Weniger Parkplätze: Stadt im Kreis Gütersloh setzt Großteil des Verkehrskonzeptes um

Harsewinkel. Mit ihrem &bdquo;Kompromiss im Kompromiss“ zum Innenstadtkonzept haben die Vertreter von SPD, FDP und Grünen in der Ratssitzung am Donnerstagabend eine Mehrheit für die angestrebten Veränderungen zum Einbahnstraßenverkehr, Parkraum und Fahrradzone gefunden. Unter dem Strich fallen nun nur fünf anstatt der im Verkehrsversuch ausprobierten 26 Autostellplätze weg. Der die Fahrradzone betreffende Teil des Verkehrsversuchs wird bis zum 31. Oktober verlängert. Diese soll auf den Bereich zwischen Gütersloher Straße am Kreisverkehr, der August Claas- sowie der Münsterstraße nahe Kreuzung B513, sowie bis zur Brockhäger Straße (Eisdiele) verkleinert werden. Zudem beantragen die drei Fraktionen eine erneute Verkehrszählung, um ein realistisches Bild zum Radverkehr in der Innenstadt zu erhalten. Lesen Sie auch: Diese Straße in Gütersloh ist ab sofort teilweise gesperrt – Bauarbeiten bis Ostern &bdquo;Für uns Grüne ist es der kleinste gemeinsame Nenner“, sagte Janosch Linden bei der Vorstellung der gefundenen Kompromisse. Das zentrale Anliegen der Grünen, einen möglichst großen Teil der Innenstadt für den Radverkehr attraktiver und sicherer zu machen, sei nur in Teilen umgesetzt. Dennoch gehe seine Fraktion den Schritt mit. Durchfahrt wird dauerhaft gesperrt Einigkeit herrscht darüber, die Einbahnstraße von der Kreuzung Brockhäger/Dr.-Pieke-Straße über Kirchplatz, Münsterstraße, Brentrups Garten bis zur Kreuzung Achtermann-/Dr.-Zurbrüggen-Straße dauerhaft einzurichten. &bdquo;Sogar in der Geschäftswelt findet diese Regelung Zuspruch“, sagt Florian Hinney. Deren Anliegen seien der Kommunalpolitik wichtig, dennoch müssten alle Interessen berücksichtigt werden. &bdquo;Das haben wir mit unseren Gesprächen nach der Sitzung des Hauptausschusses geschafft.“ Die Einbahnstraßenregelung auf der August-Claas-Straße zwischen den Kreuzungen Achtermannstraße und Münsterstraße wird – wie in der Vorwoche im HFWA mit den Stimmen der CDU beschlossen – nach dem Ablauf des Verkehrsversuchs aufgehoben. Um den Schleich- und Abkürzungsverkehr zu unterbinden, wird die Durchfahrt über den Marienparkplatz aus Richtung der Dr.-Zurbrüggen-Straße dauerhaft gesperrt. &bdquo;Die Sperrung soll durch die Pflanzung einer Hecke erfolgen“, erklärt Florian Hinney. Von der Einbahnstraßenregelung auf dem Rathausplatz erhoffen sich alle drei, das Ein- und Ausparkgewusel auf dem Platz zu entwirren. Einigung bei Parkplätzen für Menschen mit Behinderung Auch für die Parkplätze für Menschen mit Behinderung auf dem Alten Markt haben sich die &bdquo;Ampel“-Vertreter, die vor drei Jahren den Startschuss für die konkreten Planungen abgefeuert hatten, Einigung erzielt. Eine Liegebank und der Tisch werden so positioniert, dass nur ein Stellplatz dauerhaft entfällt und ein Sonderparkplatz wieder eingerichtet wird. Ein weiterer Stellplatz für Menschen mit Behinderung wird jenseits des Baumbeets (Am Kirchplatz) so angeordnet, dass zusammen mit der Baumpflanzung daneben nur ein weiterer Stellplatz entfällt. Die zweite Bank wird auf die andere Einmündungsseite Alter Markt aufgebaut. Für Veranstaltungen soll das Stadtmobiliar abgebaut werden. Bei den Parkplätzen haben Hinney, Linden und Hanhart den seinerzeit mit der Stadtverwaltung und mit Zustimmung der CDU erstellten Plan deutlich entschärft. Acht der derzeit versuchsweise mit Platzhaltern wie Pflanzkübeln belegten Stellplätze werden wieder freigegeben. Insgesamt sollen im Innenstadtbereich mindestens zehn neue Bäume gepflanzt werden. Zwei weitere sollen durch private Initiative auf dem Privatgrundstück an der August-Claas-Straße hinzukommen. &bdquo;Darüber soll mit dem angrenzenden Flächeneigentümer verhandelt werden“, stellt Hinney in Aussicht. Beschränkte Parkzeiten werden geprüft Um potenzielle Dauerparker abzuhalten, kundenfreundliche Parkplätze im Zentrum zu belegen, soll die Ausweitung beschränkter Parkzeiten auf zwei bis drei Stunden auf weitere Bereiche zeitnah geprüft werden. Aus Sicherheitsgründen wird es keinen Kurzzeitstellplatz gegenüber Brentrups Garten 1 geben. Zudem soll die Beleuchtung auf dem großen Parkplatz im Brentrups Garten verbessert werden. Lesen Sie auch: Kritik von Geschäftsleuten: Parken in Güterslohs Innenstadt wird nun wieder günstiger Da vor der Münsterstraße 5 zwei neue Stellplätze bereitgestellt werden können, werden nach Rücksprache mit betroffenen Gewerbetreibenden auf dem großen Parkplatz im Brentrups Garten zwei weitere Stellplätze zugunsten von zwei Bäumen und acht Fahrradstellplätzen umgenutzt Blumentöpfe und Fahrradbügel werden dort zunächst provisorisch positioniert. An der Ladenzeile Clarholzer Straße (ab Gütersloher) soll nun nur noch ein Baum anstatt der ursprünglich angedachten drei angepflanzt werden. Wenn die Einbahnstraßenregelung an der Münsterstraße dauerhaft bleibt, würden dort zwei zusätzliche Parkbuchten in bester Lage frei, die bisher für den Ausweichverkehr gesperrt waren. &bdquo;Rechnet man alle hinzukommenden und wegfallenden Parkplätze auf, verlieren wir unter dem Strich nur fünf im gesamten Innenstadtbereich“, rechnet Hinney vor. Mehr Bepflanzung und Aufenthaltsräume Für die Grünen erinnert Janosch Linden an das ursprüngliche Ziel. Fußgänger, Radfahrer und Autofahrer sollten gleichberechtigt den öffentlichen Raum nutzen können. Den Grundsatz hätte seine Fraktion gerne weiter so verfolgt. &bdquo;Wir müssen für besseres innerstädtisches Klima durch mehr Bepflanzung und Aufenthaltsräume sorgen“, erklärt er. Um den Radverkehr zu fördern, müsse man dessen Bedingungen durch Fahrradzonen verbessern. Der vorliegende Kompromissvorschlag sei der erste große Schritt in die richtige Richtung. &bdquo;Wir Grüne werden uns dafür einsetzen, dass weitere folgen“, kündigte er an. Lesen Sie auch: Irritierende Verkehrsführung auf Großbaustelle in Gütersloh - Kunden bleiben weg Für die FDP, die sich nun mit SPD und Grünen auf das Konzept für die &bdquo;Innenstadt der Zukunft“ geeinigt habe, erinnert der damalige Bürgermeisterkandidat Andreas Hanhart an den Kommunalwahlkampf 2020, in dem er sich für die Einführung einer Einbahnstraßenregelung in Harsewinkels Innenstadt eingesetzt habe. &bdquo;Wir haben uns in konstruktiven und vertrauensvollen Gesprächen auf einen gemeinsamen Kompromiss verständigt“, sagte er, um eine zukunftsfähige Lösung zu finden, die sowohl die Interessen der Anlieger und Geschäftsleute als auch verkehrs- und klimapolitische Aspekte berücksichtige. &bdquo;Wir sind sehr zufrieden mit dem erzielten Kompromiss“, erklärte er.

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