Diese 20 Grundstücke im Kreis Gütersloh werden jetzt zwangsversteigert

Halle. Auf 2,13 Millionen Euro schätzt der sachverständige Diplom-Ingenieur Uwe Justus den Wert der 20 Grundstücke, die demnächst den Besitzer wechseln sollen. Nach dem Tod des Eigentümers der top-gelegenen Baugrundstücke, die es in der Summe auf rund 13.000 Quadratmeter bringen, löst sich die Erbengemeinschaft auf. Deshalb wird der goldene Boden zu Geld gemacht. Die 20 Grundstücke machen einen erheblichen Teil des südlichen Bereichs des Baugebietes Gartnischkamp aus, das 2020 erschlossen wurde. Während im Randbereich bereits viele Familien in ihre Häuschen eingezogen sind und nur darauf warten, dass die Erschließungsstraßen endlich endausgebaut werden, erstreckt sich im Zentrum zwischen Helene-Lange- und Marie-Curie-Weg eine wilde Brache. Kinder haben bereits Buden gebastelt, alte Buchen geben dem Naturspielplatz zusätzlichen Charme. Auf Anfrage erklärt Gerrit Zengerling, Direktor des Haller Amtsgerichtes, das Zwangsversteigerungsverfahren, in dem bereits Termine für mehrere der Grundstücke festgesetzt sind. &bdquo;Es geht hier um die Aufhebung einer Erbengemeinschaft", so der Richter. Man müsse sich das in diesem Fall allerdings nicht als &bdquo;echte Zwangsversteigerung" vorstellen, bei der es darum gehe, drückende Schulden bezahlen zu können. Lesen Sie auch: Zwangsversteigerung im Kreis Gütersloh: Großes Anwesen kommt unter den Hammer &bdquo;Es ist eine Teilungsversteigerung", so der Jurist. Es sei offensichtlich nötig geworden, die Erbengemeinschaft des verstorbenen Großgrundbesitzers aufzulösen. &bdquo;Jedes einzelne Mitglied so einer Gemeinschaft hat die Möglichkeit, die Teilung einzuleiten", so Zengerling. Das passiere oft, wenn Uneinigkeit über die Verteilung der Hinterlassenschaften bestehe. &bdquo;Der Erlös tritt dann an die Stelle des Grundbesitzes, und es ist einfacher, die Sache zu Ende zu bringen und alles aufzuteilen", so der Gerichtsdirektor. In diesem konkreten Fall kenne er die Parteien nicht. Solch eine Erbengemeinschaft könne immer nur &bdquo;in ihrer Gesamtheit" aufgehoben werden. Nach Informationen dieser Zeitung handelt es sich bei den Eigentümern um eine der Familien, denen die Flächen vor der Überplanung zum Baugebiet gehörten. Durch das Umlegungsverfahren kamen die Haller an viele Grundstücke. Etliche Grundstücken werden auch schon im Netz angeboten Neben dem Weg über das Amtsgericht tauchen etliche der Grundstücke auch auf dem Portal ImmoScout24 auf. Insgesamt 14 Stück sind dort derzeit käuflich zu erwerben. Ein verhältnismäßig kleines mit 534 Quadratmetern wird für 91.000 Euro angeboten. Das Sahnestück des Baugebietes, eine zentrale Parzelle mit luxuriösen 1.623 Quadratmetern schlägt deutlich teurer zu Buche, sie wird für 192.000 Euro angeboten. Beim Internet-Anbieter handelt es sich allerdings nicht um den privaten Verkäufer oder einen Makler, sondern um die &bdquo;Agentur für Zwangsversteigerungsinformationen". Auch wer via ImmoScout Interesse bekunden will, muss zum jeweiligen Versteigerungstermin des Haller Amtsgerichtes kommen. Die nächsten Zwangsversteigerungs-Termine für jeweils eines der Grundstücke sind für den 16. Februar und für den 1. März angesetzt. Stadt Halle begrüßt die jüngste Entwicklung Das gesamte Gebiet Gartnischkamp besteht aus 120 Baugrundstücken, der größte Teil ist bereits vermarktet. Nur 40 der Grundstücke hatte die Stadt Halle verkauft. Sie nahm 140 Euro/m2 (ohne Erschließungskosten). Die rund 7,5 Hektar, auf denen gebaut wurde, hatten zuvor mehrere Eigentümer. Von drei Höfen, die dort lagen, musste einer abgerissen werden. Die Stadt Halle begrüßt die Entwicklung. &bdquo;Wir wollen, das die Plätze schnell und hochwertig bebaut werden", erläutert der Stadtsprecher Timo Klack. Für die eigenen Bauplätze lege die Stadt den Käufern deshalb auch eine Bauverpflichtung auf. Bei privaten Verkäufen könne sie das nicht beeinflussen. So ist es möglich, dass Teile von Neubaugebieten über Jahre leer stehen.

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