
Kreis Gütersloh. Eine echte Rutschpartie gab es am heutigen Montagmorgen auf den Straßen und Wegen im Kreis Gütersloh. Nieselregen hatte den gefrorenen Boden mit einer spiegelglatten Eisschicht überzogen. Während die Hauptstraßen in Gütersloh gestreut waren, waren vor allem die Fuß- und Radwege vereist. Nur an Stellen, an denen zuvor gestreut worden war, gab es einigermaßen sicheren Halt.
Zahlreiche Glätteunfälle ereigneten sich in den Morgenstunden im Kreis Gütersloh. Bis 8:40 Uhr zählte die Polizei nach eigenen Angaben 56 Stück. Insgesamt waren es zwischen 5.10 Uhr und 9.20 Uhr 62 Unfälle, teilt die Polizei in einer Bilanz am frühen Montagnachmittag mit. "Besonders das südliche Kreisgebiet war betroffen", berichtete ein Sprecher auf Anfrage am Morgen. Verl, Rietberg und Schloß Holte-Stukenbrock seien Schwerpunkte gewesen. Bei den meisten Unfällen blieb es bei Blechschäden, bei mehreren Unfällen wurden vier Menschen verletzt, bei einem in Schloß Holte-Stukenbrock gab es eine schwerer verletzte Person.
Gegen Laternenpfahl gerutscht - mit Gegenverkehr kollidiert
Autofahrer und Radfahrer waren bei den Unfällen gleichermaßen betroffen. Gegen 5.50 Uhr kam eine 42-jährige Frau vom Andreasweg in Gütersloh ab und kollidierte mit einem Laternenmast am Straßenrand. Durch den Zusammenstoß wurde die Frau leicht verletzt.Um 6.15 Uhr wurde die Polizei über einen gestürzten Fahrradfahrer am Hilgenbusch in Rheda-Wiedenbrück informiert. Ein 27-jähriger Fahrradfahrer aus Rheda-Wiedenbrück verletzte sich leicht, als er die Straße Hilgenbusch in Richtung Sudheide entlang fuhr und mit seinem Rad ausrutschte.Um 6.30 Uhr kam eine 35-jährige Verlerin mit ihrem Opel von der Sender Straße ab und verletzte sich leicht.
Um 8.42 Uhr wurde die Polizei über eine schwer verletzte 36-jährige Autofahrerin informiert. Ersten Erkenntnissen nach kam ein 24-jähriger Mercedes-Fahrer auf der Speller Straße in Schloß Holte-Stukenbrock von seiner Fahrspur ab und geriet in den Gegenverkehr. Dort kollidierte er mit dem Ford der 36-Jährigen, die bei dem Unfall schwer verletzt wurde.
Der Deutsche Wetterdienst (DWD) warnte bis zum Mittag in einer amtlichen Unwetterwarnung vor Glatteis im Kreisgebiet aufgrund von gefrierendem Regen oder Sprühregen, mit dem verbreitet gerechnet werden musste. Es träten starke Behinderungen im Straßen- und Schienenverkehr auf. Autofahrten sollten vermieden werden und die Menschen im Haus bleiben. Von Montagabend bis Dienstagmorgen warnt der DWD erneut vor Glätte.
Winterdienst der Stadt im Streueinsatz
Aufgrund der Glätte musste der Winterdienst der Stadt z einem größeren Einsatz ausrücken. Rund 50 städtische Mitarbeiter der Fachbereiche Stadtreinigung und Grünflächen waren nach Angaben der Stadt ausgerückt, um Radwege und Straßen zu streuen. „Gegen neun Uhr waren die ersten Kollegen wieder zurück", sagt Matthias Maurer, Leiter des Fachbereichs Stadtreinigung. Im Laufe des Tages würden weitere Kontrollen der Fahrbahnen, Rad- und Fußwege durchgeführt.
Gestreut wurde laut Stadt sogenanntes Feuchtsalz unter anderem mit Streufahrzeugen und kleineren Traktoren. Sowie an Überwegen wie Ampelkreuzungen per Hand. Nicht alle öffentlichen Wegeflächen des Stadtgebietes würden jedoch vom städtischen Winterdienst betreut. Für den Winterdienst auf Gehwegen seien die Gütersloher Anlieger selbst verantwortlich. Auch bei der Feuerwehr Gütersloh seien an diesem Morgen zahlreiche Notrufe zu Glätteunfällen eingelaufen.