Mähroboter verliert Klingen im Kreis Gütersloh: Wie gefährlich sind die Geräte?

Halle. Ein Spielabbruch bei einem Fußball-Testspiel ist selten. In Hesseln war der Grund dafür kurios wie dramatisch zugleich. Spieler des DSC Gütersloh, die beim Sportverein Schwarz-Gelb Hesseln zu Gast waren, fanden im Verlauf des Freundschaftsspiels Klingen auf dem Rasenplatz. Sie stammten von dem dort eingesetzten Mähroboter. Wie das passieren konnte, war Fachleuten zunächst ein Rätsel. Die Stadt scheint jetzt aber eine Antwort auf die Frage nach dem Warum gefunden zu haben. &bdquo;Normalerweise ist das nicht möglich“, sagt Edda Sommer von &bdquo;Sommer Grün“ aus der Haller Nordstraße. Die Fachfrau schätzt die Geräte als sehr sicher ein. Zumal sie im Winter regelmäßig gewartet werden oder zumindest werden sollten. Sie sind wie Saugroboter programmiert und fahren wie von Zauberhand über Rasenflächen. Roboter alle vier Wochen kontrollieren Zudem verfügen die Modelle bei Sommer (in Halle wird die Marke &bdquo;Husqvarna“ vertrieben) über Schutzfunktionen wie einen Aufprallschutz. &bdquo;Man sollte etwa alle vier bis sechs Wochen unter den Roboter schauen“, rät Lara Borgelt von Landmaschinen Kemner aus Versmold-Bockhorst. Von Zeit zu Zeit müssen die Messer auch gewechselt werden. &bdquo;Das ist davon abhängig, wie viel die Geräte genutzt werden. Man sieht, dass ein Wechsel notwendig wird, wenn das Mähergebnis fransig wird.“ Die Klingen sind in aller Regel frei schwingend und mit Schrauben gut fixiert. Menschliches Versagen führt zu Spielabbruch &bdquo;Wir hatten bisher nur einen Fall, bei dem Klingen locker wurden. Das lag an menschlichem Versagen“, sagt Lara Borgelt. Offenbar war auch in Hesseln die Verkettung unglücklicher Umstände Grund für das Malheur während des Testspiels. Benjamin Potthoff aus dem Haller Rathaus ging auf Ursachenforschung. Der Platz in Hesseln ist öffentliches Gelände und daher ist die Stadt für die Betriebssicherheit verantwortlich. Grundsätzlich zeigte sich Potthof froh darüber, dass bei dem Defekt niemand verletzt wurde. Außerdem wurde der Platz nicht offiziell gesperrt. Mitglieder des Sportvereins suchten die Rasenfläche erneut ab, konnten aber keine weiteren Klingen finden. Messer können brechen &bdquo;Wenn die Messer zu alt werden, kann es schon vorkommen, dass sie brechen“, sagt Potthoff, der mit dem Verkäufer Kontakt aufgenommen und herausgefunden hat, dass sich an dem Modell normalerweise eine weitere Sicherheitseinrichtung befindet: eine Magnetleiste. &bdquo;Diese wurde allerdings von Mitgliedern des Vereins entfernt“, sagt Potthoff. Offenbar habe es Schwierigkeiten gegeben. Die Stadt sei darüber nicht informiert gewesen. Mittlerweile hat die Haller Verwaltung das Problem mit dem Sportverein thematisiert. Der Mähroboter wird nun regelmäßiger kontrolliert. Lesen Sie auch: Nur 20 Prozent der georderten Ware da: Mähroboter überall ausverkauft Expertin rät von Mährobotern nachts im Privatgarten ab Andere Fälle dieser Art sind in Halle bisher nicht aufgetreten. Die Verwaltung schaffte für zwei ihrer Plätze entsprechende Mähroboter an. Diese sind inzwischen zwar einige Jahre alt, laufen aber normalerweise problemlos. Ein weiteres, baugleiches Exemplar ist in Hörste im Einsatz. &bdquo;Dort fährt er sogar Tag und Nacht“, sagt Potthoff. In Hesseln ist das Gerät nur nach Betriebsschluss auf dem Rasen unterwegs. Der Sportplatz in Hesseln ist nämlich außerhalb der Vereinszeiten auch für die Öffentlichkeit freigegeben. Von einer Nutzung der Mähroboter über Nacht rät Edda Sommer zumindest im Privatgarten ab - der Umwelt zuliebe. In dieser Zeit sind nämlich vor allem kleine Tiere wie Igel unterwegs. &bdquo;Tagsüber läuft aber kein Igel über den Rasen“, so die Fachfrau. Grundsätzlich seien die Maschinen aber nützliche, elektronische Helfer im Garten-Alltag.

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