Dreistellige Bewerbungen für neue Wohnungen im Kreis Gütersloh erwartet

Harsewinkel. Mit dem ersten Spatenstich beginnt der Bau der drei Mehrfamilienwohnhäuser im neuen Wohngebiet &bdquo;Olden Hof“. 2027 sollen Mieterinnen und Mieter, die auf dem freien Wohnungsmarkt sonst wohl keine Chance auf eine bedarfsgerechte und bezahlbare Wohnung hätten, in die 24 geförderten Wohnungen einziehen können. Mit den unterkellerten Neubauten verwirklicht die Wohnungsbaugenossenschaft Warendorf (WBG) drei weitere Projekte in Harsewinkel. Den Bau übernimmt das Harsewinkeler Bauunternehmen von Andreas Gerhard. &bdquo;Die Stadt arbeitet bereits seit 50 Jahren erfolgreich mit der Genossenschaft zusammen“, erklärt Aufsichtsrat Rainer Kuhlmann. Es gebe bereits 196 von der WBG betreute Wohneinheiten. Dazu kommen jetzt 24 Zwei-, Drei- oder Vierzimmerwohnungen. &bdquo;Die Wohnfläche liegt pro Haus bei 617 Quadratmeter“, erklärt Klaus Oortmann, geschäftsführender Vorstand der WBG. Die Wohnungen sind 59 bis 93 Quadratmeter groß. &bdquo;Insgesamt können hier bis zu 80 Personen einziehen“, schätzt er. Harsewinkel rechnet mit rund hundert Bewerbungen &bdquo;Wir rechnen mit rund hundert Bewerbungen“, verweist Oortmann auf den Druck auf dem Wohnungsmarkt in Harsewinkel. Laut Bürgermeisterin Sabine Amsbeck-Dopheide gehört die Stadt zu den vier Kommunen in OWL, in denen die Mietpreisbremse zieht. Sie hofft nun, dass dort viele Menschen einziehen, die lange auf eine Wohnung warten. Lesen Sie auch: Anwohner im Kreis Gütersloh kämpfen gegen großen Neubau mit 21 Wohnungen Sie begrüßt auch den ressourcenschonenden &bdquo;Netto-Null-Standard“, mit dem die Häuser klimaneutral gebaut werden. Durch Geothermie würde mehr Energie für Warmwasser und Heizung gewonnen, als die Häuser verbrauchten, erklärt Klaus Oortmann. Die vorgenommenen Probebohrungen hätten gezeigt, dass die Technik funktioniert. 14 Sonden werden nun in die Erde gebracht. Angesichts der engen Kooperation zwischen der Stadt und der Wohnungsbaugenossenschaft bezog Aufsichtsratsmitglied Rainer Kuhlmann noch einmal Stellung zur Überlegung, eine eigene kommunale Wohnungsbaugesellschaft zu gründen, um mehr bezahlbaren Wohnraum in Harsewinkel zu schaffen. Diesen Vorschlag, bei dem es nicht um geförderten Sozialwohnungsbau geht, hatte die SPD- in einem Antrag unterbreitet, allerdings keine Mehrheit gefunden. Ein Gegenargument lautet, dass diese Prüfung extern an ein Planungsbüro vergeben werden müsste. Doppelverdiener können sich oft keine Wohnung leisten Zustimmung fand indes der Vorstoß der Sozialdemokraten, die Vergabe städtischer Grundstücke nach Konzeptqualität mit Vorgaben zu Mietpreisbindung, Wohnungsgrößen und Zielgruppenbelegung nach einer festgelegten Bewertungsmatrix anhand eines transparenten Punktesystems vorzunehmen. Dies soll das Höchstpreis-Prinzip ablösen und mehr Fairness bei der Vergabe schaffen. &bdquo;Es gibt in Harsewinkel auch Doppelverdiener, die sich keine Wohnung leisten können“, begründet SPD-Fraktionsvorsitzender Florian Hinney die Idee. CDU-Stadträtin und Bürgermeisterkandidatin Pamela Westmeyer hat jetzt in der Podiumsdiskussion der Mitbewerber um das Amt angekündigt, die Zusammenarbeit mit der WBG Warendorf weiter ausbauen zu wollen, um mehr sozial geförderten Wohnraum zu schaffen. Diese würde &bdquo;mit einem schmalen Apparat an Budget und Personal“ arbeiten. &bdquo;Wir haben doch schon eine WBG, da brauchen wir keine Konkurrenz“, lautet ihr Argument. Beim Spatenstich waren auf besondere Einladung der WBG auch Nachfahren und Pflegekinder jener Gertrud Söte dabei, nach der die Straße im Baugebiet benannt ist. Gertrud Söte, geb. Grundmeier, wurde am 21. Oktober 1908 in Harsewinkel geboren. Sie starb am 6. Oktober 2010 im Alter von 101 Jahren. Nach dem Tod der Mutter gab Gertrud Söte ihre Anstellung als Erzieherin auf und kümmerte sich fortan um die Bestellung des Feldes und um die fünf Geschwister. Lesen Sie auch: Neue Immobilien in Gütersloh: An diesen Tagen haben Sie die besten Chancen Nachdem 1945 der Ehemann gefallen war, Anfang der 50er-Jahre ihre Schwägerin bei einem Unfall starb, nahm sie sich als Pflegemutter der drei Neffen sowie weiterer Kinder an. Neben den zwei eigenen Kindern kümmerte sie sich im Verlauf ihres Lebens um etwa zehn Pflegekinder. Zwei von ihnen, Susanne Specht und Uwe Weidenbörner, waren jetzt wie Christa und Franz-Josef Söte beim Spatenstich dabei.

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