Stellenabbau bei Gütersloher Unternehmen Miele: Stadt will den Beschäftigten helfen

Gütersloh. Die Stadt Gütersloh will sich bemühen, die Auswirkungen des Stellenabbaus bei Miele zu mildern. Das teilt der Erste Beigeordnete Henning Matthes mit. &bdquo;Die Nachrichten von Miele waren ein echter Schock“, so Matthes. &bdquo;Die Stadtverwaltung ist sich der Tragweite dieser Situation bewusst und nimmt sie sehr ernst. Wir stehen in engem Kontakt mit der Geschäftsführung von Miele, um die Auswirkungen dieser Entscheidung zu verstehen und zu diskutieren, wie wir die betroffenen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter unterstützen können.“ Miele hatte angekündigt, 2.700 Stellen abzubauen oder zu verlagern, davon mindestens 700 in Gütersloh. Bis zum Jahr 2027 und bis auf kleinen Rest würde die Fertigung von Waschmaschinen aus Gütersloh abziehen und nach Polen verlagert. &bdquo;Miele ist ein wichtiger Teil unserer Stadtgesellschaft hier in Gütersloh“ Miele sei nicht nur ein weltweit renommiertes Unternehmen, &bdquo;sondern auch ein wichtiger Teil unserer Stadtgesellschaft hier in Gütersloh“, so Matthes. &bdquo;Die Nachricht von den Entlassungen trifft uns deshalb tief. Wir werden uns mit der Arbeitsagentur für Arbeit, anderen Unternehmen in der Region und sozialen Einrichtungen zusammensetzen, um ein Netzwerk der Unterstützung zu schaffen.“ Und weiter: &bdquo;Gemeinsames Ziel muss es sein, den Betroffenen so schnell wie möglich neue Perspektiven und Beschäftigungsmöglichkeiten zu bieten und sie in dieser Übergangsphase zu begleiten, wo dies nötig ist.“ Lesen Sie auch: Stellenabbau bei Miele - emotionale Worte nach Ankündigung Was kann die Stadt Gütersloh tun? Die aktuelle Situation mache ihm Sorgen, so Matthes. Ihn bewege die Frage, was die Stadt tun könne, um den Wirtschaftsstandort Gütersloh zu sichern. Es gelte, ein attraktives Umfeld für bestehende und neue Unternehmen zu erhalten, um Arbeitsplätze zu sichern und neue zu generieren. &bdquo;Vor Ort – da wir als Kommune ja auch in einer wirtschaftlich extrem angespannten Situation stecken – sind unsere Handlungsmöglichkeiten aber gleichzeitig sehr begrenzt: Es braucht schnell klare Konjunkturimpulse des Bundes, und es braucht weniger bürokratische Hürden durch gesetzliche Vorgaben“, so der Beigeordnete. Thorsten Klute: &bdquo;Ich bitte die Unternehmensfamilie von weiteren Planungen abzusehen“ Auch Teile der heimischen Politik sehen die Pläne von Miele mit Sorge, den Schwerpunkt der Produktion von Waschmaschinen von Gütersloh nach Polen zu verlegen. &bdquo;Der Abbau von 700 Stellen bei Miele, und mittelfristig vermutlich noch deutlich mehr, wären ein schwerer Schlag für die Wirtschaft und die Arbeitswelt hier in unserer Heimat“, schreibt der Landtagsabgeordnete Thorsten Klute (SPD) in einer Mitteilung. Daher sei es gut, wenn von Gewerkschaftsseite nun Alternativen entwickelt würden. Klute weiter: &bdquo;Ich bitte die Unternehmensfamilie von weiteren Planungen zunächst abzusehen und betriebswirtschaftliche Alternativkonzepte gut auf ihre Tragfähigkeit zu überprüfen. Wir brauchen nun Offenheit und ein Bekenntnis zum Standort Gütersloh.“ Thorsten Klute lädt nun seine Landtagskollegen Wibke Brems (Grüne) und André Kuper und Raphael Tigges (beide CDU) ein, &bdquo;fraktionsübergreifend mit Regierung und Opposition an einem Strang zu ziehen, um in dieser schwierigen Lage das Beste für unsere Heimat zu erzielen“. Gitte Trostmann: &bdquo;Die Marke Miele steht für faire Produkte made in Gütersloh“ Für Gitte Trostmann, Vorsitzende der Grünen-Fraktion im Gütersloher Stadtrat, ist der geplante Arbeitsplatzabbau &bdquo;für die betroffenen Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen, die Region und nicht zuletzt für die Stadt Gütersloh ein herber Schlag“. Die Entscheidung der Firma Miele, viele Bereiche der Produktion nach Polen zu verlegen, sei kein gutes Zeichen für die deutsche Wirtschaft. &bdquo;Die Marke Miele steht für faire Produkte made in Gütersloh, dieses Image sehen wir in Gefahr“, so Trostmann. Nach den guten Ergebnissen der Corona-Jahre sei abzusehen gewesen, dass es nicht immer weiter bergauf gehen kann. Zudem treffe der Druck von Inflation und globaler Krisen auch Miele. &bdquo;Dennoch haben wir bis zuletzt erwartet, dass für diese magereren Jahre Vorsorge getroffen worden wäre und der traditionelle Produktionsstandort Gütersloh es wert wäre, hier weiter zu investieren“, heißt es abschließend in der Stellungnahme.

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