Marienfeld. Krimi kann sie. Das hat die heimische Autorin Gisela Garnschröder durch ihre im Münsterland spielenden Kriminaromane aus der Steif-und-Kantig-Reihe sowie den in Ostwestfalen angesiedelten Tann-Fällen längst bewiesen. Jetzt hat die 70-Jährige mit „Herzklopfen unterm Weihnachtsbaum" ihren dritten Liebesroman veröffentlicht. Und in der kommenden Woche erscheint ihr achter Fall mit den Ermittlerinnen Isabella Steif und Charlotte Kantig nach Weihnachten auf dem Buchmarkt. Mit dem doppelten Aufschlag beweist die Marienfelderin, dass sie neben Mord und Totschlag eben auch Herz und Schmerz kann.
So intensiv wie im zu Ende gehenden Jahr ist Gisela Garnschröder das Schreiben selten von der Hand gegangen. Da gerät sie in einen regelrechten Veröffentlichungsstress. Vier Bücher der Marienfelder Autorin sind 2019 auf den Markt gegangen. „Dass es sich in diesem Jahr so ballt, ist eher ein Zufall", wiegelt die Vielschreiberin ab.
"Eine wunderbare Weihnachtsgeschichte zum Mitfiebern"
„Die Geschichte habe ich schon vor einiger Zeit geschrieben und bereits im vergangenen Frühjahr abgeschlossen", relativiert sie den Hintergrund zu der frisch im November erschienen neuen Liebesgeschichte. „Der Verlag wollte gern eine Weihnachtsgeschichte. Und sie passt gut in das vorweihnachtliche Gefühlschaos", kommentiert sie ihr jüngstes Werk.
Die Handlung des unter ihrem Mädchennamen Gisela Maria Stiens erschienen Buches spielt im Gegensatz zu ihren Krimis mal nicht in Westfalen, sondern im Sauerland sowie in Kassel. Tessas Beziehung zu ihrem Freund Tom ist in der Krise und sie verliert ihren Job. Zu allem Übel ist sie in einen Unfall im Schneetreiben verwickelt. Als ihr Ben, Tessas Retter in der Not, über den Weg läuft, hat sie den Verursacher für das ganze Chaos in ihrem Leben gefunden.
Isabella Steif und Charlotte Kantig ermitteln in ihrem achten Fall
Ben, den alle Frauen anhimmeln. Der so verboten gut aussieht und Tessas Herz bei einem Kuss im Schnee gehörig aus dem Takt bringt – ob sie will oder nicht. Doch sie ist sich sicher, dass sie sich nicht in ihn verlieben wird.
Auf ihr Werk hat Garnschröder schon viele positive Reaktionen bekommen. „Eine wunderbare Weihnachtsgeschichte zum Mitfiebern", lautete beispielsweise ein Kommentar ihrer Leserinnen und Lesern.
Bei ihrem achten Fall „Gärtner, Gauner, Gänseblümchen" mit den beiden Hobbyermittlerinnen haben Isabella Steif und Charlotte Kantig mal wieder den richtigen Riecher. Die Leiche einer jungen Mitarbeiterin einer Gärtnerei sorgt zunächst mächtig für Verwirrung.
Wie viele Bücher sie geschrieben hat, weiß sie nicht genau
Der erste Krimi „Steif und Kantig" der ehemaligen Verwaltungsangestellten im Justizvollzug ist 2002 erschienen. Seither hat Gisela Garnschröder mehr als 25 Bücher geschrieben und publiziert. „Wie viele es genau waren, das weiß ich gar nicht", sagt sie. Neben den unterhaltsamen Kriminalromane waren auch Liebesromane sowie Kinderbücher und Kurzgeschichten darunter.
Es ist bereits der sechste Fall, den Gisela Garnschröder ihre beiden schrulligen älteren Damen in ihrem mit viel feinem Humor ausgestatteten Kriminalroman lösen lässt. „Zuvor sind alle Bücher nur als E-Books erschienen. Jetzt hat der Verlag diese auch nachgedruckt", erzählt die leidenschaftliche Geschichtenerzählerin von dem Renommee, das sie sich in dem zum Ullstein-Verlag (Berlin) gehörenden jungen Unternehmen „Midnight" bereits erworben hat. „Die Bücher scheinen zu laufen, daher gibt es die jetzt auch gedruckt", sagt sie.
Bei ihren Geschichten achtet die Krimiautorin tunlichst darauf, diese nicht zu dunkel oder zu blutrünstig werden zu lassen. Da hat sie ihr früherer Beruf zu sehr geprägt. „In der Justizvollzugsanstalt gab es Akten, in denen viele schreckliche Dinge standen", erinnert sie sich in einem Gespräch mit der NW im Jahr 2018. Sie dagegen will unterhalten, schreibt im Genre „Cosy Crime", was sich frei als „gemütliche Kriminalgeschichten" übersetzen lässt.
"Ich schreibe, so lange ich Spaß daran habe"
Vielmehr erzählt sie kleine Geschichten um die Untat herum, lässt Steif und Kantig, die viel flotter unterwegs sind, als ihre Namen es vermuten lassen, in einen gesunden Wettstreit mit der richtigen Polizei in Oberherzholz treten. Den Ort gibt es gar nicht. „Ich stamme aus Herzebrock, jetzt raten Sie mal, wie der Name zustande gekommen ist", verriet sie seinerzeit in dem Interview. Und setzt mit den Beschreibungen eines kleinstädtischen Lebens im Münsterland ihrer Heimat einige liebevolle Denkmäler.
„Ich schreibe, so lange ich Spaß daran habe. Für mich ist das eine schöne Beschäftigung. Und dass dabei auch noch etwas herausspringt, ist auch schön", beschreibt die Autorin ihre Motivation. Bei ihrem Hobby möchte sie sich keinesfalls unter Druck setzen lassen, jedes Jahr einen neuen Roman vorlegen zu müssen.
Daher habe Garnschröder sich auch keiner Agentur angeschlossen. Die Marienfelderin gehört den Autoren-Netzwerken „Mörderische Schwestern" und der ehrenwerten Gesellschaft des „Syndikats" an. Fans dürfen auf weitere spannende Geschichten hoffen. „Herzklopfen unterm Weihnachtsbaum" ist im Verlag Digital Publishers erschienen und als Taschenbuch sowie als E-Book erhältlich.