Lösung auf Zeit: Öffentliche WCs am Parkdeck Schloßstraße aufgestellt

Rheda-Wiedenbrück. Er möchte gar nicht immer meckern. Doch schaut Peter Kliche auf die "unvollendete Sinfonie Doktorplatz", dann kann er nicht anders. Aktuell geht es ihm und Klaus Bartscher, die sich des Platzes schon seit Jahren gemeinsam mit Manfred Hegel und inzwischen unterstützt von Ulrich Horn annehmen, mal wieder um das Thema öffentliche Toilette. Für die gibt es zwar eine Lösung, aber nur vorübergehend. "Immer wieder wurde uns das versprochen, aber passiert ist nichts." Kliche bezieht sich auf einen Beschluss des Stadtentwicklungsausschusses von Ende Mai. Da forderte die Politik die Verwaltung auf, mögliche Standorte für öffentliche Toiletten in Rheda zu recherchieren und Angebote einzuholen. Weil ihnen das zu lange dauerte, wandten sich die ehemaligen Ratsherren an die Wählergemeinschaft Move. Die sei umgehend aktiv geworden, habe ein großes Unternehmen, das nicht genannt werden will, kontaktiert. Und das habe sich verpflichtet, für einen Monat zwei Chemie-WCs am Parkdeck aufstellen zu lassen und zu finanzieren. Der Standort ist ein Behindertenparkplatz. "Jetzt hat die Verwaltung vier Wochen Zeit" Dafür war eine Genehmigung nötig, "die der Bürgermeister erst abgelehnt hat", erzählt Kliche. "Wir haben dann Druck gemacht und gesagt, dass das ein Wahlkampfthema wird", ergänzt Bartscher. Montagabend kam die Genehmigung, seit Mittwoch stehen die zwei Toiletten, eine ist behindertengerecht. Sie würden sehr gut von Besuchern des Rosengartens, der Altstadt und des Schlossparks angenommen, beobachtet Kliche, der täglich das Wasser auffüllt. "Jetzt hat die Verwaltung vier Wochen Zeit, selbst endlich etwas mit den öffentlichen WCs zu regeln", meinen die beiden Herren. Sie haben noch ein Thema: die Temporegelung am Doktorplatz. Schon vor sechs Wochen seien sie im Rathaus vorstellig geworden, um auf der Berliner Straße zwischen Wenneberschule und ehemaliger Brennerei Pott Hartwig "aus Sicherheitsgründen Schrittgeschwindigkeit zu bekommen". Bekommen hätten sie "nur dumme Antworten", echauffiert sich Bartscher. Auch die auf und an dem neu gestalteten Doktorplatz abgestellten Autos stören die Herren. "Wir haben doch genug kostenlose Parkplätze rundum." "Nichts passiert, obwohl das zur Chefsache erhoben wurde" Was ihnen fehlt, sind die angekündigten Bänke. Um die 65.000 Euro teure Möblierung war im Dezember im Stadtrat gerungen worden. Die Verwaltung hatte Bänke mit einer Stahlstruktur und einem Belag aus Lärchenholz vorgeschlagen. SPD-Politiker Peter Berenbrinck forderte, unterstützt vom Seniorenratsmitglied Karl-Josef Büscher, drei Bänke mit Lehne. Eine Mehrheit gab es dafür nicht. Die anderen Sitzgelegenheiten gibt es auch noch nicht, obwohl Die Fachverwaltung im Rat informierte, dass die Grundsatzentscheidung wichtig sei, um die Umgestaltung im Mai abschließen zu können. Für die Rats-Rentner ist die Arbeit am Doktorplatz noch nicht beendet. Sie vermissen die zwei im Januar angekündigten Gastrohütte. Für das Restaurant Delphi "ist die alte herausgekramt, aufgearbeitet und aufgestellt worden", berichtet Kliche. Er erinnert auch an das Versprechen eines Unternehmers, das der zur Eröffnung des Platzes mitten in Rheda gemacht hat. Er habe zugesichert, einen Trink-Brunnen finanzieren zu wollen. "Passiert ist auch da nichts, obwohl das zur Chefsache erhoben wurde." Kliche und Bartscher listen weitere Kritikpunkte auf, "weil es nicht reicht, 1,8 Millionen Euro zu investieren und sich dann nicht mehr zu kümmern". Sie nennen das Unkraut in den Beeten, auch in dem vor dem Lokal "Neue Münze", das "gerne als Hundetoilette benutzt wird". Sie nennen außerdem den Splitt, der auf dem "nicht gefegten Platz" liegt und beim nächsten Regenschauer "in unserer Kläranlage landet". Sie nennen zudem die "kunterbunte Kirmesgestaltung" des den kleinen Ladens, in dessen Außengastronomie es nur Getränke in Büchsen und Plastikbechern gibt. "Wir sind sehr unzufrieden und nehmen das alles nicht hin", sagt Bartscher. "Wir machen weiter, für die Bürger", ergänzt Kliche.

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