Hitzewarnung für Gütersloh: Freibad muss trotzdem am Wochenende schließen

Gütersloh. Für Gütersloh sagt der Deutsche Wetterdienst an diesem Samstag, 14. Juni, Höchstwerte von bis zu 33 Grad voraus. Der Deutsche Wetterdienst hat zwischen 11 und 19 Uhr sogar eine amtliche Hitzewarnung herausgegeben. Wer in den nächsten Tagen auf eine Abkühlung im Nordbad-Freibad hofft, der ist jetzt bitter enttäuscht. Wenige Tage vor dem kalendarischen Sommeranfang schließt das mit 45.000 Quadratmetern größte Freibad im Kreisgebiet für drei Tage seine Türen – ausgerechnet am ersten großen Hitze-Wochenende. Von Freitag, 13. Juni, 14 Uhr bis einschließlich Sonntag, 15. Juni, bleibt das Bad an der Kahlertstraße für alle Besucher komplett zu. Grund dafür sind nach Angaben der Stadtwerke Gütersloh (SWG) &bdquo;krankheitsbedingte Personalengpässe“ – ein bislang einmaliger Vorgang in der Historie. &bdquo;Eine solche Situation hat es in fast 54 Jahren noch nicht gegeben, da bin ich mir sicher“, erklärt Schwimmmeister Marco Höckelmann. Er muss es wissen, schließlich ist er seit ewigen Zeiten dabei, hat schon 1992 eine Ausbildung im Nordbad angefangen. Als der 49-Jährige am Donnerstag, 12. Juni, das Klappschild mit dem Hinweis auf die vorübergehende Schließung aufstellt, hat sich die Nachricht unter einem Großteil der Besucher schon wie ein Lauffeuer herumgesprochen. Bei einigen Stammgästen herrscht verständnislose Ungläubigkeit. Auch externes Personal ist nicht verfügbar Gerade erst haben die Stadtwerke Gütersloh doch bekannt gegeben, dass das Nordbad-Freibad aufgrund der großen Sanierungsmaßnahmen in den nächsten Jahren weiter mit Einschränkungen betrieben wird und im Sommer 2027 gar komplett geschlossen bleibt. Jetzt lässt der Betreiber des Nordbads und des Erlebnisbads &bdquo;Die Welle“ am Stadtring Sundern 10 die nächste einschneidende Nachricht folgen, die bei vielen Bürgern für Frust sorgt: Das einzige Freibad der 105.000-Einwohner-Stadt geht in dreitägige Zwangspause. Fehlendes Personal lässt den städtischen Bäderbetrieben in Gütersloh keine Alternative, wie Stadtwerke-Pressesprecherin Sina Schäffer erläutert. Zwar bereite man sich in jedem Jahr vorausschauend auf die bevorstehende Freibadsaison vor. &bdquo;Sogar während der Corona-Pandemie konnten wir den Betrieb im Rahmen der Vorgaben stets aufrechterhalten.“ Aber gegenwärtig gebe die besondere Situation eben keinen Spielraum her. &bdquo;Aktuell haben wir zusätzlich zu geplanten Abwesenheiten leider einen außergewöhnlich hohen Krankenstand, der es nicht zulässt, beide Standorte unserer Bäder am Wochenende parallel zu betreiben“, schildert die Sprecherin. Man habe diverse Alternativen geprüft – etwa die Unterstützung von externem Personal. Eine Umsetzung war jedoch aus Gründen der Verfügbarkeit nicht möglich. &bdquo;Die Welle“ hat wie gewohnt geöffnet Somit konzentrieren sich die Bemühungen der Stadtwerke Gütersloh am bevorstehenden Wochenende allein auf den Betrieb &bdquo;Die Welle“, die aktuell im Gegensatz zum Nordbad auch über einen intakten Nichtschwimmerbereich verfügt. Das Spaßbad hat seine Türen für den Sport- und Freizeitbereich wie gewohnt geöffnet. &bdquo;Inhaber einer Freibad-Saisonkarte könnten dorthin ausweichen“, erklärt Sina Schäffer. &bdquo;Sie erhalten an der Kasse Eintritt ohne Zeitbegrenzung.“ Lesen Sie auch: Viele Freibäder im Kreis Gütersloh öffnen: Nächste Stadt gibt Preiserhöhung bekannt Konkrete Angaben zur Anzahl der Mitarbeiter im Gütersloher Nordbad macht der Betreiber nicht. Die Stadtwerke sprechen von einem &bdquo;gut aufgestellten Team“ und davon, dass &bdquo;alle Stellen in der Aufsicht besetzt“ sind. Ausfälle würden in der Jahresplanung vorausschauend mit einkalkuliert und seien in der Regel gut aufzufangen. Jetzt habe man es hingegen mit einer Ausnahmesituation zu tun. &bdquo;Die nun erfolgende Schließung ist für unser Nordbad eine absolute Seltenheit und eine Maßnahme, die wir natürlich nicht gerne ergreifen“, sagt Stadwerke-Sprecherin Sina Schäffer, &bdquo;insbesondere nicht an einem warmen Sommerwochenende.“ Nordbad ab Montag wieder eingeschränkt geöffnet Der Deutsche Wetterdienst (DWD) in Essen rechnet am Freitag, 13. Juni, für Gütersloh mit Höchstwerten um 29 Grad. Samstag sollen es sogar 33 Grad werden, bevor die Temperaturen durch kühle Nordseeluft am Sonntag, 15. Juni, wieder auf 24 Grad sinken. Ab Montag, 16. Juni, ist der Sprung ins kühle Nass dann auch wieder im Gütersloher Nordbad möglich – zumindest eingeschränkt. Sieh dir diesen Beitrag auf Instagram an Ein Beitrag geteilt von Stadtwerke Gu?tersloh (@stadtwerkeguetersloh) Der große Überblick: Das sind die Freibäder in Ostwestfalen-Lippe Der Planschbereich für Kleinkinder ist aktuell zurückgebaut und das Nichtschwimmer-Areal liegt trockengelegt hinter Bauzäunen. Im Hinblick auf die geplante große Sanierung des Freibads werden sich im Juni weitere Gremien – wie der Sportausschuss – mit einer möglichen Lösung befassen. Erst danach könnte es nach Angaben der Stadtwerke-Sprecherin eine öffentliche Info geben.

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