So hoch wie Gütersloher Schüttflix-Tower: Besonderer Neubau soll das Stadtbild prägen

Gütersloh. Für die Bebauung des Postareals sind nun weitere Details bekannt. Demnach schreibt die Stadt dem Neubau eine hohe Bedeutung als &bdquo;Visitenkarte“ zu. Er werde das Stadtbild prägen und starken Einfluss auf die weitere Innenstadtentwicklung haben – gestalterisch wie inhaltlich. Ankernutzer wird, wie berichtet, die Hochschule Bielefeld im Verbund mit der Innovationsmanufaktur IMA sein. Sie zieht um und bündelt dort ihre beiden Gütersloher Standorte. Drumherum gruppieren sich Dienstleister, Einzelhändler, Nahversorger, Gastronomen. Auch Wohnungen und ein Parkhaus sind vorgesehen. Stadt und Investor planen eine Mehrfachbeauftragung. Sie wollen vier bis fünf Architekturbüros auffordern, Entwürfe vorzulegen. Dieses Verfahren, begleitet durch ein externes Büro, vereine die Vorteile von Wettbewerb, Kooperation und Steuerung. Die Kosten übernimmt das Investorengespann Hagedorn/Borchard. In der Sitzung des Fachausschusses kommende Woche sollen die Fraktionen diesem Vorgehen zustimmen. Künftige Nutzung Den Großteil der Fläche werden Hochschule und IMA belegen. Konkrete Zahlen sind bislang nicht genannt. Ein Viertel der Fläche soll Wohnzwecken dienen. Vorgesehen sind unterschiedliche Wohnungsgrößen für Studenten, Auszubildende, Wohngemeinschaften. Entlang der Gleise wird ein Parkhaus gesetzt – für die Bewohner wie für die Allgemeinheit. Es dient auch als Lärmriegel. Eine Tiefgarage wird nicht gebaut, auch kein Keller. Fahrradparkplätze sind ebenfalls vorgesehen, allerdings nur für den internen Quartierbedarf. Geschäfte und Dienstleister kommen in die Erdgeschosse. Architektur Das Quartier sei &bdquo;als städtebaulich und architektonisch abgestimmtes Gesamtensemble zu planen“, heißt es. &bdquo;Gebäuderückseiten“ seien zu vermeiden. Im Winkel Bahntrasse/Friedrich-Ebert-Straße soll der Neubau eine Höhe wie der Schüttflix-Tower an der Carl-Bertelsmann-Straße (sechs Geschosse plus Staffelgeschoss) erreichen. Danach werde abgestuft, um sich den Höhen von Kaiserquartier und Volksbank anzupassen. Die Trennung zwischen öffentlichen und privaten Flächen sollen eindeutig sein. Insgesamt sollen die Gebäude das Thema &bdquo;Ankommen in der Stadt“ gestalterisch aufgreifen und als Eingangstor zur City wahrnehmbar sein. &bdquo;Es ist auf eine hochwertige Architektur entsprechend der jeweiligen Nutzung zu achten.“ Innenhöfe und Außenflächen sollen Aufenthaltsqualität bieten. Lesen Sie auch: Campus-Alternative in Gütersloh: Hochschule Bielefeld sucht neuen Standort Aufgrund der exponierten Lage und Sichtbarkeit sei mit qualitativ anspruchsvollen Materialien zu arbeiten. Das Wohngebäude der LEG (Willy-Brandt-Platz 4,6,8) bleibt offenbar stehen. Es sei &bdquo;mitzudenken“, heißt es. Anbindung Erschlossen wird das Quartier über die Kaiserstraße. Die Zufahrt über die Friedrich-Ebert-Straße werde nur für &bdquo;untergeordnete Nutzungen“ zugelassen. Wichtig sei ein hochwertiger, sicherer, konfliktfreier Fußweg zwischen Quartier und Bahnhof. Die Rede ist auch davon, einen Durchgang zwischen Bahnhof und Friedrich-Ebert-Straße zu sichern. Hintergrund: Wenn auch der Bahnhofsplatz (Willy-Brandt-Platz) umgestaltet wird, bleiben – Stand heute – auf Höhe der derzeitigen Kiss-&-Ride-Fläche circa 25 Stellplätze bestehen. Im Blick ist auch ein guter Übergang zur Strengerstraße und ins Zentrum - mit Bäumen, Beleuchtung, Leit- und Orientierungssystem. Ablauf Der Eigentümer (Hagedorn/Borchard) beauftragt vier bis fünf Büros, Entwürfe zu fertigen. Die Auswahl erfolgt in Abstimmung mit der Stadt, die endgültige Entscheidung trifft der Investor. Damit die Büros eine belastbare Grundlage für ihre Entwürfe haben, werden Fachgutachter vorher die Aspekte Lärm, Boden, Entwässerung und Verkehr untersuchen. Eine Jury, bestehend aus Vertretern der Eigentümerseite, der Stadt, Politik und des Gestaltungsbeirates, entscheidet, mit welchem Entwurf weitergearbeitet wird. Die Ergebnisse münden in einen Bebauungsplan, zu dem die Stadt und der Investor ergänzend einen städtebaulichen Vertrag mit Details abschließen.

Meistgelesen