22-Millionen-Investition in Gütersloh: Erstmals Zahlen für Mega-Projekt veröffentlicht

Gütersloh. Für die Umgestaltung des Gütersloher Bahnhofsvorplatzes will die Stadt nun den ersten Schritt gehen. Sie hat vor, zwei Entwurfsplanungen anfertigen zu lassen. Die eine betrifft den Platz selbst, die andere das dort gewünschte Fahrradparkhaus. Die Kosten lägen bei 200.000 Euro, verteilt auf die beiden Haushaltsjahre 2025 und 2026. Die Entwürfe wären der Anfang für ein großes Szenario, das die komplette Umgestaltung von Bahnhofsumfeld und ZOB umfasst und für das es in Summe eine erste grobe Kostenschätzung gibt: 22 Millionen Euro. Diese 22 Millionen Euro umfassen sieben Positionen, der Bau eines Fahrradparkhauses und die Umgestaltung des Willy-Brandt-Platzes wären nur zwei davon. Das Postareal zählt nicht dazu, weil es Privateigentümern gehört, die die Bauten selber bezahlen, ohne Kostenbeteiligung der Stadt. Die anderen Positionen umfassen etwa die Verlegung des ZOB an die Kaiserstraße und die Sanierung der Tiefgarage ZOB/Bahnhof. Verständigung mit Postareal-Eigentümern Hagedorn und Borchard Angesichts der Dimension des Gesamtprojekts hält die Stadt es für ratsam, abgestuft vorzugehen und sich zunächst auf den Bahnhofsvorplatz zu fokussieren - auch deshalb, weil es dieses Jahr beim Postareal vorangeht und die Planungen möglichst Hand in Hand laufen sollen. Mit den Eigentümern (Thomas Hagedorn und Christoph Borchard) habe man sich verständigt, dass diese im Sommer eine &bdquo;Mehrfachbeauftragung“ vornehmen. Damit ist ein Mittelweg zwischen einem freien öffentlichen Wettbewerb und einer Direktvergabe gemeint. Angestrebt ist, einige Architekturbüros einzuladen, die Entwürfe vorlegen, über die dann eine Jury befindet. Lesen Sie auch: ZOB in Gütersloh soll verlegt werden - jetzt werden die Pläne konkret Vor einer solchen Mehrfachbeauftragung wäre es sinnvoll, dass die Stadt klärt, ob die Postareal-Investoren spezielle Wünsche in ihre Planung mit aufnehmen sollen, beispielsweise ein Fahrradparkhaus oder Parkplätze als Ersatz für die Tiefgarage am ZOB. Die Ratsfraktionen sollen daher Anfang April in der Sitzung des Mobilitätsausschusses entscheiden, ob sie die 200.000 Euro Planungsmittel frei geben. Fahrradparkhaus Hier wären genauer Standort, Größe und Gestaltung zu klären. Die Verwaltung spricht sich dafür aus, ein doppelstöckiges Parkhaus mit 700 Plätzen zu bauen. Grobkosten: 3,73 Millionen Euro. Die jährlichen Betriebskosten lägen bei 136.000 Euro. Die jährlichen Einnahmen lägen laut Stadt schätzungsweise zwischen 85.000 und 105.000 Euro. Ein Landeszuschuss wäre zu erwarten – &bdquo;die Förderkulisse im Themenfeld Mobilität darf gegenwärtig durchaus als lukrativ bezeichnet werden“, schreibt Verkehrsdezernent Albrecht Pförtner. Bis zu 90 Prozent Förderung seien möglich. Willy-Brandt-Platz Hier schätzt die Stadt die Umgestaltungskosten auf 1,65 Millionen Euro. Details beschreibt sie nicht, betont aber die Bedeutung des Platzes als &bdquo;Tor zur Stadt“. Aus dem Topf für Städtebauförderung könnten Fördermittel fließen. Sie würden vermutlich irgendwo zwischen 40 und 60 Prozent liegen. ZOB Kaiserstraße Wie mehrfach berichtet, gibt es die Überlegung, den Busverkehr künftig über weitere Haltestellen entlang der Kaiserstraße abzuwickeln. Deren Sperrung sei &bdquo;nicht zwingend, jedoch eindeutig wünschenswert“, so die Stadt. Um Schleichverkehr zu vermeiden, sei eine Sperrung der Eickhoffstraße in Höhe C&A &bdquo;denkbar“. Die Kosten für einen ZOB Kaiserstraße beziffert die Stadt mit 4,97 Millionen Euro. Mutmaßlicher Fördersatz: 90 Prozent. Umbau Carl-Bertelsmann-Straße Damit ist die Kreuzung mit der Verler/Friedrich-Ebert-Straße gemeint. Deren Umbau wäre nötig, da sich der Verkehr aus der Kaiserstraße verlagern würde, erst recht bei dessen Sperrung. Beim Umbau würde eine Linksabbiegespur auf die Friedrich-Ebert-Straße (die gibt es bislang nicht) eingerichtet. Ebenfalls erforderlich: eine zweite Linksabbiegerspur von der Friedrich-Ebert- auf die Carl-Bertelsmann-Straße. Gesamtkosten: 1,47 Millionen Euro. Fördersatz: bis zu 70 Prozent. Verkehrsfläche ZOB und Weg zur Eickhoffstraße Den ZOB zu überbauen, geht wegen der darunter liegenden Tiefgarage schlecht. Man würde ihn weiter nutzen, wohl für die Regionallinien. Auch Bus-Ladesäulen könnten ein Thema werden. Der Oberbau und die Decke zu Tiefgarage sind sanierungsreif, beides nicht billig, beides ziemlich eilig. Außerdem ist ein wesentliches Ziel der Stadt, den Fußweg vom Bahnhof zur Innenstadt zu attraktivieren. Die Gehwege entlang von Kino, C&A, McDonald’s und den anderen Läden seien zu überarbeiten, heißt es. Der Stadt schwebt vor, Ein- und Überbauten abzureißen, eine klare Fußgängerführung anzulegen, Bäume zu pflanzen und Grünstrukturen zu schaffen – schöner, orientierungsdienlicher. Kosten: 3,5 Millionen Euro. Förderfähig? Teils, teils. Der Übergang zur Innenstadt auf jeden Fall. Lesen Sie auch: Neue Pläne für Gütersloh: Verändert sich der zentrale Innenstadt-Bereich deutlich? Tiefgarage Bahnhof Wie schlecht ihr Zustand ist, weiß jeder, der sie nutzt. Sie zu sanieren, kann die Stadt nicht mehr lange aufschieben, aktuell sind Mittel im Haushalt 2027 berücksichtigt. Veranschlagt sind 6 bis 6,5 Millionen Euro. Umgestaltung Strengerstraße Der kleinste Posten. Hier sind nur 220.000 Euro veranschlagt.

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