Masken und Eintritt - das gilt ab heute beim Gütersloher Michaelispark

Gütersloh. Die Lichter blinken bereits bunt am Break Dance, die Herbstsonne strahlt warm vom blauen Himmel, ein erster Duft von Zuckerwatte und gebrannten Mandeln liegt schon in der Luft. Auf dem Gütersloher Marktplatz herrscht am Mittwochnachmittag geschäftiges Treiben. Die Beschicker und Budenbetreiber legen letzte Hand an beim Aufbau ihrer Angebote. Schließlich soll Donnerstag zum Auftakt des GT Michaelisparks alles perfekt sein. Musste die Michaeliskirmes schweren Herzens wegen Corona abgesagt werden, gibt es für die Schausteller doch einen kleinen Hoffnungsschimmer: Denn zumindest ein kleiner Rummel darf in diesem Jahr sein. Auf einem komplett eingezäunten Gelände von rund 18.000 Quadratmetern dürfen sich gemeinsam vom 1. bis zum 11. Oktober täglich 1.600 Besucher tummeln. Ein symbolischer Euro Eintrittsgeld Ein zentraler Eingang findet sich an der Friedrich-Ebert-Straße. An der Kasse gibt es für einen symbolischen Euro Einlass. &bdquo;So können wenigstens einige Kosten aufgefangen werden", erklärt der Organisator August Schneider, der sich auf die erste Veranstaltung in diesem Jahr freut. Auch Helga Parpolieu hofft auf ein gutes Geschäft, denn seit neun Monaten hat sie ihren Stand mit Schoko-Früchten und anderen Leckereien noch nicht anbieten können. Seit gut 40 Jahren kommt sie zur Kirmes und zum Weihnachtsmarkt nach Gütersloh. &bdquo;Wir sind guter Dinge, dass die Leute uns unterstützen", sagt sie. Normalerweise hätten sie rund 20 Veranstaltungen im Jahr, jetzt sei es die erste seit Frühjahr. Wer den Michaelispark besuchen möchte, muss in Corona-Zeiten einige Regeln beachten. Am Eingang gilt Mund-Nasenschutz, ebenso in den Fahrgeschäften, wenn mindestens zwei Menschen in einer Gondel sitzen oder zusammen Autoscooter fahren, erläutert August Schneider. Essen an den Ständen können sich Gäste ebenfalls nur mit Maske abholen, gegessen selbst wird nur im Sitzen. Dafür sind etliche Holztische und -bänke aufgebaut. Am Eingang werden die Besucher automatisch gezählt, sind die 1.600 voll, werde die Kasse dicht gemacht. Jeder Gast erhält einen Zettel, auf dem er seine Kontaktdaten notieren muss, dieser könne dann beim Verlassen wieder abgegeben werden, so Schneider. Corona-Konzept vom Deutschen Schaustellerbund macht Schule &bdquo;Jeder Beschicker ist dafür verantwortlich, dass an seinem Fahrgeschäft oder seinem Stand die Auflagen erfüllt werden", unterstreicht der 89-jährige Schneider. Das Konzept für den GT Michaelispark stamme vom Deutschen Schaustellerbund und fände weit über Ostwestfalen hinaus Anwendung, sei es in Bremen, Münster oder Vechta, erklärt der Organisator. An jedem Stand und Fahrgeschäft findet sich ein Desinfektionsspender, zeigt ein Streifzug am Mittwoch über dem Marktplatz. Vor den Karussells und Buden machen Markierungen auf den gebotenen Abstand von 1,5 Meter aufmerksam. Die Stadt Gütersloh bestätigt, dass der Veranstalter ein umfangreiches Hygienekonzept vorgelegt hat, das vom Ordnungsamt zusammen mit dem Gesundheitsamt überprüft wurde. Da es sich um eine Veranstaltung an der Obergrenze mit mehr als 1.000 möglichen Besuchern und Besucherinnen handele, wurde die kleine Kirmes zudem dem NRW-Gesundheitsministerium angezeigt und habe auch aus Düsseldorf eine Zustimmung erhalten, erklärt Stadt-Pressesprecherin Susanne Zimmermann. Neue Verordnung erhebt hohes Bußgeld bei falschen Kontaktdaten Bei der Registrierpflicht sollten die Besucher tunlichst ehrlich sein, denn sonst könnte es richtig teuer werden. Das Landeskabinett NRW hatte erst am 30. September mit Geltung ab 1. Oktober die Verlängerung der Coronaschutzverordnung für Nordrhein-Westfalen bis zum 31. Oktober beschlossen. Dazu zählt auch: Wer in NRW falsche Kontaktdaten angebe, müsse mit einem Bußgeld in Höhe von bis zu 250 Euro rechnen. Die Gäste des GT Michaelisparks auf dem Gütersloher Marktplatz können sich trotz Mini-Ausgabe in einer ganzen Reihe von Fahrgeschäften vergnügen. Auf dem Gelände stehen eine Kinderachterbahn und eine Geisterbahn, der Break-Dance-Propeller, der bereits seit 20 Jahren Stammgast auf dem Gütersloher Rummel ist, ein Kettenkarussell, der Autoscooter von Familie Schneider, der Musik-Express sowie weitere Fahrgeschäfte. Das Riesenrad entfalle allerdings, da es sich nicht rechnen würde. Von 14 Uhr bis 23 Uhr können die Fans ihre Runden in den Fahrgeschäften drehen. Seien es sonst bis zu 90 Angebote, gäbe es diesmal nur rund die Hälfte. August Schneider hofft, dass viele Menschen ihren Weg zum Marktplatz finden, auch wenn das Wetter wohl etwas durchwachsen werden soll. Denn das sei auch seine Arbeitsstätte und die seiner Kollegen. Viele junge Anfängerfamilien hätten sich erst ein Fahrgeschäft oder einen Stand zugelegt und seien dann von der Corona-Krise böse überrascht worden. Die einnahmelose Zeit nage an den Ersparnissen.

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