Die schönsten Fotos: Tausende Besucher bei großem Event in der Gütersloher Innenstadt

Gütersloh. Die Langenachtderkunst mit der DJK-Tanzsportgruppe Gruppe &bdquo;Melange“ beginnen zu lassen, war schön programmatisch. Denn es erwartete die zahlreichen Besucherinnen und Besucher ein gemischtes Angebot an bildender Kunst, Musik, Theater und Tanz. Schon bevor die Tänzerinnen, danach auch die Red Angels vom GTV, auf dem Berliner Platz begannen, waren an dessen Rand Schüler der Martinschule Rietberg am Werken und stellten ihre Figuren aus, die sie in verschiedenen Lebenssituationen zeigten. Die Figuren wurden aus alten Bodendielen geschaffen und später beleuchtet. Dann hatten die Besucher wieder die Qual der Wahl. Den Nummern im Programmheft nachgehen: ein ziemliches Zickzack. Oder nahe gelegene Orte nacheinander aufsuchen. Manche werden gezielt nur bestimmte Ziele angesteuert haben, andere ließen sich durch den Abend treiben. Anhaltspunkte, um an bestimmten Punkte anzuhalten boten sich reichlich. Und dabei waren auch immer mal wieder Zusammenhänge zwischen den Stationen herzustellen sowie interessante Linien zu erkennen. So waren zum Beispiel erstmals und zudem ganz neue Gebäude jenseits der Bahnlinie mit im Spiel, Stayery mit &bdquo;ART by MUM“ und die Innovationsmanufaktur, wo Gottfried Müller und Jui Jah Fari durch Naturprinzipien angeregte und digital generierte Bilder vorstellten. Zum ersten Mal dabei: Die Schlüter-Villa Mit der Schlüter-Villa von 1888 war auch ein altehrwürdiges älteres Haus zum ersten Mal dabei. Kunstsammler Thomas Heinrich war durch den vorjährigen Tag des Denkmals darauf gekommen, hatte den Eigentümer gefragt und gleich eine Zusage bekommen. So präsentierte er in den Räumen, die zurzeit renoviert werden, Rose Lichtenberger, Frank Schmidts, Andres Enzo Wurg und seine Neuentdeckung Gerhard Brendler. Eine Entdeckung gab es auch in der Sparkassen-Galerie: Arbeiten von Herbert Benedikt aus der Wiener Schule der Phantastischen Kunst, den es einst nach Neu-Beckum gezogen hatte und der hier von Werken Woldemar Winklers eingerahmt wurde. Das Stadtmuseum hatte Arbeiten alt bekannter heimischer Künstler wieder ans Licht gehoben: Wolfgang Norden, Friedemann Purbs, Gisela Schuto, Herward Tappe. Hellblaues Licht strahlte der &bdquo;Lichtbringer des Wattenmeeres“ aus. Das langsam durch die City rollende Wesen streckte Laute murmelnd seine Augen den Passanten entgegen, die auch gern mal ein Selfie mit ihm machten. Schüler des Städtischen Gymnasiums widmeten sich dem Postkolonialismus Schlangen bildeten sich zeitweilig vor den, vom Harsewinkeler Team Wilhalm am Eiscafé Pink Pinguin aufgestellten, im &bdquo;Art-Dekló-Stil“ entworfenen Klo-Häuschen. Die daran beteiligte Simone Beckmann hatte das Bistro &bdquo;Maries“ bis zum WC mit Bildern bestückt. Eines ernsteren Themas, des Postkolonialismus, hatte sich der Projektkurs Geschichte des Städtischen Gymnasiums gemeinsam mit Geschichtswerkstatt, Stadtarchiv und Stadtmuseum angenommen. Es ging dabei durch einen Vorhang aus Zeitungsannoncen über die Gütersloher Kolonialwarengeschäfte. Harter Schnitt: &bdquo;Die Zeitungsente / schwimmt prahlerisch auf Papier / Bedienungsware“ hat Hartwig Kuhn auf eine Papierarbeit von Petra Kuhn getextet. Arbeiten des Ehepaars waren bei art colori ausgestellt. Im dahinter liegenden Atelier Volker Schütz ließen sich neue farbige Bilder von Nicola Steffen anschauen. Und wieder eine Verbindungslinie: H. T. Manfred Zimmermanns &bdquo;Flower- Power“ in Fine-Art-Fotografien (Fine-Art gab es auch bei Frank Bergmann und Andrea Lüdeke: &bdquo;Power of Colour“) im Standesamt begegnete den Besuchern auch auf malerische Art in den Arbeiten von Alexandra Sonntag bei Siedenhans & Simon. Graffiti-Wettbewerb auf dem Dreiecksplatz Die bildende Kunst hatte diesmal besonderes Gewicht. Auch in der Stadthalle, im Theater, im &bdquo;Bambi“, in der Weberei, im Klangfarbenhaus, in der Schule für Kunst & Musik, in der Apostelkirche (&bdquo;Gützilla“), bei Artvertise und an weiteren Stellen war sie anzutreffen. Auf dem Dreiecksplatz traten Graffiti-Künstler gegeneinander an. Am Ende gewann Tobi vor Mattes diesen Wettbewerb, der vor allem jüngeres Publikum anzog. Die Bürgerbühne spielte auf drei Plätzen, der Bachchor sang in der Martin-Luther-Kirche, während aus dem Alten Amtsgericht die vorteilhaft dorthin verlegte &bdquo;Lange Nacht der Tasten“ ertönte. Doris Pieper von der Bürgerstiftung (die Christine Brands erstaunliche Papierkunst darbot) und Lena Jeckel , Leiterin des Fachbereichs Kultur, hatten zur Halbzeitbilanz nur positive Rückmeldungen erhalten. Gäste von auswärts hätten sich über die Gütersloher Veranstaltung informiert. Ob diese wegen der Fülle des Angebots nicht auf zwei Nächte erweitert werden könne, sei von Besuchern ebenfalls gefragt worden. Rock-Oper im Restaurant &bdquo;Mein Thai“ &bdquo;Geht weiter, die wollen doch Publikum“, hieß es im Gedränge am Gartentor zum Restaurant &bdquo;Mein Thai“. Dort luden Gudrun Elpert-Resch und Frank Salomon-Neumann mit ihrem Rock-Oper-Ensemble in die &bdquo;Bar zum Rosa Kakadu“ ein: &bdquo;Meine Damen und Herren, verehrte Diversitäten.“ Eine Kunst-Nacht der Melange eben. Alle Gütersloher Highlights noch einmal im Überblick

Meistgelesen