Gütersloh. Die schönste Hilfe ist immer die, mit der niemand rechnet: Im Sommer berichtete die „NW“ über den Gütersloher Verein Wolkenschieber. Die 2012 gegründete Initiative hat sich der Begleitung von Kindern, Jugendlichen oder Familien nach der Erkrankung oder dem Tod eines Familienmitglieds verschrieben. Als rein spendenfinanzierter Vereine sind die zehn Freiwilligen um die mit einer halben Stelle beschäftigte Linda Hüllbrock stets auf wohlwollende finanzielle Unterstützung angewiesen.
Umso größer ist die Freude bei den Wolkenschiebern, als kurz nach Erscheinen des „NW“-Artikels das Telefon in den Räumlichkeiten an der Winkelstraße klingelte. Am anderen Ende der Leitung war der Kuratoriumsvorsitzende der in Bad Rothenfelde ansässigen Risken Family Foundation in Person von Dirk Leiendecker.
Wie so viele andere Leser auch, nahm der mittlerweile im Ruhestand befindliche ehemalige Versmolder Geistliche Anteil an den oftmals tragischen Schicksalen der vom Verein Wolkenschieber betreuten Familien, Kindern und Jugendlichen.
Spende in Höhe von 30.000 Euro in Gütersloh übergeben
Um die Trauerarbeit auch im kommenden Jahr fortsetzten zu können, sicherte der Kuratoriumsvorsitzende im Namen der Vorstandsvorsitzenden Silke Risken eine Spende in Höhe von 30.000 Euro zu. Jetzt traten die beiden zur Übergabe des symbolischen Schecks die Reise nach Gütersloh an. „Das ist ein Glück für uns. Damit ist das kommende Jahr gesichert“, sagte Elisabeth Schultheis-Kaiser vom Verein Wolkenschieber und konnte die gigantische Unterstützung kaum fassen.
„Für so eine Summe müssen wir sonst sehr viel tun, das ist mühsame Arbeit. Vielen herzlichen Dank“, pflichtete Linda Hüllbrock der Kollegin bei. Die Summe reicht nicht nur zur Finanzierung des Jahresetats 2025, sondern auch für die inhaltliche Aufwertung der Räume.
„Wir wollen eine Traueroase für Jugendliche einrichten. Unser kleines Besprechungszimmer ist optisch und inhaltlich mehr für Kinder gedacht“, erläuterte Linda Hüllbrock.
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Erster Berührungspunkt mit Gütersloh
Für die im Sommer 2023 von Silke und ihrem Mann Oliver Risken gegründete Risken Family Foundation war die Spendenübergabe im Übrigen der erste Berührungspunkt mit der Kreisstadt. „Seit der Gründung setzten wir uns für sozial benachteiligte oder in Not geratene Kinder und Jugendliche ein. Uns geht es um Chancengleichheit für alle. Niemand soll aufgrund des familiären Umfeldes benachteiligt werden“, erläuterte die Vorstandsvorsitzende den bislang bei Projekten in Bad Rothenfelde, Versmold oder Dissen umgesetzten Grundgedanken.
Hinter der Risken Family Foundation steckt mit der ebenfalls in Bad Rothenfelde ansässigen Heristo Aktengesellschaft als Nachfolger der 2005 umfirmierte ehemalige Stockmeyer-Verwaltungs-AG ein finanzkräftiger Firmenverbund.