Betrug im Internet: 40-Jähriger kassiert Geld ab und liefert Ware nie aus

Harsewinkel/Bielefeld. Mehr als vier Jahre lang sollen zwei mutmaßliche Betrüger aus Harsewinkel im Internet Kunden abgezockt haben. Die Masche des Haupttäters war es, über die Verkaufsplattform &bdquo;Ebay-Kleinanzeigen“ Gegenstände gegen Vorkasse angeboten, diese nach Zahlungseingang aber nie an die geprellten &bdquo;Käufer“ verschickt zu haben. Mehr als 40.000 Euro soll er auf diese Weise erbeutet haben. Einer seiner Komplizen sitzt nun ab kommenden Mittwoch, 4. Mai, mit auf der Anklagebank vor dem Landgericht Bielefeld. Dass dieser Fall über den langen Zeitraum von 2017 bis 2021 größere Dimensionen angenommen hat, zeigen schon die von der IV. Strafkammer anberaumten acht Folgetermine bis zum 10. Juni.Lesen Sie auch: Frau aus dem Kreis Gütersloh verliert mehrere 10.000 Euro Verschiedenen Konten unter Aliasnamen eröffnet Vornehmlich geht es um den 40-jährigen Gibran G. (alle Namen geändert), dem die Staatsanwaltschaft 124 Einzeltaten zur Last legt. Danach soll der Harsewinkeler von April 2017 bis Juli 2021 gewerbsmäßig mithilfe der Verkaufsplattform seine Kaufvertragspartner betrogen haben. Hierzu soll er auf der Plattform auf verschiedenen Konten, die er unter Aliasnamen eröffnet haben soll, Gegenstände zum Verkauf angeboten haben. Wobei er laut Anklage von Anfang gar nicht vorgehabt habe und auch nicht in der Lage gewesen sein soll, die angebotenen Dinge zu übersenden. Um die Verträge auf Ebay abzuschließen, soll der Mann eine Vielzahl von willigen Leuten aus seinem mutmaßlichen Umfeld angeworben haben. Gegen diese Personen werden nach Auskunft der Staatsanwaltschaft gesonderte Verfahren geführt. Die Mittelsmänner sollen G. jeweils ihre eigene Bankkontoverbindung für ein geringes Entgelt zur Verfügung gestellt haben sollen. Auf diese Konten zahlten die ahnungslosen und gutgläubigen Käufer jeweils den vereinbarten Kaufpreis ein.Mittelsmänner melden Bankkarten als gestohlen Damit diese angeworbenen Kontoinhaber sich der Strafverfolgung entziehen könnten, soll der Angeklagte diesen empfohlen haben, die betreffenden Bankkarten als gestohlen zu melden. Ein weiterer Trick war, gegenüber der Polizei mitzuteilen, dass sie die Karte einer unbekannten Person überlassen hätten.Die von den Käufern auf das jeweils genannte Konto gezahlten Kaufpreise sollen die Kontoinhaber dann bar von ihrem Konto abgehoben und dem Angeklagten überbracht haben. Dafür kassierten sie jeweils einen prozentualen Anteil in Höhe von zehn bis 20 Prozent der Summe.Weitere willige Kontoinhaber vermittelt Hier kommt nun vor allem der zweite Beschuldigte Mahour L. ins Spiel. Er soll dem Beschuldigten bei 52 Gelegenheiten Hilfe geleistet haben. Zum einen soll er sein eigenes Konto zur Abwicklung oben genannter Taten zur Verfügung gestellt haben. Zum anderen soll der zweite Angeklagte, der ebenfalls aus Harsewinkel stammt, wegen des Verdachts des Betruges dem mutmaßlichen Drahtzieher weitere willige Kontoinhaber vermittelt haben oder die Nutzung entsprechender Konten ermöglicht haben.Bei den insgesamt 124 Betrugstaten soll G. insgesamt 42.381 Euro erbeutet haben. L. wiederum soll bei den ihm nachgewiesenen Taten 20.506 Euro erlangt haben. Bei 22 der genannten Taten soll L. zwar Geld in Höhe von 13.695 Euro von angeworbenen Mittelsmännern, das auf seinem Konto eingegangenen war, zwar abgehoben, jedoch abredewidrig nicht an die Angeklagten weitergeleitet haben.Der Prozess gegen die beiden Männer beginnt am kommenden Mittwoch, 4. Mai, um 9 Uhr vor der IV. Strafkammer des Landgerichts Bielefeld. Fortsetzungen sind für den 5., 11., 13., 18., 20. und 25. Mai sowie den 5., 9. und 10. Juni terminiert.

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