Gütersloher Linken-Kandidatin deutlich: „Flughafen soll kein Militärstützpunkt werden“

Gütersloh. &bdquo;Ungerechtigkeiten gegenüber Mensch und Tier ertrage ich nicht“, dagegen gilt es vorzugehen, auch in kleinen Schritten. &bdquo;Wichtig ist doch, dass man überhaupt etwas tut, damit sich die Dinge zu einem Besseren bewegen&bdquo; erklärt Margit Dorn. Die 59-Jährige kandidiert als Direktkandidatin für &bdquo;Die Linke“ bei der vorgezogenen Neuwahl des Deutschen Bundestages am Sonntag, 23. Februar, im Wahlkreis 130 Gütersloh I. Sie ist noch nicht lange auf der politischen Bühne, ist 2020 in den Kreisverband der Linken eingetreten. &bdquo;Ich bin 2017 über das Bündnis gegen die Tönnies-Erweiterung zur Politik gekommen“, damals hatte sie eine Einwendung geschrieben, um die Schlachtkapazitäten des Konzerns einzudämmen. Auf einer Veranstaltung in Rheda-Wiedenbrück hat sie andere Aktivisten kennengelernt, hat Mitglieder der Linken kennengelernt und wurde eingebunden in die politische Arbeit. &bdquo;Ich habe mich sofort gut aufgehoben gefühlt.“ 2020 hat sie für die Kommunalwahl kandidiert. Ein Sitz im Gütersloher Stadtrat Mit einem Sitz ist Die Linke derzeit im Gütersloher Stadtrat vertreten, doch es ist still geworden um die Partei. &bdquo;Der Vorstand hatte sich zwischenzeitlich aufgelöst, ich selbst habe mich in 2023 zurückgezogen, weil ich viele andere Projekte hatte, um die ich mich gekümmert habe.“ Der neue Kreisvorstand hat sie gebeten, zu kandidieren. Margit Dorn ist wieder voll da, will Politik machen, denn &bdquo;Engagement ist wichtig“, auch wenn sie ihre Chancen bei der Wahl als gering einstuft: &bdquo;Ich bin realistisch.“ Lesen Sie auch: Liveticker zur Bundestagswahl im Kreis Gütersloh: Eklat von Volt-Kandidat bei Event Gütersloher Kandidatin ist auf Bauernhof aufgewachsen Margit Dorn ist auf einem Bauernhof in Bielefeld aufgewachsen, ihre Eltern haben Milchvieh gehalten. &bdquo;Es wurde grundsätzlich CDU gewählt. Das war gesetzt“, sagt Margit Dorn und schmunzelt. Sie selbst sei schon früh politisch gewesen, nur ohne Parteizugehörigkeit. Tier- und Naturschutz, das ist von Kindesbeinen an ihr Herzensthema. Sie ist Mitglied in zahlreichen Tierschutzvereinen und bei Fairleben. Als kaufmännische Angestellte arbeitet sie im Betrieb ihres Mannes Klaus-Dieter, der in seinem Gütersloher Unternehmen technische Bürsten für die Industrie produziert. Auch wenn Dorn viel Kontakt zu anderen Parteien und Lokalpolitikern hat, lautet das Fazit: &bdquo;Die Linke ist grundsätzlich die Partei, zu der ich tendiere.“ Mal unbequem zu sein, mal ein wichtiges Thema gesellschaftlich durchzuboxen, davor hat Margit Dorn keine Scheu. Was sie politisch für den Kreis Gütersloh umsetzen möchte? &bdquo;In Zeiten knapper Haushaltskassen muss die Kinder- und Jugendarbeit erhalten bleiben. Das ist wichtig.“ Auch Umweltschutz stehe auf der Prioritätenliste der Investitionen ganz oben. Gütersloher Kandidatin setzt sich für Tierschutz ein &bdquo;Der Tierschutz kommt in der Politik einfach zu kurz“, die Novellierung des Tierschutzgesetzes ist ihr wichtig, &bdquo;der ganzen Thematik muss einfach mehr Aufmerksamkeit gewidmet werden.“ Abschaffung von Tierversuchen, Transformation der Landwirtschaft, artgerechte Tierhaltung - all das fände sich im Parteiprogramm der Linken wieder. &bdquo;Die Linke hat gute Chancen, in den Bundestag zu kommen, ich hoffe, dass sie die fünf Prozent schaffen.“ Und für Gütersloh liegt Margit Dorn ein Thema ganz besonders am Herzen: Der Flughafen. &bdquo;Er soll kein Militärstützpunkt werden.“ Dagegen gelte es Mahnwachen abzuhalten und Bürger zu informieren. Ein funktionierender ÖPNV und grünere Innenstädte stehen ebenfalls auf der Liste der vorrangigen politischen Ziele. Margit Dorn wohnt mit ihrem Mann im Gütersloher Ortsteil Kattenstroth. Privat ist sie sportlich unterwegs. Das Auto wird ohnehin nur selten genutzt, aber die 59-Jährige mag es, zu joggen. &bdquo;In diesem Jahr habe ich mir den Hermannslauf vorgenommen“, erklärt Dorn. Sie geht leidenschaftlich gern schwimmen &bdquo;und vielleicht traue ich mich auch irgendwann mal an einen Triathlon ran.“ Lesen Sie auch: Die Pläne des Gütersloher FDP-Kandidaten: Private Altersvorsorge und weniger Bürokratie Gütersloher Kandidatin schließt Kandidatur im Herbst nicht aus Im Moment ist Wahlkampfzeit. Margit Dorn ist auf Podiumsdiskussionen anwesend, steht an Infoständen in Fußgängerzonen und diskutiert mit Bürgerinnen und Bürgern. Zwischendurch geht der Blick nach Berlin. &bdquo;Die Diskussion um die Asylregelung zeigt, wie sehr das Land gespalten ist.“ Menschen, die Angst um ihr Leben haben, müssen die Chance haben, Asyl zu bekommen, findet Margit Dorn. &bdquo;Mauern zu errichten wäre doch das Schlimmste überhaupt“, es würde die Falschen treffen, wenn man so vorginge. &bdquo;Es sind einige junge Menschen hier in Gütersloh dazugekommen“, erklärt Dorn zur Mitgliederentwicklung bei den Linken. Das motiviert. Eine Kandidatur zur Kommunalwahl im Herbst mag sie nicht ausschließen, &bdquo;darüber habe ich auch schon nachgedacht.“

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