besonderem Konzept beleben

Rheda-Wiedenbrück. Vier Wirte bieten den Gästen auf dem Doktorplatz Speisen und Getränke. Mit dem Geschäft sind &bdquo;wir momentan alle ganz zufrieden, wir zählen zwischen 200 und 250 Leute auf dem Platz“, sagt Michael Fischer vom Bistro &bdquo;Unser Wohnzimmer“. Diese positive Entwicklung wollen die Gastronomen sichern und sie wollen sie verstärken. Nun haben sie Ideen, wie das gehen soll. Veranstaltungen Mehr Gäste sollen durch mehr Veranstaltungen angelockt werden. Dass das funktioniert, hätten die Flora-Platzkonzerte gezeigt. Von denen gebe es leider nur noch ein pro Jahr auf dem Doktorplatz. &bdquo;Mehr Livemusik wäre gut“, meint Patrick Gök von der &bdquo;Eisflamme“. Die Wirte wären auch bereit, das Honorar für eine Band zu bezahlen, wenn die Flora ihre Bühne bereitstellen würde. Zudem könnte das Open-Air-Kino des Jugendkulturrings seine Filme wechselweise mal auf dem Marktplatz und mal auf dem Doktorplatz zeigen, so Fischer. Und der Andreasmarkt könnte wieder mit einigen Ständen vertreten sein. Als neues Event schlägt Fischer eine Art Leinewebermarkt vor. &bdquo;Das würde zur Geschichte Rhedas gut passen.“ Zur Fußball-WM 2026 ist für Niko Dushkja, Gastgeber im &bdquo;Prego“, ein Public-Viewing denkbar. Tourismus Die Gastronomen wünschen, dass die Flora mit einer &bdquo;Tourismusstrategie“ mehr Tagestouristen anlockt. Für das Schloss, die Rhedaer Altstadt und selbstredend für den Doktorplatz könnte mehr geworben werden, um etwa Fahrradausflügler zu einem Schlenker zu animieren. &bdquo;In der NW stand ja, dass auf dem Emsradweg mehr Leute Richtung Rheda unterwegs sind“, bezieht sich Fischer auf einen Artikel über den neuen Frequenzzähler im Flora-Park. Auch für eine Gleichbehandlung beider Stadtteile plädieren die Wirte. So gibt es zwar Stadtführungen in Rheda und in Wiedenbrück. Aber nur jenseits der Autobahn bietet die Flora außerdem Genuss-, Kneipen-, Frühstücks- und Fettnäpfchentour an. Verkehrsversuch Ausprobiert wird eine Verkehrsberuhigung am Doktorplatz ab Anfang 2026. Der Verkehrsversuch sieht vor, dass die Berliner Straße für ein Jahr durchgängig von der Fürst-Bentheim-Straße/Bahnhofstraße bis zur Wilhelmstraße zur Einbahnstraße wird. Zudem soll ein temporäres Durchfahrtsverbot des Doktorplatzes gelten - ab 17 Uhr, wenn es nach den Gastronomen geht. Gerne könnte die Durchfahrt auch komplett gesperrt werden. &bdquo;Mehr Ruhe erhöht die Aufenthaltsqualität.“ Die Bürgerinitiative Altstadt Rheda allerdings hatte beantragt, auf die Sperrung der Durchfahrt zu verzichten. Die Anwohner fürchten, dass dann mehr Autos ihre engen Gassen als Schleichweg nutzen. Wie die Stadt informiert, endet die Ausschreibung des Verkehrsversuches diese Woche. Die Verwaltung wertet die Angebote aus und beauftragt ein Planungsbüro, das &bdquo;die detaillierte Vorbereitung, Durchführung und Evaluation übernehmen wird“, informiert Stadtsprecher Martin Pollklas. Gibt es eine Versuchsanordnung und den Starttermin, sollen Politik, Altstädter, Initiative Rheda und Wenneberschule darüber &bdquo;frühzeitig und ausführlich informiert werden“. Wochenmarkt Käme es infolge des Verkehrsversuches zur Vollsperrung des Doktorplatzes, haben die Wirte noch einen Vorschlag. Der wird laut Fischer &bdquo;sicher am umstrittensten sein“. Die Wirte regen die Verlegung des Wochenmarktes auf ihren Platz an. Kaum gefallen dürfte das den Geschäftsleuten und den Gastronomen am Rathausplatz. Denn auch wenn weniger Kundschaft kommt, gilt der Markt mittwochs und samstags noch immer als Frequenzbringer. Begründet wurde der Markt 1954 auf dem Doktorplatz. Ein Umzug &bdquo;wäre eine Rückkehr zu den Wurzeln“, sagt Fischer. Objektiv betrachtet, würde davon auch der Wochenmarkt profitieren, so wie das Adventskrämchen, meint der Wohnzimmer-Wirt. Der Weihnachtsmarkt der Initiative Rheda hatte 2021 den Platz rund um die Stadtkirche mit dem Doktorplatz getauscht. Lesen Sie auch: Händler verabschiedet sich von Wochenmarkt im Kreis Gütersloh: Familientradition endet Reaktionen Die Gastronomen sind gespannt, wie ihre Ideen aufgenommen werden. Je nach den Reaktionen würden sie das ein oder andere als Bürgerantrag formulieren, damit sich Verwaltung und Rat damit befassen müssen. Alleine können die Wirte ihre Ideen nicht umsetzen. &bdquo;Wir brauchen Unterstützung von Stadt und Flora, um dauerhaft erfolgreich hierbleiben zu können“, meint Dushkja. Er betont, dass auch aus Wiedenbrück viele Gäste kommen, &bdquo;weil sie es hier schön finden, das höre ich fast täglich“, erzählt der Prego-Wirt. Für ihn gehört der Doktorplatz nicht nur zum Zentrum von Rheda, er sei es inzwischen sogar. Alles, was dort zu einer weiteren Belebung führe, würde auf den Rathausplatz und die Berliner Straße ausstrahlen und dort mehr Frequenz bringen. Davon sind die vier Wirte überzeugt.

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