Nach kurzfristiger Sperrung: Freibad im Kreis Gütersloh hat wieder geöffnet

Harsewinkel. Unbekannte haben am Dienstag mutwillig Glasscherben im Harsewinkeler Freibad verteilt. Gefunden wurden die scharfkantigen Glasstücke im Bereich der Kletterwand, im Schwimmbecken sowie dem Nichtschwimmerbecken. Zwei Kinder und drei Erwachsene erlitten trotz der sofortigen Sperrung der Schwimmbereiche durch die Splitter Verletzungen. Diese waren jedoch nicht schwerwiegend und wurden von den Mitarbeitenden des Bäderbetriebes vor Ort versorgt. Die Stadt Harsewinkel hat einen Strafantrag gestellt. Am späten Nachmittag machten zunächst Badegäste das Personal auf die ersten Scherben aufmerksam. &bdquo;Dann kamen immer mehr Meldungen, sowohl vom Becken als auch von der Liegewiese“, beschrieb einer der Mitarbeiter, wie sich schnell ein Bild ergab, dass hier jemand mutmaßlich mit Absicht die Scherben verteilt habe. Die rund 700 Badegäste, die am frühen Abend noch das Bad bevölkerten, wurden gegen 19 Uhr, etwa eine Stunde vor dem offiziellen Ende der Badezeit, aufgefordert, zu ihrer eigenen Sicherheit das Bad zu verlassen. Der Badebetrieb startete am Mittwoch, daher erst nach Ende der Reinigungsarbeiten um 10 Uhr. Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Bäderbetriebs hatten sofort nach dem Fund damit begonnen, das Gelände und die Becken gründlich zu kontrollieren. Auf ihren Internet- und Social-Media-Kanälen gab die Stadtverwaltung am Dienstagabend die Meldung von den Glasfunden im Freibad heraus. &bdquo;Wir sind geschockt, wütend und traurig zugleich“, schrieb die Verwaltung. Lesen Sie auch: Gütersloher Freibad soll beliebten Sprungturm samt Becken verlieren Freibad im Kreis Gütersloh schließt eher als geplant Zuvor erlebte das Freibad den ganzen Tag über angesichts der hochsommerlichen Temperaturen einen Ansturm der Besucherinnen und Besucher, die bei 35 Grad im Schatten Abkühlung in den Schwimmbecken suchten. Zwischendurch reichte die Warteschlange bis weit auf den Vorplatz des Bades. &bdquo;Die allermeisten Gäste haben Verständnis für die sofortige Räumung gezeigt. Einige, die wahrscheinlich erst spät gekommen waren, haben gemurrt. Aber es gab keine andere Alternative“, sagte Schwimmmeister René Tesche, dessen Team umgehend die Such-und Säuberungsmaßnahmen einleitete. In ihrer Mitteilung bedankt sich die Stadtverwaltung Harsewinkel bei allen Badegästen für ihr Verständnis. Diese zogen sich bis in den späten Abend hin und wurden am frühen Mittwochmorgen wieder aufgenommen. Tesche selbst suchte in Tauchausrüstung den Grund des großen Schwimmbeckens inklusive des tieferen Bereichs am Sprungturm ab. Weitere Kollegen schnorchelten Bahnen entlang oder schoben den Untergrund mit einem langen Kescher ab. Auch das Kinder- und das Nichtschwimmerbecken wurden gründlich abgesucht. &bdquo;Das Team des Bäderbetriebes hat alle Becken noch einmal gereinigt, zur Sicherheit mehrere Tauchgänge absolviert und die Becken akribisch kontrolliert“, erklärt die Stadt in einer am Mittwoch herausgegebenen Pressemitteilung. Ebenfalls wurden die Beckenumrandungen und die Liegewiesen intensiv in Augenschein genommen. Zudem harkten die Mitarbeiter den Sand des Volleyballspielfeldes gründlich durch und prüften sorgfältig, ob auch hier Splitter zu finden waren. Um 10 Uhr konnte dann Entwarnung gegeben und das Freibad für den Publikumsverkehr wieder geöffnet werden. &bdquo;Das Gelände kann nun wieder bedenkenlos genutzt werden“, erklärte Pressebeauftragte Stephanie Nölke. Badegäste stehen im Kreis Gütersloh vor verschlossener Tür Nach ersten Erkenntnissen soll es sich bei den Glassplittern um Bruchstücke von Sicherheitsglas handeln. &bdquo;Solche Glasscheiben haben wir zwar auch im Bad, aber bei uns ist nichts kaputtgegangen. Die muss wohl jemand mitgebracht haben“, erklärt Esther Beckmann-Jahrsen. Die im Rathaus zuständige Ansprechpartnerin für die Bäderbetriebe hat sich früh morgens um 6 Uhr schon selbst ein Bild von der Lage gemacht. Einige Badegäste, die an diesem Mittwoch zu den frühen Öffnungszeiten ab 6 Uhr vor der verschlossenen Tür stehen, müssen sich gedulden. &bdquo;Wir sind extra aus Halle gekommen“, sagt ein junger Familienvater, der mit Ehefrau und seinen beiden Kindern gerne den bisher heißesten Tag des Jahres in Harsewinkel verbracht hätte. &bdquo;Entweder gehen wir jetzt noch eine Stunde auf den Spielplatz“, erklärt er mit Blick auf den Aushang am Eingang, dass das Bad ab 10 Uhr wieder geöffnet sein soll. &bdquo;Oder wir fahren weiter nach Sassenberg“, lautet seine Alternative. Auch eine Frau aus Herzebrock-Clarholz musste unverrichteten Bahnenziehens wieder umdrehen. &bdquo;Jetzt fahre ich ins Hallenbad in Herzebrock“, nannte auch sie eine Ausweichmöglichkeit. Zwischendurch kamen Anruf von Schulen rein, die nachfragten, ob ihr Schwimmunterricht pünktlich um 10 Uhr stattfinden könne. Konnte er. Um 10 Uhr füllte sich das Freibad dann innerhalb von Minuten mit Badegästen. Sieh dir diesen Beitrag auf Instagram an Ein Beitrag geteilt von Stadt Harsewinkel (@stadt.harsewinkel) Lesen Sie auch: Nach 22 Monaten: Wasserbecken im Gütersloher Parkbad wieder gefüllt Über die Hintergründe der Tat oder mutmaßliche Täter gab es am Mittwoch noch keine Hinweise. Die Stadtverwaltung weist aufgrund dieses Vorfalls noch einmal ausdrücklich auf die geltende Haus- und Badeordnung hin, wonach das Mitbringen von zerbrechlichen Behältern aus Glas oder Porzellan ausdrücklich verboten ist. Auch können sich Badegäste jederzeit an das Bäderpersonal wenden, wenn sie Ungewöhnliches im Wasser, auf den Liegewiesen oder am Beckenrand bemerken.

Meistgelesen