Enges Rennen um den Chefsessel in Harsewinkel entbrannt

Harsewinkel. Die prognostizierte Stichwahl um das Amt der Bürgermeisterin wird wie erwartet zwischen Sabine Amsbeck-Dopheide (SPD) und Pamela Westmeyer (CDU) ausgetragen. Mit 42,35 Prozent der abgegebenen Stimmen hat die Amtsinhaberin die &bdquo;Vorwahl" gegen die Herausforderin der Christdemokraten gewonnen. Westmeyer kam bei der Kommunalwahl auf 38,52 Prozent der Stimmen. Bei der Wahl, bei der es diesmal angesichts von vier Bürgermeisterkandidaten und fünf sich für den Stadtrat bewerbenden Parteien in Harsewinkel richtig um etwas ging, enttäuschte vor allem die Wahlbeteiligung. Nur rund 57 Prozent der Berechtigten nahmen ihr Stimmrecht wahr. Das waren zwar drei Prozent mehr als beim absoluten Tiefpunkt vor sechs Jahren, damals trat Amsbeck-Dopheide allerdings ohne Gegenkandidaten an. "Jetzt kommt es drauf an, wohin die Stimmen von FDP und Grünen wandern" &bdquo;Ich freue mich über dieses Ergebnis. Immerhin war ich mir gar nicht so sicher, ob ich es überhaupt in die Stichwahl schaffe", kommentierte Amsbeck-Dopheide, die erst gegen 20.30 Uhr nach dem Auszählen mit ihrem Lebenspartner und ihrer Tochter (&bdquo;Die Enkelkinder waren bis eben auch noch da") in die zur Wahlarena umgebauten Mehrzweckhalle kam. Zu einem direkten Aufeinandertreffen zwischen den beiden Kandidatinnen kam es ohnehin nicht, weil die CDU in einem anderen Lokal ihre ebenfalls durch Corona eher zurückhaltende Wahlparty &bdquo;feierte". Zwischendurch, als zunächst die eher städtischen Wahlbezirke im Ortsteil Harsewinkel ausgezählt waren, lag Amtsinhaberin Sabine Amsbeck-Dopheide zwischendurch schon mal mit 15 Prozentpunkten vor Pamela Westmeyer. Die Ergebnisse in Greffen und in ihrem Wohnort Marienfeld relativierten das Ergebnis nach hinten raus noch. &bdquo;Jetzt kommt es drauf an, wohin die Stimmen von FDP und Grünen wandern. Aber ich möchte auch noch Nichtwähler motivieren", sagte die Bürgermeisterin, die konsequent mit Mundschutz die Glückwünsche für das Erreichen des Zwischenziels entgegennahm. &bdquo;Aber ich möchte auch noch Nichtwähler motivieren" Wunschlos glücklich waren vor allem die SPD-Kandidaten Ralf Dräger und Jürgen Dirkorte, die für die SPD zwei der 16 Wahlbezirke direkt holten. &bdquo;Da haben sich die letzten Gespräche bis zum Samstagabend noch gelohnt", triumphierte Dirkote angesichts seiner 0,88 Prozent Vorsprung vor Sebastian Löscher. Alle anderen Wahlbezirke gingen an die CDU, die mit künftig 14 Sitzen im Stadtrat die relative Mehrheit behält. Mit ihren persönlichen und vor allem mit den jeweiligen Endergebnissen ihrer Parteien haben die beiden weiteren Kandidaten Andreas Hanhart (12,91 Prozent/FDP) und Juan Carlos Palmier (6,22/Grüne) jeweils ihre strategischen Ziele erreicht. Der Neuling FDP kratzte auf Anhieb kurz vor Ende sogar noch am vierten Sitz, wird nun aber neben Hanhart noch mit Wolfgang Schwake und Julian Woitzyk vertreten sein. &bdquo;Wir wollen so weiter frischen Wind in die Stadt bringen", jubelte &bdquo;Managerin" Sonja Hirsch noch ganz im Wahlkampfmodus. Die Grünen legen mit einem fast verdoppelten Ergebnis von 14,8 Prozent von zwei auf nun fünf Sitze zu. Neben Brunhilde Leßner und Palmier werden künftig Stephan Rieping, Klaus Hanfgarn (beide bisher sachkundiger Bürger) sowie Janosch Linden die Grünen vertreten. Die AfD, die bei ihrem ersten Antreten in Harsewinkel auf 4,6 Prozent der Stimmen kam, ist mit einem Sitz vertreten. Den wird Bundestagsabgeordneter Udo Hemmelgarn auf Listenplatz eins besetzen. Die AfD führte am Sonntag ihren Wahlkampf so weiter, wie sie ihn in den letzten Wochen durchgezogen hatte: Sie blieb unsichtbar.

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