Mit vielen Fotos: 12.000 Gäste feiern in Gütersloh großes Miele-Jubiläum

Gütersloh. 2.000 Torten in Miele-Rot. Eine Strand-Bar. Live-Musik. Die WDR-Maus. Hüpfburgen. Ein Bühnen-Programm mit Live-Schalte zu anderen Standorten von Lehrte über Salzburg bis Amsterdam. Öffnung der blitzeblanken Werkshallen, Rundgänge, Vorführungen, Mitmachaktionen. Die Art und Weise, wie Miele am Samstag sein 125-jähriges Bestehen feierte, begeisterte. Rund 12.000 Gäste feierten bei perfektem Wetter allein am Stammsitz in Gütersloh mit. Dass Miele gerade eine schwierige Zeit durchmacht und am Vortag ein Schrumpfungsprogramm verkünden musste – das rückte am Samstag in den Hintergrund. Dem Familienunternehmen gelang es, an seinen deutschen Standorten und ausländischen Niederlassungen ein verbindendes Jubiläumsfest zu feiern. Mehr als 22.000 Menschen, verteilt auf 49 Länder dieser Welt, feierten mit ihren Familien zusammen, trotz zum Teil vieler tausend Kilometer Distanz und trotz Zeitverschiebung. Eine große gemeinsame Miele-Welt. Miele-Geschäftsführer schlendern über das Gütersloher Firmengelände Markus Miele und Reinhard Zinkann, die beiden geschäftsführenden Gesellschafter, begaben sich mit ihren Familien unters Volk. Sie schlenderten übers Gelände, schüttelten Hände, lächelten für Selfies und hatten allen Grund, glücklich zu sein. Miele hatte vormittags Ähnliches bereits im Werk Bielefeld erlebt, Zinkann in Oelde. Die Stimmung überall: blendend. Auf der Bühne stehend, gelang es den beiden sogar, einen Geburtstagschor zu orchestrieren: &bdquo;Happy Birthday, Miele!“ Mehr als 300 Kollegen hatten ein Jahr daran gearbeitet, dieses Gemeinschafts-Ereignis auf die Beine zu stellen. Es hat sich gelohnt. Glückwünsche aus aller Welt wurden in einem digitalen Gästebuch gesammelt. Die Wege zwischen den Werkshallen wurden zu Flaniermeilen, mit Abstecher-Gelegenheiten zu jenen Hallen und Produktionseinheiten, die man immer schon mal hatte erkunden wollen und die sich bestens vorbereitet zeigten. Im Presswerk, dieser Halle von enormer Dimension, waren Vorführungen zu sehen: Facharbeiter zeigten, was sie tun und was sie können. Dazu: Info-Tafeln, Erläuterungen, Schaustationen und haushohe Pressen, die in der Lage sind, 1.600 Tonnen Pressdruck auszuüben. Der &bdquo;Miele-Strumpf-Test“ Manche Maschinen verrichteten in gedrosseltem, zuschauerfreundlichem Tempo ihre Arbeit: High-Tech, die auch langsam kann. Daneben, ums Eck, stand Rafael Pugowski aus der Aggregat-Vorfertigung und demonstrierte das, was tatsächlich &bdquo;Miele-Strumpf-Test“ heißt. Mit einer aufgeschnittenen Damenstrumpfhose streifte er durch jede einzelne Wäschetrommel, alle 15 Sekunden eine. Bleibt die Feinstrumpfhose hängen, zieht gar Fäden, poliert Pugowski mit Schleifpapier nach oder sortiert die Trommel gänzlich aus: Handarbeit trotz aller Hochtechnik. Währenddessen schnurrten auf der gegenüber liegenden Seite lautlos die Flurförderfahrzeuge, das fahrerlose Transportsystem, durch einen abgetrennten Gang und präsentierten besondere Produkte: die Holzbottich-Waschmaschine (1902 bis 1939), die Metallbottich-Waschmaschine (1937 bis 1977) oder die jüngeren Modelle. Lesen Sie auch: Entscheidung gefallen - Stellenabbau bei Miele ohne betriebsbedingte Kündigungen Musiker aus der Nachbarschaft statt Helene Fischer Ein paar Hallen weiter ging Karsten Bröker, bei Miele in der Immobilienabteilung (Real Estate) beschäftigt, mit seiner Familie durch die Gießerei, diesen seit 1907 bestehenden Betriebsteil. Gewaltige Öfen stehen hier, schmelzen Metalle und liefern den Rohstoff, Grauguss, für die jeweils zwölf Kilo schweren Lagerkreuze und Kontergewichte. Die Kinder Jara (9) und Finja (12) staunten ebenso wie ihre Mutter Sandra. Draußen hatte unterdessen längst die Rockmusik-Coverband &bdquo;Burning Guitars“ aus Verl die Bühne betreten, beschallt Teile des Geländes, gedimmt aus Boxen. Hier, bei Miele, tritt keine Helene Fischer (wie bei Nobilia) und kein Roland Kaiser (wie bei Hagedorn) auf, sondern eine Musikergruppe aus der Nachbarschaft. Es wirkte sympathisch, passend zur Atmosphäre dieses Festes. Die Ansprache wird live an alle Standorte gestreamt Zuvor hatten auch keine Profi-Moderatoren die Begrüßung und den Anfang des Bühnenprogrammes moderiert. Christina Stridde (aus der Personalplanung) und Robert Dustmann (aus dem Marketing) übernahmen das, interviewten Markus Miele und Reinhard Zinkann. Die beiden Chefs der vierten Familiengeneration antworteten teils auf englisch, teils auf deutsch, ihre gemeinsame Ansprache wurde live an alle Standorte gestreamt. &bdquo;Wow, ist das voll hier“, war der erste Satz Mieles, als er die Menge erblickte. Seit 125 Jahren gelte für Miele das Motto &bdquo;Immer besser“, das werde auch weiter so bleiben. Hinter ihm waren einige bedeutende Produkte der Firmengeschichte aufgebaut, darunter das älteste noch existierende Produkt der Firma: ein Exemplar der Buttermaschine &bdquo;Meteor“, die Miele 1901 auf den Markt brachte. Gleich daneben: die Spülmaschine von 1929, damals die erste in Europa, und der Waschtrockner T 4690, im Jahre 1967 eingeführt und ebenfalls der erste seiner Art. In Shanghai feierten sie anders als in Amsterdam &bdquo;Diese Produkte sind Teil unseres Lebens und unserer eigenen persönlichen Geschichte““, sagte Miele. Die Beschäftigten, die halfen sie herzustellen, seien Teil einer großen Familie, &bdquo;sie alle haben dazu beigetragen, Miele zu dem zu machen, was es heute ist.“ Jeder sei aufgerufen, diese Unternehmenskultur zu erhalten, sagte Zinkann: &bdquo;Together and united as one Miele global team“. Die Vorstandsmitglieder schickten via Leinwand Eindrücke und Grüße: Olaf Bartsch von der Feier in Lehrte, Rebecca Steinhage von der in Salzburg, Stefan Breit aus Unicov, Axel Kniehl aus Amsterdam. Auch dort wurde gefeiert, mit der Miele-Geburtstagstorte, direkt am Wasser und mit DJ im alten VW Bulli. Woanders gab es andere Ideen: In Shanghai präsentierte die Firma ihren Gästen das &bdquo;Miele Home“, eine Galerie mit Kunstwerken in Kombination mit Hausgeräten. Gruppenfotos, zum Teil per Drohne aufgenommen, werden nach den Events zu einem großen Miele-Logo zusammengesetzt. Coppenrath & Wiese verschenkt 2.000 Torten Vor der Bühne saßen die Familienangehörigen der Gesellschafter aus vielen Generationen: Karin und Peter Zinkann mit Enkel Felix und Schwiegertochter Amelie, Karin Miele mit den Enkeln Paula und Moritz und Schwiegertochter Katja. Kusinen und Vetter saßen dabei, weitere Verwandtschaft, langjährige Geschäftsführer wie Horst Schübel. Wie alle anderen sahen sie auf der großen Leinwand ein Video von all den Jubiläumsfeiern, die in den vergangenen Tagen schon in Hongkong, Norwegen, Portugal oder Kanada gelaufen waren, und wie alle anderen hörten sie, was Tobias Wulfmeyer, Culinay Manager der Vertriebsgesellschaft Deutschland, zu berichten wusste: Dass Coppenrath & Wiese die 2.000 Torten nicht etwa verkauft, sondern geschenkt hatte. Miele und Zinkann gelang es, die drei Kerzen auf den Zahlen 1, 2 und 5 mit einem gemeinsam kräftigen Puster auszublasen: Start für das Aufschneiden in 24.000 Stück Torte, mehr als Miele Beschäftigte hat. Ein schmackhaftes Jubiläumsfest, das war es in der Tat.

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