Wie Bielefeld und Paderborn

Wie attraktiv ist die Gütersloher Innenstadt? Zahl der Passanten soll gemessen werden

Die Stadt will bis zum Weihnachtsmarkt ein Zählsystem installiert haben, um zu wissen, wie viele Passanten täglich die Innenstadt besuchen. Das steckt dahinter.

Mal mehr, mal weniger: Wie viele Besucher es genau sind, könnte die Stadt demnächst fortlaufend erfahren. | © Andreas Frücht

Ludger Osterkamp
18.10.2024 | 18.10.2024, 17:54

Gütersloh. In Gütersloh werden bald die Innenstadt-Besucher gezählt. Die Stadt hat vor, spätestens zum Weihnachtsmarkt, das Zählsystem installiert und in Betrieb genommen zu haben. Im September habe sie die Maßnahme ausgeschrieben.

Gütersloh lässt sich das System einen mittleren fünfstelligen Betrag kosten. Vor anderthalb Jahren hatten die Ratsfraktionen einstimmig die Mittel dafür freigegeben. Zu wissen, wie viele Passanten in die City kommen, sei hilfreich, um sie attraktiver zu gestalten.

Die Stadttöchter Gütersloh Marketing und Concept GT nennen das ein „zukunftsfähige Innenstadt“. Eine solche müsse geplant und entwickelt werden. Dafür brauche man eine solide Datenbasis, auch Investoren, potenzielle Kundenmagneten und die Eigentümer der Handelsimmobilien seien an solchen Daten sehr interessiert. Wann ist die Passantenfrequenz hoch, wann niedrig? Wie beeinflussen Veranstaltungen, Baumaßnahmen, Wetter die Zahlen? Andere Städte wie Bielefeld und Paderborn messen das schon lange.

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Messung ist anonymisiert und datenschutzkonform

Beabsichtigt ist, die Technik für die Messung an zwölf Eingängen zur Innenstadt anzubringen. Sie besteht aus Bewegungssensoren und Laser-Radar. Sie sind in der Lage, ziemlich exakt die Zahl der Personen zu erfassen. Das Ganze geschehe datenschutzkonform, versichert die Stadt. Alles sei anonymisiert, Rückschlüsse auf einzelne Personen seien nicht möglich.

Das gelte auch für den zweiten Schritt, den die Stadt im Sinn hat. Demnach will sie prüfen, ob Wlan- und Bluetooth-Sensoren die Möglichkeiten der Auswertung noch verbessern. Diese Sensoren empfangen Signale von Smartphones und anderen mobilen Geräten und ermöglichen so, Bewegungsprofile und Besucherströme zu verfolgen.

Was ist die Hauptlaufrichtung? Wie viele Personen gehen von A nach B, und zu welchen Zeiten? Auch aus solchen Daten lasse sich einiges herleiten, was für die Entwicklung der Innenstadt aussagekräftig wäre.

Jährliche Folgekosten von rund 3.000 Euro

Um wenigstens grobe Daten zu haben, behalf sich die Stadt bislang händisch. Einmal im Jahr stellte sie Helfer an verschiedenen Stellen der City auf und drückte ihnen ein Zählgerät in die Hand, dessen Knopf sie immer dann zu drücken hatten, wenn ein Passant vorbei kam.

Um eine Entwicklung über die Jahre hin beurteilen zu können, passierte das stets an zwei Tagen der ersten Septemberwoche. Die Aussagekraft dieser Zählung war immer begrenzt, erst recht, wenn es an beiden Tagen dauerregnet.

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Das neue System ist daher deutlich besser, es liefert permanent Daten. Bezahlt wird die Maßnahme aus Mitteln des „Smart City“-Programms. Die jährlichen Folgekosten sind mit rund 3.000 Euro veranschlagt.