Jeder Weihnachtsmarkt-Besucher in Gütersloh kennt ihn: Bekannter 71-Jähriger vor Abschied

Gütersloh. Ein Weihnachtsmarkt ohne &bdquo;Hölzi“ in der Glühweinbude? Für viele Gütersloher ist das unvorstellbar. Der mittlerweile 71-Jährige ist bekannt wie ein bunter Hund. Kein Wunder - seit über 35 Jahren schenkt er nun schon Glühwein in &bdquo;Roggis Glühweinstübchen“ aus. Die Lust daran hat er nie verloren. Dennoch soll es für ihn nun die letzte Saison sein. &bdquo;Ich glaube, die meisten kennen mich gar nicht unter Norbert“, sagt der Gütersloher, der eigentlich Norbert Lochthofen heißt. Der Spitzname &bdquo;Hölzi“ begleitet ihn schon seit der Kindheit. Von morgens bis abends steht er in der Bude, schenkt heiße Getränke aus und plauscht mit seinen Kunden. &bdquo;Viele sind auch seit 30 Jahren da“, erzählt er. Lesen Sie auch: Glühwein & Co.: Das kostet der Besuch auf dem Gütersloher Weihnachtsmarkt 2024 Einige Stammbesucher haben mittlerweile erwachsene Kinder - die nun ebenfalls ihren Glühwein bei &bdquo;Hölzi“ trinken. &bdquo;Ich bin da einmal reingeraten und seitdem bin ich drin“, erklärt das Urgestein des Gütersloher Weihnachtsmarkts. Erste Gastro-Erfahrung beim FC Gütersloh Angefangen hat alles mit dem Hobby. &bdquo;Ich war zwanzig Jahre in der Fußballabteilung des FC Gütersloh“, verrät er. Dort hoffte die Jugend, durch einen Glühweinverkauf mehr Trikots und Bälle anschaffen zu können. &bdquo;Wir haben damals den Glühwein selbst im Keller gemischt“, erinnert sich der ehemalige Fußballtrainer. &bdquo;Der schmeckte von Tag zu Tag anders.“ Doch: Damals durfte der Verein eigentlich gar keinen Glühwein verkaufen, verrät er. Stattdessen gab es also alkoholischen &bdquo;FC-Tee“, der aus Rotwein und Gewürzen bestand. Knapp acht Jahre später war mit dem Vereinsstand und dem &bdquo;Tee“ Schluss. Den Stand seines Nachbarn Peter Roggenkamp - &bdquo;Roggis Glühweinstübchen“ - gab es damals jedoch bereits. Also half Lochthofen erst eine Saison lang dort aus, seit 1998 war er dann komplett Teil des Teams - allerdings nebenberuflich. &bdquo;Ich bin dann morgens um sechs aufgestanden, zur Arbeit gegangen und nachher auf den Weihnachtsmarkt“, erinnert sich der gelernte Werkzeugmacher. Seit der Rente hat er mehr Zeit, kann schon vormittags im Glühweinstand stehen. Gütersloher kennt den Geschmack seiner Kunden &bdquo;Der Gütersloher Weihnachtsmarkt ist schon was besonderes“, sagt der 71-Jährige. Hier sei es familiär. Im Hüttendorf treffe er einerseits langjährige Bekannte, aber auch Menschen, die er nur vom Weihnachtsmarkt kennt. &bdquo;Er kennt jeden Hinz und Kunz“, erklärt Stammkunde Markus Kamp. Aus seiner Sicht kommen viele gerade deshalb, weil &bdquo;Hölzi“ hinter dem Tresen steht. &bdquo;Sonntag hatte ich zum ersten Mal seit 20 Jahren einen Tag frei“, erzählt Lochthofen lachend. Den hat er dann mit seiner Frau auf einem anderen Weihnachtsmarkt verbracht - allerdings als Besucher. Sosehr ihm der Glühweinverkauf Freude bereitet, gibt “Hölzi“ trotzdem zu: &bdquo;Nach so vier Wochen im Stand ist man fertig.“ Ist die Adventszeit vorbei, freut er sich daher auf den Urlaub - und den verbringt er am liebsten auf Fuerteventura. Im Angebot hat &bdquo;Roggis Glühweinstübchen“ auch andere Heißgetränke wie Eierlikör, Kaffe oder Tee. Der Geschmack der Kunden habe sich in den letzten Jahren jedoch kaum verändert, erzählt der Gütersloher. Noch immer sei der heute nicht mehr im Keller gemischte rote Glühwein der Kassenschlager. Seit knapp fünf Jahren werde jedoch auch der weiße Glühwein immer beliebter. Vor allem bei Frauen, wie Lochthofen beobachtet hat. Seine Frau glaubt dem Gütersloher nicht Doch auch für ihn ist nun der Komplett-Ruhestand in Sicht - und damit das Ende einer Ära des Gütersloher Weihnachtsmarkts. &bdquo;Nächstes Jahr will ich aufhören“, erklärt der 71-Jährige. &bdquo;Meine Frau glaubt mir das aber nicht.“ Auch Stammkunde Markus Kamp belächelt ihn für diese Worte. Lesen Sie auch: Weihnachtsmärkte im Kreis Gütersloh 2024: Alle Termine und Highlights &bdquo;Das hat er schon öfters gesagt“, erklärt er. Dieses Mal will Lochthofen sich jedoch daran halten. Er will für die nächste Weihnachtssaison Urlaub buchen - sodass der Gütersloher gar keine andere Wahl hat, als nicht mehr im Glühweinstand zu stehen.

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