
Harsewinkel. Pamela Westmeyer soll nach dem Willen der CDU die Nachfolge von Bürgermeisterin Sabine Amsbeck-Dopheide antreten. Der Vorstand des Harsewinkeler CDU-Stadtverbandes hat die 50-Jährige jetzt einstimmig als Kandidatin für das Amt der Bürgermeisterin nominiert.
„Wir sind zu 100 Prozent davon überzeugt, dass Pamela die richtige Kandidatin ist“, sagte der CDU-Stadtverbandschef Stephan Höving am Mittwoch in einem Pressegespräch. Die Kommunalwahlen sind am 14. September.
Nach 21 Jahren im Amt stellt sich Bürgermeisterin Sabine Amsbeck-Dopheide (SPD) im September nicht mehr zur Wahl. Noch länger ist es her, seit zuletzt ein Christdemokrat im Bürgermeisterbüro seinen Dienst getan hat: Von 1989 bis 1994 war Heinrich Hemker in der Mähdrescherstadt Stadtoberhaupt – also vor 31 Jahren. „Es wird langsam mal wieder Zeit“, findet Harsewinkels Ortsverbandschef Stefan Meyer-Wilmes.
2020 ging es für die Juristin in die Stichwahl
Apropos Zeit: Nachdem Pamela Westmeyer bei der Bürgermeisterwahl 2020 in der Stichwahl mit einem Stimmenanteil von 46 Prozentpunkten nur knapp an der Amtsinhaberin gescheitert war, brauchte die Marienfelderin erst einmal Bedenkzeit für einen möglichen neuen Anlauf. „Eine solche Wahlniederlage tut weh. Ich musste meine Wunden lecken und das Krönchen richten“, gibt die 50-Jährige offen zu. Doch dann habe sie festgestellt, dass der Wille, in Harsewinkel etwas zu bewegen, ungebrochen sei.

„Die finale Entscheidung habe ich für mich im Sommer 2024 im Urlaub in Südtirol getroffen“, erzählt die Juristin, die als Rechtsanwältin in der Gütersloher Kanzlei Arning & Kaminski tätig ist. Beruflich und familiär passe es gerade gut, etwas Neues anzugehen: „Ich bin 50 geworden, das ist ja auch ein magisches Datum. Und unsere jüngste Tochter macht in diesem Jahr Abitur – dann ist sie auch aus dem Haus.“
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Und so fiel, nachdem die Daumen von Ehemann Klaus und den Kindern Alexander, Katharina, Victoria und Antonia nach oben gingen, der Entschluss. „Meine Familie findet das uneingeschränkt gut. Ohne einen Mann, der das alles mitmacht, ginge es auch nicht“, sagt Westmeyer.
Votum im Vorstand fiel eindeutig aus
Dass die gebürtige Telgterin seit 2020 als ehrenamtliche stellvertretende Bürgermeisterin sowie als langjähriges Ratsmitglied viel Erfahrung gesammelt hat, dürfte ihr in ihrem möglichen neuen Job zugute kommen. „Es bereitet mir große Freude, die Stadt zu repräsentieren. Ich bin mit Leidenschaft dabei“, sagt sie.
„Pamela verfügt inzwischen über ein breites Netzwerk in allen Ortsteilen. Das und ihre berufliche Qualifikation tragen dazu bei, dass sie alles mitbringt, was eine Bürgermeisterin braucht“, ergänzt Stephan Höving und betont: „Pamela ist in den fünf Jahre irgendwie immer unsere Kandidatin geblieben.“ Entsprechend eindeutig fiel das Votum im Vorstand aus, das nach Ostern im Zuge der Kandidatenaufstellung noch von den Parteimitgliedern bestätigt werden soll.
Für Pamela Westmeyer ist das Amt der Bürgermeisterin „eine tolle Aufgabe. Ich bin für die Bürger verantwortlich und dafür, dass sie gut und gerne in Harsewinkel leben. Wir wollen eine verantwortungsvolle und enkelorientierte Politik machen. Ich scheue mich nicht Verantwortung zu übernehmen“, sagt sie und verweist darauf, dass sie es „beruflich gewohnt ist, Probleme zu lösen. Und ich kann gut zuhören und bringe Empathie mit“.
Wahlkampf will CDU in Ruhe angehen
Zudem brauche es Mut und Ideen, auch mal etwas anders zu machen, zumal der Gestaltungsspielraum in einer Stadt, die Bundes- und Landesgesetze umsetzen muss, begrenzt sei. „Gerade hier sehen wir viel Potenzial, das in der Vergangenheit nicht immer ausgeschöpft wurde“, so der Greffener Ortsverbandschef Patrick Recker. Klar sei aber auch, so Westmeyer, dass die Politik in der Stadt nur gemeinsam mit den anderen Parteien funktioniere: „Als Bürgermeisterin muss man Mehrheiten schaffen können.“
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Den Wahlkampf will die CDU nach der just geschlagenen Bundestagswahl in Ruhe angehen. „Im April beginnen die Vorbereitungen“, berichtet Stefan Meyer-Wilmes. Ein Wahlslogan könnte indes bereits feststehen, hat doch Pamela Westmeyers Tochter Victoria hierfür spaßeshalber schon mal „ChatGPT“ (Künstliche Intelligenz) bemüht. „Herausgekommen ist der Spruch ’Mehr Bam mit Pam’“, sagt die Kandidatin und lacht.