Kreis Gütersloh muss bei der Renaturierung der Ems bis 2027 tätig werden

Kreis Gütersloh/Harsewinkel. Im Kreis Warendorf laufen derzeit die Arbeiten für eine 2,3 km lange Renaturierung der Ems. Über 7,7 Mio. Euro (Stand 2016) Baukosten sind veranschlagt, den Großteil trägt das Land. 2024 soll die Maßnahme, die in drei Abschnitten erfolgt, flussabwärts bis hinein in den Emssee abgeschlossen sein. Auch im hiesigen Kreis gibt es Bemühungen, die Ems weiter zu renaturieren. Voran kommt das Projekt planerisch zurzeit in erster Linie im Bereich des ehemaligen Militärflughafens. &bdquo;Eine erste Vorplanung steht dort", sagt Stefan Sibilski, Sachgebietsleiter Kultur- und Wasserbau, bei der Kreisverwaltung Gütersloh im Gespräch mit der NW, an dem auch der Abteilungsleiter Tiefbau, Henrik Egeler, teilnahm. In erster Line sei in den Planungen skizziert worden, welche Flächen für die Renaturierung genutzt werden sollen und welche Flächen für Tauschvorhaben mit angrenzenden Landwirten vorgesehen sein könnten, erklärt Sibilski. Vermutete Altlasten werden berücksichtigt Auch vermutete Altlasten werden in der Planung berücksichtigt. Hier und bei den nach Landesnaturschutzgesetz schützenswerten Flächenanteilen besteht noch weiterer Abstimmungsbedarf. Dass künftig der Naturschutz und auch die Naherholung einen großen Teil der 312 Hektar großen Fläche des ehemaligen Militärflughafens einnehmen sollen, ist nicht neu. Welche genauen Auswirkungen das auf die Ems hat, daran arbeiten nun die Fachleute. Bei der Ems als größtem Gewässer im Kreis Gütersloh bestehe grundsätzlich ein Bedarf für Renaturierungsmaßnahmen, sagt Sibilski. Der sei sogar erheblich. Wo immer möglich, sollen bis 2027 sogenannte Funktionselemente in die Ems eingebaut werden. Darunter sind Strahlursprünge mit einer Länge von jeweils 500 Metern und mehr zu verstehen oder sogenannte Trittsteine mit geringerer Länge. Auch Überschwemmungsbereiche soll es geben. 2027 soll es eine Bestandsaufnahme bei den Flächen geben Die exakte Durchführung der erforderlichen Maßnahmen ist nicht festgelegt, sondern solle &bdquo;wo immer möglich" erfolgen, so Sibilski. Es komme darauf an, welche Flächen der Kreis letztlich dafür nutzen könne, um die im Umsetzungsfahrplan enthaltenen Maßnahmen realisieren zu können &bdquo;wenn wir die Ziele der Wasserrahmenrichtlinien erreichen wollen", sagt der Sachgebietsleiter. Auch die Ausweisung von Überschwemmungsgebieten wird darin berücksichtigt. Ziel sei es, in Trockenzeiten das Wasser in den Flächen zu halten und gleichzeitig für den Hochwasserfall Überflutungsvolumen außerhalb der besiedelten Flächen bereitzustellen. Bei der Umsetzung ist der Kreis auf Freiwilligkeit angewiesen, hinsichtlich des Flächenankaufs oder -tausches. Im Jahr 2027 soll eine Bestandsaufnahme gemacht werden, ob die Ziele damit soweit erreicht werden konnten. 235.000 Euro sind bereitgestellt Bereits jetzt werde bei laufenden Flächentauschverfahren darauf Wert gelegt, Uferbereiche der Ems zu bekommen, sagt Stefan Sibilski. Im Haushalt des Kreises sind für das laufende Haushaltsjahr 235.000 Euro für Renaturierungsmaßnahmen eingestellt, um auf Angebote zeitnah reagieren und den erforderlichen 20-Prozent-Anteil des Kreises zusteuern zu können. Mit bis zu 80 Prozent dieser Maßnahmen bezuschusst das Land die Maßnahmen. Keinen konkreten Auslöser konnte der Kreis übrigens zum sauerstoffmangelbedingten Fischsterben während der Hitzeperiode im letzten Sommer nennen. Es ist unklar ob es neben den Wetterbedingungen eine zusätzliche Ursache für den Sauerstoffmangel gab, sagten Sibilski und Egeler jetzt. Der Kreis hatte damals Maßnahmen zur Steigerung des Sauerstoffanteils ergriffen und das LANUV hatte Fischproben genommen. Weil aber bundesweit die speziellen Labore unter Hochdruck waren, sei zeitnah keine Untersuchung der Fische möglich gewesen und somit auch keine Rückschlüsse.

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