Hunderte neue Arbeitsplätze in Gütersloh – die meisten davon beim Unternehmen Schüco

Gütersloh. Im Gewerbegebiet gegenüber vom Flughafen läuft die Vermarktung der Grundstücke vielversprechend. Bis zu 800 Jobs könnten dort in den nächsten Jahren entstehen, schätzt Albrecht Pförtner, Geschäftsführer der Gewerbepark Flugplatz Gütersloh GmbH. Davon entfielen allein 600 auf den Hauptnutzer, die Firma Schüco. In der ersten Hälfte kommenden Jahres werde Schüco den Spatenstich setzen. Die Flugplatz GmbH und ihre Gesellschafter hatten am Dienstag eingeladen, um über den Fortschritt in diesem Gebiet zu berichten. Demnach sei die Erschließung des Geländes in vollem Gange. Parallel laufe die Vermarktung der Flächen. &bdquo;Wir sind mit mehreren Interessenten im Gespräch“, sagt Pförtner. Neben Schüco, das im vergangenen Jahr 100.000 Quadratmeter (zehn Hektar) kaufte, hat die GmbH inzwischen ein zweites Grundstück veräußert. Die Marienfelder Firma MW Haustechnik, ein Sanitärunternehmen, plant die Verlegung seines Betriebes an die B 513. Es hat sich eine Fläche von 6.851 Quadratmetern gesichert. Derzeit noch an der Justus-Liebig-Straße im Gewerbegebiet Marienfeld ansässig, will die Firma Anfang nächsten Jahres mit dem Bau des neuen Firmensitzes beginnen. Vier Grundstücke auf dem Areal sind aktuell noch zu haben Die Nutzer weiterer vier Grundstücke sind noch offen. &bdquo;Grundsätzlich sind alle noch zu haben“, sagt Pförtner. Nach einer Phase der Zurückhaltung spüre man jetzt wieder das wachsende Interesse der Firmen. Gegebenenfalls sei auch denkbar, die vier Grundstücke weiter zu parzellieren. Zu den Auswahlkriterien gehöre auch die Art der Firma. Pförtner: &bdquo;Was passt hier gut hin, was passt zu unserer Wirtschaftsstruktur? Auch darauf achten wir.“ 32 Hektar umfasst das Gewerbegebiet, davon sind knapp über 17 Hektar Netto-Bauland. Der Rest entfällt auf Verkehrs- und andere Flächen. Bei der Erschließung geht es zügig voran, heißt es. &bdquo;Im Spätsommer sind wir damit weitgehend durch“, sagt Bauleiter Noel Borrmann von der Firma Gröschler. Derweil ist die Firma Röver im Begriff, die Schmutz- und Regenwasserkanäle zu verlegen, 7.000 Quadratmeter Fahrbahn zu bauen. &bdquo;Auch bei uns läuft es gut“, sagt Geschäftsführer und Diplom-Ingenieur Klaus Tophinke. Zwei Zufahrten wird es zum Gewerbegebiet geben: Eine gegenüber der Zufahrt zum ehemaligen Flughafen, eine gegenüber der Straße zum ehemaligen Impfzentrum. Beide, sagt Tophinke, bekommen Ampeln. Das Gebiet mit den kleineren Parzellen wird von zwei Stichstraßen mit Wendehammern erschlossen. Sie treffen sich nicht, sondern sind nur mit einem Rad- und Gehweg verbunden. Der Weg auf den Nottebrocksweg führt mitten durch das Schüco-Areal Der Nottebrocksweg, der das Gebiet in der Mitte teilt, wird von der B 513 aus abgesperrt; er ist es jetzt schon. Stattdessen führt künftig eine Straße mitten durch das Schüco-Areal auf den weiteren Verlauf des Nottebrockswegs. Diese Straße wird laut Pförtner öffentlich und in beide Richtungen befahrbar sein. Lesen Sie auch: Umweltgift auf Flugplatz in Gütersloh - das bedeutet der Fund für das Gewerbegebiet Dieser Wunsch sei von den Anliegern auf einer Versammlung geäußert worden. Verständigt habe man sich darauf, die Situation anfangs im Blick zu behalten. Sollte sich erweisen, dass zu viel Verkehr über den Nottebrocksweg läuft, womöglich sogar Lkw ihn nutzen, binde man ihn ab. Die Gewerbepark Flugplatz GmbH wird von drei Gesellschaftern getragen, den Kommunen Gütersloh (70 Prozent), Harsewinkel (20 Prozent) und Herzebrock-Clarholz (10 Prozent). Gemeinsam, so Pförtner, investieren sie 15 bis 20 Millionen Euro in die Entwicklung des Gebietes. Erlös aus Grundstücksverkäufen deckt ungefähr die Kosten der GmbH Das decke alle Kosten ab, inklusive der getätigten Grundstückskäufe. Die GmbH bietet diese Flächen nun zum Preis von 92 Euro pro Quadratmeter an, &bdquo;ein Wort zum Sonntag“, so Pförtner. Allerdings gebe das die Marktlage und die Qualität dieser Flächen her. Der Erlös aus den Grundstücksverkäufen decke somit ungefähr 1:1 die Kosten der GmbH ab, hieß es. Darauf komme es aber letztlich nicht an, sagte Sabine Amsbeck-Dopheide, Bürgermeisterin von Harsewinkel. &bdquo;Der Gewinn liegt in den Arbeitsplätzen, die hier geschaffen werden.“ Amsbeck-Dopheide, Güterslohs Erster Beigeordneter Henning Matthes und Sven Rose, Vertreter der Gemeinde Herzebrock-Clarholz, bezeichneten das Projekt als sehr bedeutend für ihre jeweilige Kommune. &bdquo;Es trägt zu einer funktionierenden Wirtschaftsstruktur bei“, sagte Amsbeck-Dopheide. Hat sich die US-Army auf der anderen Seite des Geländes entschieden? Mit Blick auf die andere Seite der Marienfelder Straße sagte Matthes, er erhoffe sich davon &bdquo;eine gelungene Blaupause für weitere Entwicklungen“. Vom US-Militär, das ein Auge auf das ehemalige Flugplatzareal geworfen hat, gebe es allerdings nichts Neues zu vermelden. &bdquo;Wir hängen da in der Luft“. Informationen flössen spärlich beziehungsweise gar nicht. Das Größenpotenzial dort wäre um ein Vielfaches höher: Von den dort 340 Hektar wären rund 80 Hektar Netto-Gewerbefläche. Zukunftsmusik. Aktuell hat die Flugplatz GmbH mit ihren Gesellschaftern das Gebiet Nord im Fokus Wann es komplett bezogen sei? &bdquo;Schwer zu sagen. In vier bis fünf Jahren vielleicht“, sagt Pförtner.

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