Medizinische Versorgung

Gütersloher Krankenhäuser kümmern sich um verletzte Soldaten aus der Ukraine

Im Oktober wurden erstmals Soldaten aus der Ukraine nach Gütersloh eingeflogen. Nun wird laut Henning Matthes ein weiterer verletzter Ukrainer vor Ort versorgt.

Ukrainische Soldaten werden im Rahmen eines Bundesweiten Programms zur Versorgung auch nach Gütersloh gebracht. | © Symbolbild dpa

Ludger Osterkamp
02.02.2025 | 02.02.2025, 18:03

Gütersloh. In Gütersloher Krankenhäusern werden verletzte Soldaten aus der Ukraine behandelt. Wie Sozialdezernent Henning Matthes mitteilt, sei ein weiterer Soldat über das „MedEvac“-Programm aus dem Kriegsgebiet ausgeflogen worden und nach Gütersloh gekommen. Die beiden anderen kamen bereits im Oktober.

Das Verfahren folge einem festen Ablauf, so Matthes. Komme ein verwundeter Soldat nach Deutschland, stelle der Fachbereich Bevölkerungsschutz des Kreises Gütersloh über eine zentrale Koordinationsstelle in Köln eine Aufnahmeanfrage. „Sobald ein stationärer Platz in einer Gütersloher Klinik organisiert ist, werden die weiteren Schritte in die Wege geleitet.“

Etwa eine Woche vor der Ankunft erfolge die Meldung des Evakuierungsfluges. Die Ausländerbehörde werde informiert und beschaffe die aufenthaltsrechtlichen Dokumente. Damit die medizinische Versorgung von Anfang an gesichert sei, kümmere sich die Stadt – Abteilung „Beratung und Betreuung von besonderen Zielgruppen“ – gemeinsam mit dem Sozialdienst der Klinik um Meldeadresse, Anmeldung zur Krankenversicherung sowie die Beantragung von Leistungen beim Jobcenter.

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Sozialdezernent Henning Matthes teilt mit, dass ein weiterer Soldat aus dem Kriegsgebiet ausgeflogen worden und nach Gütersloh gekommen ist. - © Andreas Frücht
Sozialdezernent Henning Matthes teilt mit, dass ein weiterer Soldat aus dem Kriegsgebiet ausgeflogen worden und nach Gütersloh gekommen ist. | © Andreas Frücht

Weitergehende Versorgung erfolgt in Gütersloh

Matthes: „Dies ermöglicht, dass der Patient sofort krankenversichert ist, ohne in das Asylbewerberleistungssystem zu fallen.“ Das „MedEvac“-Programm läuft seit 2022. Nach Angaben der Bundesregierung handelt es sich meistens um Schuss- und Explosionsopfer, die in den ukrainischen Krankenhäusern erstversorgt und nach Stabilisierung für eine weitergehende Versorgung und den Flug in Partnerländer vorbereitet werden.

Ferner würden Patienten übernommen, die akut erkrankt seien und Behandlung benötigten, die es in ihrer Region mit zer- oder gestörter Versorgungsstruktur nicht mehr gebe. Matthes gab auch die aktuellen Flüchtlingszahlen bekannt. Demnach leben derzeit (Stichtag 17. Januar) 1.181 Flüchtlinge in Gütersloh. Aufnehmen müsste die Stadt eigentlich nur 615.

Durch die beiden Landesunterkünfte an der Englischen Straße und an der Flugplatz-Kaserne werden der Stadt aber 1.150 Plätze angerechnet. „Damit übererfüllen wir unsere Quote derzeit um 132 Prozent“, so Matthes, denn: Die Kapazität dieser Notunterkünfte wird 1:1 auf die Aufnahmeverpflichtung der Stadt angerechnet.

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Mehr als tausend Ukrainer in Gütersloh

In der Unterkunft Englische Straße (Kapazität 440 Plätze) sind aktuell 296 Geflüchtete untergebracht, fast alle aus der Ukraine. In der (Kapazität 700 Plätze) sind 316 Geflüchtete untergebracht, er rechne demnächst mit deutlich mehr, so Matthes. Im Regierungsbezirk sei Gütersloh die Stadt mit der höchsten Belegungskapazität. Die Zahl der Ukrainer in Gütersloh gab er mit 1.125 an.