Weihnachtsmarkt 2022 in Gütersloh: Betreiber ziehen Bilanz

Gütersloh. Last Christmas dudelt inzwischen nicht mehr aus den Boxen, Glühwein, Punsch und Co. schmecken aber auch noch nach den Festtagen: Der Gütersloher Weihnachtsmarkt biegt in dieser Woche auf die Zielgerade ein. Noch bis einschließlich zum 30. Dezember ist das Hüttendorf auf dem Berliner Platz geöffnet. Mehrere Beschicker haben jetzt gegenüber der "NW" eine weitgehend positive Bilanz gezogen. Claudine Clarke-Johnson sind die Strapazen des Marktgeschehens anzumerken. "Ich bin nach den fünf Wochen echt kaputt", sagt sie, die an ihrem Stand in Eigenregie Flammkuchen und Glühwein verkauft. Doch die Anstrengungen haben sich scheinbar gelohnt. "Es ist gut gelaufen - ein geselliges Fest", sagt Clarke-Johnson. Manche Tage unter der Woche seien dieses Jahr zwar nicht immer sonderlich gut frequentiert gewesen, im Gegenzug beurteilt die Standbetreiberin die Wochenenden als "stark". Nach dem Eindruck von Clarke-Johnson sei zu spüren, dass "die Menschen wieder Lust haben spontan zu sein und sie feiern wollen". Fehlendes Bühnenprogramm als ein Wermutstropfen Bei der Einschätzung, ob sich das Geschäft auf dem Weihnachtsmarkt für die Beschicker gelohnt hat, spielt jedes Jahr auch das Wetter eine entscheidende Rolle. "Damit haben wir dieses Jahr viel Glück gehabt", erzählt Patrick Wagner, Mitinhaber des Briwag's Kartoffelhauses. So habe es gegenüber 2021 weniger Regentage gegeben - meist blieb es trocken. Generell hat Wagner an das vergangene Jahr mit dem eingezäunten Gelände, Einlassbändchen und der stetigen Sorge vor der Ansteckung mit dem Coronavirus wenig gute Erinnerungen. "Das war nichts", meint er. In diesem Jahr komme man zwar noch nicht ganz an das starke Jahr 2019 heran, "aber wir näheren uns wieder der Zeit vor Corona an", sagt Wagner. Ein kleiner Wermutstropfen ist aus seiner Sicht, dass es montags bis mittwochs kein Bühnenprogramm mehr gibt. "Dadurch fehlen Zuschauer", sagt er. Die hohe Inflation und die Preissteigerungen in allen Bereichen haben derweil an seinem Stand offenbar nur eine untergeordnete Rolle gespielt. "Wir haben bei uns aber auch nur moderat erhöht", betont er. Bei Kartoffelgerichten und Glühwein seien die Preise um jeweils 50 Cent gestiegen, beim Bier derweil um 30 Cent. Betreiber näheren sich wieder dem Niveau vor Corona Ähnlich wie Wagner äußert sich auch Rainer Hassemeier, der an seinen zwei Ständen von Bico Events Möpkenbrot, Rinderwurst und Getränke verkauft. "Es ist wesentlich besser gelaufen als noch im Vorjahr mit eingezäuntem Gelände." Der Gütersloher Weihnachtsmarkt vor Corona im Jahr 2019 sei für alle Beteiligten sehr gut gewesen. "Da kommen wir nun ungefähr heran", sagt Hassemeier. Es geht mit Sicherheit wieder aufwärts, so lautet das Resümee des Anbieters aus Rheda-Wiedenbrück. Sorge vor Beschwerden über die Preise an den Ständen Norbert Lochthofen, den alle nur "Hölzi" nennen, hatte im Vorfeld des Weihnachtsmarktes Bedenken: Würden sich die Besucher womöglich über die Preise an den Ständen beschweren? "Das ist aber nicht vorgekommen", sagt Lochthofen, der in Roggi's Glühweinstübchen heiße Getränke ausschenkt. "Das Wetter war ganz passabel - und wenn das Wetter mitspielt, kommen auch die Menschen", sagt Lochthofen und bringt es damit auf eine simple Formel. Entsprechend seien er und das Gasthaus Roggenkamp mit der Bilanz des Weihnachtsmarktes "sehr zufrieden".

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