Gütersloher Familie lässt Haus sanieren und lebt seit Wochen auf Baustelle

Gütersloh. Es ist das Abenteuer ihres Jahres: Innerhalb weniger Monate lässt Familie Noack ihre Altbau-Immobilie in Gütersloh komplett energetisch sanieren. Das Besondere: Die sechsköpfige Familie wohnt währenddessen auf der Baustelle. Und die hat in ersten Wochen einige Überraschungen parat. Das Haus am Damaschkeweg in Sundern aus dem Baujahr 1961 ist mittlerweile komplett eingerüstet. Der große, gelbe Baukran überragt alle anderen Häuser der Siedlung und ist schon von weitem zu sehen. &bdquo;Das Leben auf der Baustelle ist zwar nicht so schlimm wie befürchtet", sagt Mutter Anna Noack und lacht, &bdquo;aber es vor allem mit vier Kindern ist es schon ziemlich trubelig und man muss flexibel sein." Gütersloher reduziert Job bei der Bertelsmann Stiftung für einige Monate Jeden Morgen erwartet die Familie etwas neues. Jeden Morgen stehen neue Handwerker vor der Tür; teilweise von mehreren Firmen gleichzeitig. Neue Fragen, die beantwortet werden müssen, neue Entscheidungen die anstehen. Oft ziemlich spontan. Erst vor wenigen Tagen musste die Familie in einer Nacht- und Nebelaktion die neue Küche fürs Dachgeschoss planen. Zwar stand das eigentlich noch gar nicht auf ihrem Zeitplan. Der Ausbau schreitet dort aber zügig voran. Die neuen Räume wie Bad, Küche und Schlafzimmer sind bereits zu erahnen – und in Kürze werden die Leitungen verlegt. Deshalb muss zumindest die Aufteilung der Küchengeräte schon jetzt geplant werden. &bdquo;Also haben wir uns einfach abends um elf noch dran gesetzt", berichtet Martin Noack. Während seine Frau Anna ihrem Job als Projektmanagerin im Kommunalen Integrationszentrum des Kreises Gütersloh auch während des Bauprojekts weiter nachgeht, hat Martin Noack seinen Job bei der Bertelsmann Stiftung von Mai bis Dezember auf die Hälfte reduziert. Gewitter und ein Haus ohne Dach: "Da bekommt man schon Angst" Die ersten Fortschritte am Haus sind mittlerweile sichtbar. Die alten, schwarzen Dachziegel sind weg. Das Dach der Noacks leuchtet jetzt schon von weitem in rot. Allerdings musste die Familie auch dabei improvisieren. &bdquo;Die Ziegel, die wir uns ausgesucht haben, hätten erst in sechs bis acht Wochen geliefert werden können", sagt Anna Noack. So lange hätte die Baustelle nahezu stillstehen müssen. Keine Option für die &bdquo;Bauherren". Also musste kurzerhand eine neue Variante her. Knapp drei Wochen war das Dach der Noacks übrigens komplett ab. Zu einem ziemlich ungünstigen Zeitpunkt, wie sich herausstellte. Denn genau in der Phase gab es in Gütersloh gleich mehrere Sommergewitter inklusive Starkregenfällen. &bdquo;Da bekommt man schon Angst", gibt Martin Noack zu, &bdquo;ein paar hundert Meter von unserem Haus ist tatsächlich auch ein riesiger Baum bei einem Sturm umgekracht." Die Familie hat Glück. Zwar tropft einmal Wasser ins Treppenhaus und auch in Amelias Zimmer im ersten Stock regnet es plötzlich rein – in beiden Fällen können die Noacks aber schnell reagieren. &bdquo;Teilweise sind unsere Nachbarn sogar sofort mit Panzertape zur Hilfe geeilt, um die undichten Stellen erstmal provisorisch abzukleben", erinnert sich Anna Noack. Richtfest wird groß gefeiert - Dank an alle Nachbarn Sieh dir diesen Beitrag auf Instagram an Ein Beitrag geteilt von Dr. Martin Noack (@cmgnoack) Die Hilfsbereitschaft und Gelassenheit der Nachbarn sei ohnehin total super – und nicht selbstverständlich, so das Ehepaar unisono. Vor einigen Wochen waren deshalb auch alle umliegenden Häuser zum großen Richtfest bei den Noacks eingeladen. &bdquo;Das haben wir auch genutzt, um uns schonmal für die Unterstützung und Geduld zu bedanken."Gemeinsam mit zwei Dachdeckern haben die Noacks den Richtkranz selbst oben platziert und die letzten Nägel eingeschlagen. Auch Tochter Isabel durfte mit. Ein Highlight für die Achtjährige, die ohnehin Abenteuer liebt. Während ihre Zwillingsschwester Clara vorsichtig das Baugerüst entlang des Hauses bis ins Dachgeschoss klettert und doch lieber festen Boden unter den Füßen bevorzugt, ist Isabel in wenigen Minuten oben angekommen. &bdquo;Mir macht die Höhe gar nichts", sagt sie und grinst, &bdquo;ist doch total cool hier oben." Das Leben auf der Baustelle sei zwar manchmal nervig, aber die meiste Zeit total spannend. Ob sie bei der Meinung noch bleibt, wenn in wenigen Tagen in ihrem Zimmer die Fenster getauscht werden? &bdquo;Die Handwerker haben schon angekündigt, dass das viel Dreck und Lärm machen wird", sagt Martin Noack, &bdquo;ich bin froh, wenn wir diesen weiteren Meilenstein erfolgreich abhaken können."

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