Verwahrloste Baustelle im Kreis Gütersloh an Seniorenheim zurückgelassen

Harsewinkel. Der graue Bauwagen hat auch schon bessere Zeiten gesehen. Die verrammelte Kiste steht noch immer an der August-Claas-Straße auf dem Grundstück, auf dem in den vergangenen Jahren eine schmucke Senioreneinrichtung der Diakonie im Kreis Gütersloh entstanden ist. Drumherum liegen weitere typische Bauuntensilien herum, die augenscheinlich einfach dort abgestellt und &bdquo;vergessen" wurden. Nicht ganz. Das Sammelsurium erinnert Bewohner und Gäste der Pflegeeinrichtung sowie Anwohner der August-Claas-Straße täglich dran, dass hier einer nach vermeintlich getaner Arbeit nicht aufgeräumt hat. Die Schilder am Wagen verweisen auf die Harsewinkeler Firma Alwin Berheide. Der Unternehmer hatte zusammen mit seinem Kompagnon Udo Hemmelgarn über die gemeinsame Firma HuBer-Bau GmbH die Diakonie-Einrichtung hochgezogen. &bdquo;Was ist das denn für eine Außendarstellung?" Am verwaisten Bauwagen lehnt eine Palette. Stromkästen für den Baustellenbetrieb stehen wie bestellt und nicht abgeholt herum. Und an der Hauswand der Pflegeeinrichtung stapeln sich stehengelassene Bauzäune. Die Krönung des Abladeplatzes ist das daneben stehende Dixiklo. Jetzt haben sich Anwohner an Florian Hinney, Vorsitzender des Planungsausschusses, gewandt. &bdquo;Was ist das denn für eine Außendarstellung?", fragt sich der Kommunalpolitiker, wie jemand so etwas im Innenstadtbereich hinterlassen könne. Hinney hat bei der Stadtverwaltung nachgefragt. Stadtplaner Reinhard Pawel hat wiederum schon vor geraumer Zeit mit Berheide Kontakt aufgenommen. &bdquo;Mein Kontakt war immer dadurch begründet, dass wir Angst um unseren Baum hatten", erklärt Pawel. Eine mächtige Eiche steht auf dem städtischen Grundstück. Um die waren, wie ein Anwohner der NW berichtet, bis vor einigen Wochen noch Steinplatten herum gestapelt. &bdquo;Es lagen mehrfach Dinge im unmittelbaren Stammbereich, die nicht gerade förderlich für den langfristigen Erhalt des Baumes waren", bestätigt auch Pawel auf Anfrage. Der Baum stehe auf städtischem Grund. &bdquo;Wir haben im gegenseitigen Einvernehmen gewisse Nutzungen unserer Flächen geduldet", erklärt er. Allerdings durfte und dürfe nach wie vor nichts gelagert werden, was dem Baum schaden könnte. Pawel geht davon aus, dass die Anwohner &bdquo;alsbald dort eine gute Ansicht" erhalten und das Material beseitigt wird. Gelände sollte schon längst geräumt sein Alwin Berheide ist sauer. Der Harsewinkeler Bauunternehmer wehrt sich jetzt gegen den Eindruck, eine &bdquo;wilde" Baustelle an der August-Claas-Straße hinterlassen zu haben. &bdquo;Die Baustelle ist nämlich noch in Betrieb", erklärt im Gespräch mit der Neuen Westfälischen. Doch auch die Stadt Harsewinkel hatte in den vergangenen Monaten immer wieder Grund zur Klage wegen des Verhaltens des Unternehmers.Berheide stellt klar, dass die Baustelleneinrichtung nicht zu der – längst abgeschlossenen – Baustelle der Diakoniegebäude gehöre. Diese seien seit mehr als einem Jahr fertig. Sondern zu einem benachbarten Bauvorhaben an der Münsterstraße. &bdquo;Dieses ist noch nicht ganz fertiggestellt, hier laufen die finalen Arbeiten", benennt er dort den Stand der Dinge. Schon vor Wochen die Aufforderung der Stadt erhalten Allerdings hatte Berheide schon vor Wochen die Aufforderung der Stadt erhalten, auf dem städtischen Areal aufzuräumen. Anwohner hatten sich unter anderem bei Florian Hinney, Vorsitzender des Planungs- und Bauausschusses, beschwert, dass auf dem Gelände nicht nur der Bauwagen, sondern auch noch weiteres Material und Baubedarf gelagert sei. &bdquo;Das Material haben ich jedes Mal sofort beseitigt", betont Alwin Berheide, der Ansage gefolgt zu sein. Nur der Wagen als Baustelleneinrichtung sei geblieben. Eine Mulde, die an der Münsterstraße für den Bauschutt abgesetzt worden war, sei unverzüglich entfernt worden.Florian Hinney verweist in dem Zusammenhang auf den per E-Mail erfolgten Schriftverkehr zwischen der Stadt und Berheide hin. Der hatte danach gegenüber der Stadt am 4. Juni zugesichert, auf dem Gelände aufzuräumen. Das war der Stadt insbesondere wegen der dort stehenden Eiche wichtig, die durch die Bauarbeiten gefährdet sei. &bdquo;An der Situation grundlegend nichts geändert" Am 11. Juni erfolgte der nächste Hinweis seitens der Stadt an den Firmeninhaber, dass sich an der Situation der Baumaßnahme &bdquo;Eichenhof" nichts grundlegend geändert habe. &bdquo;Es befinden sich weiterhin diverse Baumaterialien auf städtischen Grund und in unmittelbarer Nähe der städtischen Eiche, die dadurch geschädigt werden kann", heißt es in dem Schreiben von Guido Linnemann vom Fachbereich Bauen und Städtische Betriebe, das der NW vorliegt. Zugleich weist der Fachmann für Baumschutz darauf hin, dass solche Beschädigung als Ordnungswidrigkeit mit einer Geldbuße geahndet werden können. Den entsprechenden Flyer mit den Bußgeldtatbeständen hatte Linnemann dem Schreiben gleich mit angehängt. &bdquo;Ich fordere Sie daher nochmals dazu auf, unverzüglich das gesamte städtische Gelände von Materialien zu entfernen und diesen Bereich auch zukünftig nicht zu nutzen", lautete seinerzeit die Ansage. Stadt schickt ein noch mal schärfer formuliertes Schreiben hinterher An die sich der Bauunternehmer offensichtlich nicht hielt. Am 16. Juni schickte die Stadt ein noch mal schärfer formuliertes Schreiben hinterher. &bdquo;Der Bauwagen wird von den Fliesenlegern noch als Pausenraum genutzt", erklärt Berheide, warum dieser auch am 22. Juli noch immer auf dem städtischen Areal stehe. &bdquo; Der Abtransport wird zum Wochenende hin erfolgen", sichert Berheide gegenüber der NW zu, diesen am Samstag wegzufahren. Auch der Baustrom sei bis einschließlich vergangener Woche noch für die letzten Arbeiten in dem Bauobjekt gebraucht worden. Dafür war ein entsprechender Baustromkasten im Einsatz. Weiter stehe auf dem Gelände ein Schaltschrank der Stadtwerke. &bdquo;Im Neubau Münsterstraße ist keine Kraftstromdose vorhanden, daher war die Vorhaltung dieses Baustromanschlusses erforderlich", erklärt er, ohne in seiner Stellungnahme auf die Anweisungen der Stadt zur Räumung des Geländes einzugehen. Mobile Toilette habe nach wie vor ihre Berechtigung Die Bauzäune, die an der Hauswand des benachbarten Diakoniegebäudes seit geraumer Zeit abgestellt sind, seien wiederum Eigentum einer Fremdfirma. Auch diese sollen &bdquo;im Laufe dieser Woche" abtransportiert werden, der Auftrag dazu sei in der vergangenen Woche erteilt worden, erklärt Berheide gegenüber der NW . &bdquo;Somit dürfte alles zeitnah und bedarfsgerecht entfernt worden sein und gibt keinen Anlass zur Sorge", verwehrt sich der Firmeninhaber gegen die von verschiedenen Seiten an diese Zeitung herangetragenen Beschwerden.Die mobile Toilette auf dem Gelände habe in seiner Wahrnehmung nach wie vor ihre Berechtigung. &bdquo;Die muss auch weiterhin vorgehalten werden", betont der Bauunternehmer. In dem Neubau seien momentan noch sechs Maler, zwei Mitarbeiter der Heizungsfirma, ein Fliesenleger sowie drei Bodenleger beschäftigt. &bdquo;Wenn ein Nachbar sich bereit erklärt, dass die Handwerker ihre Notdurft bei ihm verrichten dürfen, kann die Toilettenkabine abgemeldet werden. Würde nebenbei noch Geld sparen", sagt Alwin Berheide, der über die Anwürfe von mehreren Seiten schwer erbost ist. "Komme grundsätzlich gut mit der Stadt klar" Wie Reinhard Pawel, Stadtplaner der Stadt Harsewinkel, am Mittwoch bestätigt hatte, habe es über eine längere Zeit eine Vereinbarung gegeben, dass die Baufirma die städtische Fläche weiter nutzen dürfe. Unter der Auflage, dass dort keine Materialien lagern oder Bautätigkeiten vorgenommen werden, die der großen Eiche auf dem Grundstück schaden könnte. Entsprechend der Baumschutzsatzung dürfen unter der Baumkrone und bis zu eineinhalb Meter darüber hinaus überhaupt keine Materialien abgestellt werden, weil diese das Wurzelwerk des Baums schädigen können. Auch daran habe sich die Firma nicht gehalten und darauf hin die Aufforderung zur Räumung bekommen. &bdquo;Ich bin seit 20 Jahren in Harsewinkel tätig und komme grundsätzlich mit der Stadt gut klar", beteuert Berheide. Das empfinde er grundsätzlich auch so von der Gegenseite: &bdquo;Die finden es im Rathaus doch auch gut, wenn ein Harsewinkeler ein Projekt umsetzt."

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