Becken in Gütersloher Schwimmbad bleiben vorerst zu: Saison 2027 fällt komplett aus

Gütersloh. Frust zur Freibadsaison: Wenn die Temperaturen in Gütersloh nächste Woche voraussichtlich über die 30-Grad-Marke klettern, könnte die Freibadsaison eigentlich richtig durchstarten. Doch in der Dalkestadt sitzen derzeit vor allem die Kleinsten auf der Suche nach ein wenig Abkühlung auf dem Trockenen. Insbesondere die Situation um das Nordbad an der Kahlertstraße sorgt für Frust. Wegen Sanierungsarbeiten können das Nichtschwimmer- und das Planschbecken in dieser Saison nicht genutzt werden. Jetzt kommt raus: Auch im kommenden Jahr wird sich daran wohl nicht viel ändern. Im Sommer 2027 soll das Nordbad Gütersloh gar komplett geschlossen bleiben. Das haben die Stadtwerke Gütersloh am Montagabend, 2. Juni, auf eine Anfrage der &bdquo;Neue Westfälischen“ im Hinblick auf den aktuellen Stand der großen Umbau- und Modernisierungsmaßnahmen mitgeteilt. &bdquo;Der derzeitige Zeitplan sieht vor, dass das Nordbad-Freibad auch in der Saison 2026 nochmals mit eingeschränktem Angebot zur Verfügung steht“, erklärt Nicole Röttger. Im Sommer 2027 wird die Stadt auf ihr Freibad verzichten müssen Doch damit nicht genug. Die Situation verschärft sich laut der Pressesprecherin der Stadtwerke Gütersloh (SWG), die das Nordbad betreiben, noch weiter. &bdquo;Im Jahr 2027 wird der Freibad-Betrieb aufgrund der geplanten umfangreichen Sanierungsarbeiten pausieren müssen.“ Einen ganzen Sommer lang wird die Stadt Gütersloh demzufolge nach gegenwärtigen Planungen auf ihr Freibad verzichten müssen, damit es danach in neuem Glanz erstrahlen kann. &bdquo;Die Wiedereröffnung des modernisierten Freibads ist für die Saison 2028 vorgesehen“, schildert die Stadtwerke-Sprecherin. Zu Details des Vorhabens, den Kosten und der Finanzierung, äußern sich die Stadtwerke Gütersloh trotz anschließender telefonischer Nachfrage zunächst nicht weiter, kündigen aber eine öffentliche Info für Donnerstag, 5. Juni, an. Ferner heißt es noch, dass der Umbau des Nordbad-Freibades im Rahmen einer umfassenden Gesamtsanierung geplant sei. &bdquo;An dem Sanierungskonzept wird derzeit intensiv gearbeitet“, erklärt Nicole Röttger. Eine Sanierung des Nordbads ist zwangsläufig Seit Jahren steht fest: Das 1971 eröffnete Gütersloher Nordbad ist teils irreparabel marode, teils technisch hoffnungslos veraltet, eine Sanierung zwangsläufig. Im September 2023 waren die Kosten dafür von den Stadtwerken und der Stadt Gütersloh mit 13,27 Millionen Euro kalkuliert worden und damit um 4,97 Millionen Euro höher als bis dahin geschätzt. Doch es fehlt an Geld und auch Zuschüsse durch Fördermittel gibt es derzeit nicht. Zuletzt hatte es geheißen, dass eine kleinere Lösung für rund acht Millionen Euro zur Debatte stünde. Lesen Sie auch: Viele Freibäder im Kreis Gütersloh öffnen: Nächste Stadt gibt Preiserhöhung bekannt Anfang März hatten die Stadtwerke Gütersloh erklärt, dass man gemeinsam mit den Gesellschaftern an einer Lösung arbeite, auch im Hinblick auf den in dieser Saison geschlossenen Nichtschwimmerbereich. Bauzaun verbarrikadiert das Wasserbecken im Wapelbad Aktuell weisen am fast 54 Jahre alten Freibad an der Kahlertstraße bereits vor dem Eingang an Bauzäunen hängende Transparente darauf hin, dass sowohl der Nichtschwimmer- als auch der Plansch-Bereich in diesem Sommer geschlossen bleiben. Das ist nach wie vor Fakt. Eine kurzfristige Alternative dazu innerhalb des Freibades an der Kahlertstraße werde es nicht geben, wie SWG-Sprecherin Nicole Röttger jetzt mitteilt: &bdquo;Die Möglichkeit, ein mobiles Becken als Ersatz aufzustellen wird nicht umgesetzt.“ Weiter heißt es, dass eine vorzeitige Öffnung der betroffenen Flächen auch vor Abschluss der Gesamtsanierung nicht vorgesehen sei. Ein Bauzaun verbarrikadiert derzeit auch noch das 175 Quadratmeter große und etwas mehr als 30 Zentimeter tiefe Wasserbecken im Gütersloher Wapelbad. Die Arbeiten befinden sich aber auf der Zielgraden. &bdquo;Läuft alles nach Plan, können wir Ende Juni das Wasser reinlassen“, erklärt Olaf Köhler, Pressesprecher und Gründungsmitglied des Vereins &bdquo;Wapelbad“. Wapelbad stellt sich auf starken Besucherandrang ein Für die Wiederaufnahme des &bdquo;Badebetriebs“ – das Bassin wird auch zukünftig knietief gefüllt werden – rechnet der 59-Jährige aufgrund des zeitweiligen Notstands an Wasserflächen in Gütersloh mit einer ordentlichen Resonanz seitens der Bevölkerung. &bdquo;Wir richten uns darauf ein, dass wir hier überrannt werden“, sagt Olaf Köhler am Montag, 2. Juni, angesichts der sich da noch anbahnenden Situation, in wenigen Wochen womöglich neben der &bdquo;Welle“ als einziges Gütersloher Ausflugsziel ein intaktes, großes und vor allem gefülltes Freiluft-Wasserbecken anbieten zu können – noch dazu bei freiem Eintritt. Aktuell wird dem Becken im Naherholungsziel im Stadtteil Kattenstroth derzeit noch der Feinschliff verpasst. Chris Roß vom Malerbetrieb Reckersdrees, zugleich Beisitzer im Vorstand des Vereins &bdquo;Wapelbad“, ist zu Wochenbeginn damit beschäftigt, die Betonwände des Beckens zu fräsen. &bdquo;Danach wird gespachtelt und wenn es einige Tage am Stück trocken und relativ warm bleibt, starten wir mit den Malerarbeiten“, erklärt der 34-Jährige. Das hat sich im Gütersloher Parkbad verändert Das Becken selbst bleibt blau und bekommt einen grauen Rand. Besonderheit: Am Boden soll in Zukunft der Schriftzug &bdquo;Wapelbad“ zu sehen sein. Vieles ist neu im Parkbad Gütersloh, angefangen bei der Technik und ausgewechselten Zu- und Ableitungen im Becken, über eine Holzterrasse, Sitzbänke und Cortenstahl-Hochbeete bis hin zum Pflaster und den drei Bäumen, die am Dienstag, 3. Juni, vor dem Becken eingepflanzt werden sollen. Lesen Sie auch: Freibad-Attraktion im Kreis Gütersloh vor dem Aus - sogar TV-Teams bei Rettungsaktion Das Ganze hat seinen Preis. &bdquo;Bei den Gesamtkosten werden wir am Ende wohl über 60.000 Euro liegen“, schätzt Olaf Köhler. Mehr als 20.000 Euro würden dabei durch ein Crowdfunding-Projekt getilgt, der Rest stamme aus Rücklagen und finanziellen Mitteln des Vereins. Arbeiten im Parkbad sollen bis Anfang Juli abgeschlossen werden Zu den Baukosten der seit dem 11. September 2023 laufenden Sanierung des Parkbads äußert sich die Stadt Gütersloh auf Nachfrage der &bdquo;NW“ zwar nicht. Dafür erklärt Baudezernent Albrecht Pförtner allerdings: &bdquo;Die Stadt geht derzeit davon aus, dass die Arbeiten im Parkbad bis Anfang Juli abgeschlossen werden können.“ Aktuell, so heißt es aus dem Gütersloher Rathaus, finden im Parkbad noch Restarbeiten statt, wie die Montierung von Edelstahlblechen als Übergang vom Boden zur Wand sowie zur Abdeckung der Dehnfugen im Becken. Parallel dazu würden um das gesamte Becken herum Pflastersteine verlegt. Außerdem könnte laut Albrecht Pförtner auch das Gütersloher Parkbad in diesem Sommer eine Abkühlung sorgen: &bdquo;Nach aktuellem Stand soll es aus technischer Sicht möglich sein, das Becken voraussichtlich im Juli wieder mit Wasser zu befüllen.“

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