Freier Eintritt in Hallen- und Freibad für Kinder und Jugendliche gefordert

Harsewinkel. Einen kostenlosen Einlass ins Harsewinkeler Freibad für Kinder und Jugendliche in 2021 uns 2022 beantragt die FDP-Fraktion. Die Liberalen rechnen minimale Mehrkosten gegen einen spürbaren sozialen Effekt auf. Grundsätzlich wollen sie in ihrem aus zwei Punkten bestehenden Antrag mittelfristig die gesamte Kostenstruktur des Bäderbetriebes auf den Prüfstand stellen. Kurzfristig geht es darum, die Folgen der Pandemie für Kinder und Jugendliche abzufedern. Dabei spiele die kostenfreie Nutzung des Hallen- und Freibades eine besondere Rolle. Allerdings müsse dafür zunächst die Freigabe nach den Maßgaben des Infektionsschutzgesetzes erfolgen. Aktuell ist der Zugang zum frisch sanierten und erst vor wenigen Tagen eröffneten Freibad noch reglementiert. Sonntag lag Harsewinkel mit einer Inzidenz von 87,9 knapp vor Rheda-Wiedenbrück an der Spitze im Kreis. Am Freitag war die Mähdrescherstadt sogar wieder über die 100er-Marke geklettert, während Langenberg und Borgholzhausen eine Inzidenz von 0 haben. "Wir regen an, die Gelder für diese Umsetzung einzusetzen, die in der Pandemie nicht gebraucht wurden" Sollte der FDP-Antrag eine Chance haben, müsste die Stadt die durch den kostenfreien Eintritt entgangenen Einnahmen für den – ohnehin günstigen – Eintritt tragen. &bdquo;Wir regen an, die Gelder für diese Umsetzung einzusetzen, die in der Pandemie nicht gebraucht wurden", erklären Wolfgang Schwake, Andreas Hanhart und Julian Woitzyk, wie sie die Gegenfinanzierung regeln wollen. Sie verweisen auf Zuschüsse aus Ferienbetreuung, Schützenfest oder Karneval, die wegen Corona nicht zum Tragen gekommen seien. &bdquo;Da dürfte einiges an Geldern nicht abgerufen beziehungsweise zurückgezahlt worden sein." Zudem habe die Landesregierung ein Programm zur Förderung von Ferienprogrammen und außerschulischen Bildungsangebote von 36 Millionen Euro bereit gestellt. Auch aus diesem Topf solle die Stadt für das Projekt Geld abrufen. Der etwas höhere Wasser- und Stromverbrauch falle angesichts der hohen Fixkosten kaum ins Gewicht. &bdquo;Das Wasser ist beheizt, der Schwimmmeister ohnehin vor Ort und gereinigt werden muss sowieso", so die FDP. Der kostenlose Eintritt für den Nachwuchs könne wiederum ein Anreiz für Eltern sein, mit ins Freibad zu gehen. Für das gebe es einen Marketingeffekt und der Kioskbetreiber wäre über höhere Umsätze glücklich. Grüne signalisieren bereits Zustimmung Dass Kinder und Jugendlichen zwei Jahre in Folge in den Genuss des kostenfreien Badevergnügens kommen sollen, erklärten die Liberalen mit noch immer erheblichen Pandemie-Beschränkungen sowie der &bdquo;Impffrage für junge Menschen", die noch offen sei. Sie seien die wahren Verlierer der Pandemie, hätten keine Lobby und würden übersehen. &bdquo;Die Schule fiel aus oder war nur sporadisch geöffnet, persönliche Treffen wurden ebenfalls untersagt", erinnert Schwake die für junge Leute schwierigen Aspekte. Diese seien in &bdquo;besonderen Jahren des Heranwachsens und der Entfaltung durch Corona extrembeeinträchtigt". Die FDP wolle Bewegung und sozialen Kontaktaufbau fördern. &bdquo;Deswegen wäre der freie Eintritt bis Ende 2022 fair", schreiben sie. Dem verschließen sich die anderen Fraktionen im Rat nicht grundsätzlich. CDU und SPD sollen das Thema in ihren Fraktionssitzungen am Montag aufgreifen. Juan Carlos Palmier, Grüne, signalisiert bereits Zustimmung. "Die Haushaltslage wird sich in den nächsten Jahren gravierend verschlechtern" Der Vorstoß der Liberalen zum Verzicht auf Einnahmen von 1,50 Euro für die Tageskarte von Kindern und Jugendlichen ist angesichts des in den vergangenen Jahren stetig auf 570.000 Euro (2019) gestiegenen Defizits für Schwake kein Widerspruch. Im Betriebsausschuss am 16. Juni soll die Stadt den Einnahmeausfall genau beziffern. Im zweiten Teil des Antrags fordert die FDP die Verwaltung auf, bis Anfang 2023 ein Konzept für die bestmögliche Kostendeckung des Bäderbetriebes zu erarbeiten. &bdquo;Die Haushaltslage wird sich in den nächsten Jahren gravierend verschlechtern", vermutet die FDP und fordert, Ideen und einen Kostenplan im Betriebsausschuss Anfang 2023 vorzulegen.

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