Viele Aktionen geplant

Neues Quartier in Güterslohs Innenstadt: Fünf Partner gewähren Einblick in das Viertel

Das neue Gütersloher Stadtviertel lädt am kommenden Wochenende zu einem großen Fest ein. Besucher haben dabei die Möglichkeit, das Quartier genau zu erkunden.

Laden zum Fest ein: Carsten Teismann und Matthias Vinnemeier (hinten v.l.), Markus Corsmeyer, Oliver Blanke, Simon Pamies und Martina Wohlt (Mitte v.l.) Marian Brackmann, Katja Aries, Tabitha Bleck, Dennis Hantke, Tanja Peters, Gabriele Latus und Corinna Meyer (vorne v.l.). | © Andreas Frücht

Ludger Osterkamp
25.06.2025 | 25.06.2025, 19:45

Gütersloh. Es soll Leute geben, die kennen Gleis 13 nur von hinten. Das wird stimmen. Sie rollen mit dem Zug in Gütersloh ein, sehen die Neubauten auf der anderen Seite des Bahndamms, nehmen sich aber nie die Zeit, dieses Quartier näher in Augenschein zu nehmen. Diese Kenntnislücke wollen die dort Ansässigen demnächst füllen. Am Samstag, 28. Juni, laden sie zu einem Fest ein. Das Gleis 13, es feiert.

Eingeladen ist jeder, bei freiem Eintritt. Fünf Häuser, alle noch jung, halten das Stadtjubiläum für einen guten Anlass, sich vorzustellen. Sie öffnen ihre Türen, stellen Verzehrstände auf, veranstalten Aktionen, machen Musik. Wer sich zu ihrem Quartiersgelände am Langen Weg aufmacht, darf damit rechnen, den ganzen Tag Programm geboten zu bekommen.

Es ist der Kontrast, der die Beteiligten dazu animiert hat. Dort 200 Jahre Stadtgeschichte, hier das hochmoderne Gleis-Quartier. Manche Aktion, die an diesem Tag am Langen Weg geboten wird, knüpft daran an.

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Fünf Anrainer beteiligen sich am Quartiersfest

In der Innovationsmanufaktur beispielsweise, der IMA, stellt man sich die Frage: Wie sah dieser Ort vor zweihundert Jahren aus? Und: Wie könnte er in zweihundert Jahren aussehen? Mitmachangebote, ein Kreativraum, ein Gewinnspiel locken zum Mitmachen. Das Motto: Vergangenheit trifft Zukunft.

Fünf Beteiligte machen bei dem Quartiersfest mit: Hochschule Bielefeld, Bundesagentur für Arbeit, IMA, Regio IT, Stayery. Lediglich die Firma Schüttflix und das Studio FitX sind nicht dabei – was den fünf Partnern nichts von ihrer Zuversicht nimmt, ein munteres Fest auf die Beine zu stellen. Beim Aushecken der Veranstaltungsdetails zeigten sie sich kreativ.

So trumpft die Hochschule mit einer Reihe technischer Gimmicks auf. Wer mag, kann sich zum Beispiel ins digitale Cockpit einer Seifenkiste setzen. Oder er kann sich an dem Output eines Cocktailautomaten erfreuen und dabei eine Maschine bestaunen, die jeden noch so durcheinanderen Rubik’s Zauberwürfel knackt - alles Projekte der Studierenden.

Mit VR-Brille in andere Berufswelten eintauchen

Ebenfalls wäre es möglich, einen Papierstromkreis zu schalten oder sich in einen Escape Room zu begeben, aus dem nur jene herausfinden, die das Rätsel eines geheimen Forschungsprojektes lösen. Belohnen könnte man sich anschließend mit einem Happen an einem der Verzehrstände. Studierende aus aller Welt werden dort in ursprünglicher Kleidung Köstlichkeiten aus ihrer Heimat servieren, so jedenfalls kündigt es der Hochschul-Vertreter Mattias Vinnemeier an.

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Nebenan, bei der Agentur für Arbeit, könnten sich die Besucher hernach eine VR-Brille aufsetzen, mittels der sie in andere Berufswelten eintauchen: Was macht eine Erzieherin, was ein Bäcker, wie geht es in all den anderen abertausend Berufen zu? Die Brille führe einem das hautnah vor Augen, sagt Agentur-Sprecherin Tanja Peters.

Die Gütersloher Agentur für Arbeit bietet die Möglichkeit, mit einer VR-Brille in verschiedene Berufswelten einzutauchen. - © dpa
Die Gütersloher Agentur für Arbeit bietet die Möglichkeit, mit einer VR-Brille in verschiedene Berufswelten einzutauchen. | © dpa

Dass die Berufsberater und der Arbeitgeberservice leibhaftig vor Ort sind, verstehe sich von selbst, ergänzt Peters, reizvoll sei zudem die Möglichkeit, den „Jobfuturomat“ zu erkunden: Er beschreibt, wie sich die Berufsbilder verändern, wie zum Beispiel ein Maurer in einem oder zwei Jahrzehnten arbeiten wird.

Appartementhaus Stayery kann erkundet werden

Einige Meter weiter, bei der Regio IT, ist eine Hüpfburg für die Kleinsten aufgebaut und eine Fotobox für alle. Doch damit erschöpft es sich nicht, sagt Firmensprecher Oliver Blanke. Beim Speed-Schach treten die Herausforderer gegen Mitglieder des Gütersloher Schachvereins an, und beim mobilen Blutspende-Lkw des Deutschen Roten Kreuzes könne jeder binnen weniger Minuten etwas Gutes bewirken.

Wer möchte, kann sich danach im Stayery entspannen, dem Boarding House nebenan. Dort wird Jazz- und Chillmusik aufgelegt, dort gibt es Snacks und Getränke, dort wird auch Gelegenheit sein, das Gebäude und damit ein Appartementhaus an sich zu erkunden.

Ein Rundgang ist auch bei der Innovationsmanufaktur möglich. Die Partner des IMA-Netzwerkes öffnen ihre Türen, stellen sich und ihre Projekte vor. Simon Pamies etwa ist ein Jungunternehmer, der elektronische Surfboards vermietet.

„Wir wollen neugierig machen und inspirieren“, sagt die IMA

Er wird von einem wachsenden Geschäft berichten können, davon, dass er dieses Jahr mit 25 Boards auf Mallorca gestartet sei und davon, dass es im nächsten Jahr schon 500 sein sollen. Auch die Kommunikations-Agentur Lokalwerkstatt („Faktor 3“) um Markus Corsmeyer und viele andere Akteure werden parat stehen, um ihre Arbeit vorzustellen.

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„Wir wollen neugierig machen und inspirieren“, sagen Tabitha Bleck und Katja Aries vom Team der IMA. Das Quartiersfest sei eine Einladung an alle, das Areal zu erkunden. Auf dem Parkplatz zwischen Manufaktur und Hochschule sollen Foodtrucks für jeden Geschmack stehen, ein DJ wird entspannte, gegebenenfalls auch tanzbare Musik auflegen, die kleinen Gäste werden mit solarbetriebenen Bobbycars über eine Rennstrecke flitzen können.

Ein Gewinnspiel in Form einer Schnitzeljagd wird als weiterer Anreiz geboten, sich auf den Weg zu machen. Zu gewinnen sind Gütersloh-Gutscheine, Übernachtungen im Stayery und einiges mehr. Start des Festes: 11 Uhr. Ende: gegen 18 Uhr.